Demokratie in Aktion: Die Anton-Rauch-Realschule in Wertingen hat im Rahmen der neuen Verfassungsviertelstunde ein Beispiel für politische Bildung geschaffen. Am vergangenen Donnerstag und Freitag gingen alle 722 Schülerinnen und Schüler an die Wahlurnen, um ihre Schülersprecher für das bereits laufende Schuljahr zu wählen. Dieser Wahlprozess, begleitet und vorbereitet durch die Verfassungsviertelstunde, soll das Bewusstsein für die Grundwerte der Demokratie und die Bedeutung der eigenen Stimme stärken. Die Verfassungsviertelstunde ist ein neues Element, das die politische Bildung an bayerischen Schulen ergänzt. Ziel ist es, Schüler durch aktuelle und lebensnahe Beispiele mit zentralen Werten des Grundgesetzes und der Bayerischen Verfassung vertraut zu machen – insbesondere mit den Grundrechten und Prinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. In den Wochen vor der Wahl wurde in allen Klassen über grundlegende Wahlprinzipien wie Gleichheit, Freiheit und Geheimhaltung gesprochen. So lernten die Schülerinnen und Schüler auf praxisnahe Weise, wie Demokratie funktioniert und warum jede Stimme zählt.
37 Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zum Schülersprecher
Dieses Jahr fand die Schülersprecherwahl an der Anton-Rauch-Realschule unter besonderen Bedingungen statt: Erstmals durften die Schülerinnen und Schüler Vertreter aus drei verschiedenen Altersgruppen wählen – der Unterstufe (5. und 6. Jahrgangsstufe), der Mittelstufe (7. und 8. Jahrgangsstufe) und der Oberstufe (9. und 10. Jahrgangsstufe). Ziel dieser Neuerung ist es, die Interessen der gesamten Schülerschaft besser abzubilden und allen Jahrgangsstufen eine Stimme im Schülersprecherteam zu geben.
Zur Wahl standen 37 engagierte Kandidatinnen und Kandidaten, die sich im Vorfeld mit Plakaten und kurzen Vorstellungsvideos präsentierten. Diese Videos, die von der schulinternen Redaktion „ARR – News & Hintergründe“ professionell produziert wurden, gaben den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Persönlichkeiten und Ziele der Kandidaten. So konnten sie sich besser informieren und gezielt entscheiden, wem sie ihre Stimme geben möchten. Für viele war es das erste Mal, eine Wahl aktiv mitzuerleben – und das Gefühl, Teil eines demokratischen Prozesses zu sein, stieß auf große Begeisterung.
Verbindungslehrer Christian Wiesgickl zeigte sich sehr zufrieden mit der praktischen Umsetzung der Verfassungsviertelstunde: „Es ist wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler früh lernen, wie gelebte Demokratie funktioniert und welche Rolle sie dabei spielen. Die Schülersprecherwahl ist eine wertvolle Übung für die demokratische Teilhabe und ein tolles Beispiel dafür, wie politische Bildung praktisch umgesetzt werden kann.“ Durchsetzen konnten sich schließlich Matteo Schurer (5d), Michael Schuberth (8e) und Paulina Selinger (10d). (AZ)
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