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Wertingen: US-Amerikaner schenkt Wertingen eine Skulptur

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US-Amerikaner schenkt Wertingen eine Skulptur

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    Seit Freitag steht die Skulptur „Knkochen des Untergangs und der Wiedergeburt“ von Baird Cornell an der Birnenallee zwischen Hohenreichen und Possenried. Auf dem Bild: (von links) Bauhofmitarbeiter Andreas Kraus, von der Stadt Wertingen Verena Beese sowie die Künstler Baird Cornell und Herbert Dlouhy.
    Seit Freitag steht die Skulptur „Knkochen des Untergangs und der Wiedergeburt“ von Baird Cornell an der Birnenallee zwischen Hohenreichen und Possenried. Auf dem Bild: (von links) Bauhofmitarbeiter Andreas Kraus, von der Stadt Wertingen Verena Beese sowie die Künstler Baird Cornell und Herbert Dlouhy. Foto: Brigitte Bunk

    Seit Freitag steht eine weitere Skulptur an der Birnenallee. Inzwischen ist es die neunte, sagt der Hohenreichener Künstler Herbert Dlouhy. Sie trägt den Namen „Knochen des Untergangs und der Wiedergeburt“ und wurde gefertigt von Baird Cornell. Ende der 70er Jahre hat Dlouhy den gebürtigen Amerikaner, der heute in Tutzing lebt, an der Akademie in Dillingen kennengelernt. Immer wieder haben sich die beiden Künstler getroffen und teilen viele schöne Erinnerungen an diese Begegnungen. So konnte der Hohenreichener Dlouhy seinen 77-jährigen Freund motivieren, eine Skulptur für den besonderen Weg zwischen den Wertinger Ortsteilen Hohenreichen und Possenried zu fertigen.

    In der Birnenallee steht eine neue Skulptur

    Was Baird Cornell, der seit 1966 in Europa lebt und hier vieles an unterschiedlicher Kultur und Geschichte gefunden hat, in Deutschland besonders gefällt: „Hier kümmern sich kleine Orte um die Kultur. Das ist was Tolles, in den meisten Ländern ist das nicht so.“ Verena Beese von der Stadtverwaltung Wertingen verweist auf die Künstler vor Ort, die sich ehrenamtlich engagieren und wie beispielsweise Herbert Dlouhy hier an der Birnenallee ihre Kontakte spielen lassen. „Vieles kann er als Geschenk für die Stadt heraushandeln.“ Eine große Bereicherung, weil die verschiedensten Kunstwerke die Blicke der Spaziergänger auf sich ziehen.

    Gerade in der heutigen schwierigen Zeit findet es Herbert Dlouhy sinnvoll, auch Dinge im Freien zu zeigen. Der Grundgedanke des Künstlers, der am Eingang zur Birnenallee in Hohenreichen wohnt, war es, zu möglichst vielen jungen Bäumen eine Skulptur zu stellen, „als Wächter, der acht gibt auf die Natur“. Was dem Weg wiederum die Atmosphäre einer Allee verleiht. Zwei weitere Skulpturen sind bereits in Vorbereitung, sie sollen dieses Jahr noch aufgestellt werden, verrät er die weiteren Pläne. Die Möglichkeit, eine Arbeit zu fertigen, die in der Landschaft steht, motivierte Baird Cornell ungemein, wie er sagt: „Die Natur verändert sich ständig, alles schaut jetzt ganz anders aus als in zwei Stunden.“ Zu jeder Jahres- und Tageszeit wird seine Stahlskulptur in einem anderen Licht erscheinen. Die vier asymmetrischen Ringe bezeichnet der Künstler als Fenster. Verena Beese erläutert: „Die vier Jahreszeiten spiegeln sich in den Kreisen, das ist spannend und passt gut in diese Zeit.“

    Die Wertinger Landschaft passt als Umgebung laut Cornell perfekt

    Die Landschaft und die Skulptur, die an diesem Platz miteinander verbunden sind, spiegeln nach Cornells Vorstellungen den gegenwärtigen globalen Wandel in der Politik, Wirtschaft und in der Religion. Denn diese drei Säulen, welche jede Gesellschaft seiner Meinung nach braucht, sieht er derzeit bedroht. Nach dem Fall der Mauer kam die digitale Zeit. „Alles wurde besser“, erinnert sich Cornell. Die Gesundheitsversorgung, wenig Kriege gab es auf der Welt, in den letzten sechs Jahren habe sich das aber wieder geändert. Die natürliche Zersetzung der Stahlskulptur soll das, und auch das Verblühen der Landschaft oder die Ernte symbolisieren. Auch die Knochen als der menschliche Kern unterliegen diesem Wandel, der sich von der Geburt bis zu Zeiten des Untergangs hin vollzieht, bevor wieder Neues entsteht. Er vergleicht die visuelle Kunst mit einem Gedicht: „Du kannst die Wahrheit nicht erklären und erkennen, aber die Neugier wecken. Wird das nicht geschafft, ist es nur Dekoration.“

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