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Wortelstetten: In Wortelstetten soll überall Fernwärme angeboten werden

Wortelstetten

In Wortelstetten soll überall Fernwärme angeboten werden

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    30 neue Bauplätze gibt es im Süden von Wortelstetten. Doch nicht nur hier sollen Fernwärmeanschlüsse verlegt werden.
    30 neue Bauplätze gibt es im Süden von Wortelstetten. Doch nicht nur hier sollen Fernwärmeanschlüsse verlegt werden. Foto: Brigitte Bunk

    Die meisten Teilnehmer der sieben Bürgerversammlungen in Buttenwiesen und den Ortsteilen - rund 100 Männer und Frauen - saßen definitiv im Gasthaus Rauch in Wortelstetten. Die Bürger und Bürgerinnen hatten nach dem Vortrag von Bürgermeister Hans Kaltner auch zahlreiche Fragen. Vor allem zum Thema Fernwärme, Wind- und Photovoltaikanlagen in und um den 741 Einwohner zählenden Ortsteil.

    30 Bauplätze wurden im Süden von Wortelstetten erschlossen. Bis auf drei Grundstücke sind alle verkauft, berichtete der Bürgermeister und widersprach Gerüchten: "Bei uns wurde noch kein Bauplatz zurückgegeben." Die gute Nachricht: "Wir wollen nicht nur im neuen Baugebiet, sondern flächendeckend in Wortelstetten Fernwärme anbieten." In der ersten Heizperiode, also 2023/24, soll eine kleinere Hackschnitzelheizung die Gebäude mit Wärme versorgen. Auf lange Sicht komme eine Hochleistungswärmepumpe mit umweltfreundlichem Strom. Als Quelle nannte Kaltner vor allem Sonnen- und Windenergie. 

    Fläche für weitere Windräder wird gesucht

    Die Gemeinde sei dabei, Flächen für weitere Windräder zu suchen, um sie dem Regionalen Planungsverband zu melden. Laut Windatlas liegen die auf Wortelstettener und Oberthürheimer Flur, die Entscheidung wird im Gemeinderat getroffen. Mindestens 1,7 Prozent müssen ausgewiesen werden. Ansonsten dürfe aufgrund der Privilegierung jeder bauen, wo er wolle, der einen Bauplan einreicht. Kaltner nannte die Option eines Bürgerwindrads am Rohrholz. "Wir wollen es selbst in die Hand nehmen, sonst haben wir wieder nichts davon." Damit verwies Kaltner auf die drei bestehenden Windräder bei Wortelstetten. Auf die Frage, ob es eine eigene Veranstaltung gebe, wenn eine neue Windenergieanlage geplant werde, antwortete der Bürgermeister mit "Ja". Allerdings erst, wenn konkrete Fakten und Zahlen vorliegen. Wie weit weg und wie laut die Heizzentrale für die Fernwärme wäre, fragte eine Anwohnerin. Nur wenn alle Vorgaben eingehalten werden, könne sie genehmigt werden, meinte Kaltner. 

    Bereits 18 Kilometer Fernwärmeleitungen seien in Buttenwiesen und den Ortsteilen von den Renergiewerken verlegt worden und 180 Anschlüsse. Dass erst jetzt aufgrund der Energiekrise viele danach fragen und sie die Anschlüsse zuvor "wie saures Bier anpreisen mussten", sagte Kaltner ebenso. Einer der Zuhörer fragte, warum er erst jetzt bekannt gebe, dass die Fernwärme flächendeckend verlegt werde, und das nicht schon im Rathausbrief gestanden habe. Das sei erst am Montag zuvor im Gemeinderat beschlossen worden, entgegnete Kaltner. Aufgrund einer Karte, die einen möglichen Baufortschritt zeigte, wurde der Bürgermeister immer wieder nach dem Zeitablauf gefragt. "Ich werde keine Jahreszahl nennen", betonte er mehrfach, nannte auch keine konkrete Reihenfolge. Wer die Kosten trage? Die Renergiewerke - und wer anschließe, trage die Kosten seines Anschlusses. 

    Dass die Renergiewerke gewinnorientiert arbeiten, monierten einige, doch Kaltner sagte: "Das ist in unserem Interesse." Und ergänzte: "Gebaut werden kann nur, wenn möglichst viele anschließen, sonst zahlen die Renergiewerke drauf, das geht nicht." Dass sich in den vergangenen zwei Jahren so viel geändert habe und inzwischen nur Wind- und Sonnenenergie bezuschusst werde, habe keiner voraussehen können, meinte Kaltner. Als er mögliche Standorte nannte und nach dem Umzingelungsverbot gefragt wurde, stellte er klar, dass das nur für Windräder gelte. 

    Eine Wortelstetterin fragt: "Wo bleibt die Lebensqualität?"

    Eine Frau fragte: "Wo bleibt die Lebensqualität? Ich stelle es mir nicht wunderschön vor, überall Windkrafträder und PV-Anlagen zu sehen." Dass es effektiver sei, wenn jeder seine eigene Photovoltaikanlage oder Wärmepumpe nutze, sagte ein Anwohner. Kaltner meinte zur Wärmepumpe: "Bei mir privat funktioniert das nicht, das ist ein altes Haus. Aber wir haben die Renergiewerke, die dafür sorgen, dass es funktioniert." Ob die Renergiewerke die Temperatur drosseln, wenn es wieder heiße "wir sollen für die Ukraine frieren", beantwortete Kaltner klar mit "Nein". Und auf die Frage, ob es kaufmännische Abschlüsse der Renergiewerke gebe, bot er an, diese bei der Gemeinde einzusehen. 

    Dass es bei der Straßenbeleuchtung in Wortelstetten Nachholbedarf gebe und in den neuen öffentlichen Toiletten ein Wickeltisch fehle, wurde ebenfalls angemerkt. Geschäftsleiter Achim Frank notierte auch diese Wortmeldungen.

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