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Wertingen: Zirkus Madagascar in Wertingen freut sich: Endlich geht es wieder in die Manege

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Zirkus Madagascar in Wertingen freut sich: Endlich geht es wieder in die Manege

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    Der Zirkus Madagascar von Wolfgang Frank (Zweiter von links) bietet neben lustigen Clownereien und Artistik allerlei tierische Attraktionen. Gerade Kinder dürften mit den Ponies, dem Miniturpferd „Texas“ und den Pinguinen plus Löwn aus dem gleichnamigen Film viel Spaß haben.
    Der Zirkus Madagascar von Wolfgang Frank (Zweiter von links) bietet neben lustigen Clownereien und Artistik allerlei tierische Attraktionen. Gerade Kinder dürften mit den Ponies, dem Miniturpferd „Texas“ und den Pinguinen plus Löwn aus dem gleichnamigen Film viel Spaß haben.

    Endlich wieder in die Manege! Die zehn Mitglieder des Zirkus Madagascar können es kaum erwarten. Das

    Wolfgang Frank ist ein kräftiger, fröhlicher Mann, der Begeisterung für den Zirkus versprüht. Unterwegs zu sein, Lachen und Staunen aus dem Publikum herauszukitzeln, das ist sein Leben. „Wir wollen keine Millionäre werden. Wir wollen, dass unser Publikum Spaß hat“, sagt er. Seine Zirkusshow bietet Artistik, Clownerie, Comedy und eine Schau mit Tieren.

    Die Tiere des Zirkus laufen in ihrem Gehege in Wertingen herum

    Die Tiere laufen schon munter in ihren Gehegen herum. Kamel Ali schmust mit seinen Nachbarn – den Ponies, Miniaturpferd Texas und dem Esel Pucha. Manchmal treibt er mit denen auch gehörigen Schabernack, sagt Wolfgang Frank. Davon können sich die Gäste in der Pause der Show selbst ein Bild machen, können die Tiere besuchen und streicheln.

    Kamel „Ali“ treibt gerne Schabernack, doch schmust auch gerne mit seinen Stallnachbarn, hier mit dem Esel Pucha.
    Kamel „Ali“ treibt gerne Schabernack, doch schmust auch gerne mit seinen Stallnachbarn, hier mit dem Esel Pucha. Foto: Benjamin Reif

    Die tierische Palette des Zirkus’ umfasst auch etwas ganz besonderes: Der „Besuch aus Entenhausen“, eine Show mit Enten. In mühevoller, geduldiger Arbeit hat Franks Ehefrau Ramona sie dressiert. Das Tierwohl habe in seinem Zirkus großes Gewicht, sagt Frank. Über den Gesundheitszustand, die Ernährung und das Verhalten seiner Tiere wird genau Buch geführt, zur Haltung jedes Tiers hat er Ausbildungslehrgänge absolviert.

    Löwe und Pinguine gibt es beim Auftritt in Wertingen auch - allerdings keine echten

    Und damit nicht genug: In seiner Show treten auch ein Löwe und Pinguine auf. Allerdings keine echten, sondern in Kostümen. Ursprünglich war das gar nicht im Programm inbegriffen, sagt Frank. „Uns haben aber so viele Kinder gefragt, ob wir auch die Tiere aus dem Film Madagascar im Programm hätten – da haben wir sie schließlich zu uns geholt“, sagt Wolfgang Frank und lacht.

    Die vergangenen Monate seien hart für seine Familie und die gesamte Branche gewesen, sagt Frank. Es gebe viel Verbitterung über den Staat, der die Schausteller in vielen Fällen vergessen habe. Er selbst habe keinerlei Soforthilfen bekommen, sagt er, und das nur aufgrund eines Formfehlers und damit einer verpassten Frist. Er schrieb an alle möglichen Behörden bittende Mails, doch es habe nichts geholfen, eine Finanzhilfe blieb aus. Er zeigt sogar eine persönlich an ihn adressierte Mail aus dem Bundeskanzleramt, in der es allerdings auch nur heißt, dass man ihm in der Angelegenheit leider nicht weiterhelfen könne. „Viele von uns sind sehr enttäuscht“, erklärt Frank.

    Seit September sind die Zirkusleute wieder auf Tour. Die vergangenen Monate waren hart für die ganze Branche.
    Seit September sind die Zirkusleute wieder auf Tour. Die vergangenen Monate waren hart für die ganze Branche. Foto: Benjamin Reif

    So mancher Zirkus habe aufgegeben. Gerade jetzt, wo es ohnehin nicht mehr lange hin ist bis zur Winterpause, hätten viele einfach nicht mehr die Kraft aufgebracht, vor dem neuen Jahr noch auf Tour zu gehen. „Aber wenn man nichts macht, dann gibt man doch auf“, so sieht es Frank. Der Mittfünfziger blickt auf eine lange Ahnenreihe von Schaustellern zurück, wie er sagt, die erste offizielle „Auftrittsgenehmigung“ eines Zirkus für seine Familie stammt aus dem Jahr 1812. Und schon davor seien seine Vorfahren als Straßenkünstler aufgetreten. Jetzt sind es zehn Personen aus zwei Familien, die den Zirkus Madagascar verkörpern.

    Drei Mitglieder der Zirkustruppe sind mit dem Platzzuweisungen beschäftigt

    Seit September treten die Zirkusleute wieder auf. Die Coronaauflagen im Zelt würden gewissenhaft eingehalten, sagt Frank. Drei Mitglieder der Zirkustruppe sind allein mit den Platzzuweisungen beschäftigt, bei Bewegung im Zelt muss eine Maske getragen werden, es werde auf die Abstände zwischen den Sitzgruppen geachtet, dazu gibt es Desinfektionsmittelspender. Auch für schlechtes Wetter ist der Zirkus gewappnet: Sein Zelt sei bestens beheizt, sagt Frank, und bei Regen werde der Kartenverkauf ins Innere verlagert.

    Sechs Shows wollen die Zirkusleute vom 10. bis zum 18. Oktober in Wertingen spielen, an den Samstagen und Sonntagen sowie am Donnerstag, 15. und Freitag, 16. Oktober. An den Sonntagen beginnen die Shows um 15 Uhr, ansonsten um 17 Uhr. Zum Auftakt am heutigen Samstag hat ein Kind pro begleitendem Erwachsenen freien Eintritt.

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