Aktuelle Themen bei der Jagd und Forstwirtschaft standen im Mittelpunkt des Zusammentreffens der Hegegemeinschaft Zusamtal. Dabei wurde erneut klar, dass Wald und Wild untrennbar miteinander verbunden sind. So ging es auch um die Frage von stimmigen Abschusszahlen für Rehwild und die Auswirkungen des Wetters und Klimas auf den Wald.
Unter der Leitung des Hegegemeinschaftsleiters Franz Helmschrott versammelten sich die Jägerinnen und Jäger der Hegegemeinschaft sowie Experten und Vertreter aus Politik und Verwaltung im Landgasthof Stark in Wertingen. Zu den geladenen Gästen zählten Andreas Brandl, Vorsitzender der Kreisjägervereinigung Dillingen, Kreisjagdberater Jürgen Reiner, Ulrich Winter von der Unteren Naturschutzbehörde sowie Eva-Maria Birkholz, Leiterin des Bereichs Forst im AELF Nördlingen-Wertingen. Auch der Landtagsabgeordnete Manuel Knoll (CSU) nahm an der Versammlung teil.
Wertinger Jagdhornbläser umrahmen Versammlung der Hegegemeinschaft Zusamtal
Umrahmt wurde die Versammlung traditionell durch die Wertinger Jagdhornbläser unter Leitung von Richard Frank. Anschließend folgten die Vorträge der eingeladenen Experten. Hauptthema war das aktuelle Vegetationsgutachten, das alle drei Jahre erstellt wird und als Basis für die Festlegung der Abschusszahlen des Rehwilds dient. Eva-Maria Birkholz vom Wertinger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sprach sich trotz des Ergebnisses des Vegetationsgutachtens, das den aktuellen Verbiss als tragbar einstuft, für eine moderate Erhöhung der Abschusszahlen des Rehwilds aus. Kreisjagdberater Reiner betonte jedoch, dass die Abschusszahlen individuell je nach Revier entschieden werden müssten.
Franz Helmschrott erinnerte in seinem Vortrag, dass Wald und Wild untrennbar miteinander verbunden seien. Eine nachhaltige Jagd müsse sicherstellen, dass der Wildbestand in Einklang mit der Waldentwicklung bleibt, ohne das natürliche Gleichgewicht zu gefährden. Eine gezielte Bejagung könne dazu beitragen, den Verbissdruck auf junge Bäume zu regulieren, jedoch dürfe dies nicht zu einer Überregulierung führen, die das Wild aus dem Wald verdrängt. Er stellte klar, dass es nicht um Wald vor Wild gehe, sondern um Wald und Wild, da nur dies im Einklang mit der Renaturierungsökologie, der Wiederherstellung naturnaher Lebensräume, der Aufforstung und dem Waldumbau in einen artenreichen, klimaresistenten Wald steht.
Der Klimawandel wirkt sich auf den Wald und die Wildbestände im Zusamtal aus
Im weiteren Verlauf seiner Rede ging Helmschrott auch auf die Herausforderungen des Klimawandels ein. Starkregen, Unwetter und Hochwasser seien immer häufiger anzutreffen und würden sich auf den Wald und die Wildbestände auswirken. Diese seien erheblich und könnten nur unter Berücksichtigung nachhaltiger und zukunftsträchtiger Waldbewirtschaftung unter Mithilfe der Jagd bewerkstelligt werden.
Die Abschusspläne wurden im Anschluss differenziert auf die jeweilige Situation in den Revieren besprochen und mit dem Leiter der Unteren Jagdbehörde, Ulrich Winter, konkretisiert. (AZ)
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