Da musste Betriebsleiter Oliver Schwarz schwer schlucken, als er nach dem Unwetter die Schäden im Wertinger Freibad sah. Mehrere Bäume waren umgestürzt, Äste lagen kreuz und quer auf der Liegewiese. Im Becken schwammen Laub und Äste. Das beliebte Bad konnte nicht öffnen und musste geschlossen bleiben. Auch am Freitag wurde dort nicht geplanscht, sondern gearbeitet. Fachleute mit schwerem Gerät und Hebebühnen schnitten die Bäume und sägten Äste ab. Doch die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen.
Schäden nach Gewitter: Wertinger Freibad öffnet für weniger Gäste
Trotzdem gibt es eine gute Nachricht für alle Wasserratten. Am Samstag darf im Wertinger Freibad wieder geplanscht und geschwommen werden. Allerdings wird ein Teil des Geländes mit einem Bauzaun abgesperrt bleiben, da dort in der kommenden Woche die beschädigten Bäume geschnitten und entfernt werden müssen. Betriebsleiter Schwarz bittet schon im Vorfeld die Gäste um Verständnis, dass es ab Montag für einige Tage zu Lärmbelästigungen im Freibad kommen kann, wenn dort die Arbeiter mit Sägen und anderen lauten Maschinen hantieren.
Ab Samstag freut sich das Freibad-Team wieder auf seine Gäste. Die Verantwortlichen der Stadt teilten außerdem mit, dass aus Sicherheitsgründen und um den anwesenden Badegästen einen möglichst angenehmen Aufenthalt im Freibad zu ermöglichen, die Besucheranzahl begrenzt ist. Deswegen könne es vorkommen, dass kurzzeitig kein Einlass in das Bad gewährt werden kann. Über das Besucheraufkommen können sich Interessierte telefonisch unter 08272/2375 im Freibad Wertingen informieren.
Bislang sei die Saison im Freibad gut und reibungslos verlaufen, so Schwarz. Durchschnittlich seien pro Tag rund 600 Menschen im Bad. Bei heißem Wetter werden aber schon mal 2000 Kinder und Erwachsene gezählt - allerdings über den gesamten Tag verteilt. Derzeit werden die Becken nicht beheizt. Das Wasser im großen Becken hat dennoch 25 Grad und im Kinderbecken 28. Grad.
Schwere Unwetter zwischen Sontheim und Wittislingen richteten Schaden an
Während man in Meitingen schon darüber nachdenkt, die Sicherheitswacht im Freibad einzusetzen, da es dort immer wieder Ärger gibt, kommt Betriebsleiter Schwarz in Wertingen gut zurecht. „Wir machen hier ganz klare Ansagen“, erklärt er. Wer es nicht einsehe, werde aus dem Bad verwiesen. Auf dem Gelände gelte die Haus- und Badeordnung.
Übrigens: Die schwersten Unwetter in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gab es im Landkreis Dillingen wohl zwischen Sontheim, Medlingen und Wittislingen, wie Wetterbeobachter Benjamin Grimm sagt. Der Hagelregen sei sehr punktuell vom Himmel gekommen, im Bachtal etwa war es laut Grimm vergleichsweise ruhig. Auch aus der Gegend um Bissingen erreichten unsere Redaktion Bilder von großen Hagelkörnern. Heftige Sturmböen gab es in der Wertinger Region.
Auch am Wochenende kann es wieder im Landkreis Dillingen stürmen
Solche Gewitter entstünden, wenn sich in der Luft durch die Hitze viel Energie anstaue. Gebe es dann große Temperaturunterschiede in den Luftmassen, bilde sich Hagel, wie der Wetterbeobachter erklärt. Auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag könnte es wieder stürmen, doch wann genau und wie stark, kann Grimm nicht einschätzen. „Gewitter lassen sich einfach schwer vorhersagen.“