Wer in der Region einen orthopädischen Eingriff benötigt, der kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Wertingen. Denn die Fachleute der Kreiskrankenhäuser, die sich mit dem Bewegungsapparat beschäftigen, sind größtenteils in die Zusamstadt verlegt worden, erklärt der Dillinger Landrat Markus Müller. Ein "Bekenntnis zum Standort seine orthopädischen Operationen durch.
Zuvor noch zweigeteilt in Wertingen, wurde jetzt der gesamte Standort auf 400 Quadratmeter im Krankenhausgebäude zusammengelegt. Dort, wo sich früher die alte Notaufnahme befand. Christ betont aber, dass die Räumlichkeiten seiner Praxis gänzlich vom Krankenhaus getrennt sind. Lediglich Operationen fänden in dessen Sälen statt. Mittlerweile arbeiten acht Ärztinnen und Ärzte für Orthix in Wertingen. Am Mittwoch wurden die neuen Räumlichkeiten, die schon seit mehreren Wochen in Betrieb sind, offiziell eingeweiht.
Orthix-Chef hätte sich über Wertinger Ärzteturm gefreut
Christ spricht beim Empfang in Wertingen von "Jahren von inniger, wohlwollender Zusammenarbeit mit der Politik". Er sei sehr zufrieden mit den Räumlichkeiten, hätte sich allerdings auch über den Ärzteturm in der Nähe des Schlosses gefreut, dessen Bau letztlich nicht stattfand, sagt der Orthopäde. Sein Appell an die Politiker vor Ort: Man solle das Krankenhaus "als wichtigen Aspekt in der Gesundheitslandschaft weiterleben lassen".
Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier bittet das Personal, gut mit den Patientinnen und Patienten umzugehen. Die medizinischen Leistungen seien gut, sagt er, aber: "Leben Sie auch das, was die Menschen brauchen, um sich wohlzufühlen." Die Region habe viel Potenzial, damit einhergehend auch einen großen Bedarf. "Die Menschen werden älter", sagt Lehmeier. Und damit benötigen in Zukunft mehr Menschen orthopädische Behandlungen.
Rund 1400 Prothesen sollen in Wertingen dieses Jahr angebracht werden
Das zeigt sich auch an der Menge der Aufträge für Orthix. Mit rund 1400 Prothesen-OPs rechnet Orthopäde Christ in diesem Jahr. Da der Wertinger OP laut dem Orthix-Orthopäden Dr. Michael Kraus für seine Eingriffe derzeit der wohl am besten ausgestattete Operationssaal, auch überregional, sei, könne man problemlos Schmerzfasern in den Gelenken veröden, Bandscheibenvorfälle behandeln oder sogenannte Spinalkanalverengungen erweitern. "Dadurch können unsere Patienten wieder besser laufen und gehen."
Die Kooperation zwischen den Kreiskliniken und Orthix solle auf jeden Fall weitergeführt werden, sagt Landrat Müller. Denn die medizinische Versorgung im Landkreis müsse gesichert sein. "Man freut sich, dass es auch mal positive Nachrichten in Bezug auf die Krankenhäuser gibt", ergänzt er. Das Wertinger Stadtratsmitglied Johann Popp spricht von einem "stimmigen Konzept" für das Wertinger Krankenhaus, das die Orthopädie wie die Geriatrie als Schwerpunkt betrachte. Ein Faktor, der langfristig wichtig sei, um "die Klinik halten zu können". Orthix-Chef Christ betont abschließend: "Wir wollen auf jeden Fall weitermachen."