Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten

Wertingen: Nach sechs Jahren ist für die Wertinger Polizeichefin Schluss

Wertingen

Nach sechs Jahren ist für die Wertinger Polizeichefin Schluss

    • |
    Sechs Jahre war Martina Guß Chefin der Wertinger Polizeistation. Sie wird die Zeit in guter Erinnerung behalten, sagt sie.
    Sechs Jahre war Martina Guß Chefin der Wertinger Polizeistation. Sie wird die Zeit in guter Erinnerung behalten, sagt sie. Foto: Benjamin Reif

    Die Personalsituation ist durch Corona an der Wertinger Polizeistation angespannt wie kaum je zuvor. Am Samstag musste Wertingen von Kollegen aus Dillingen bestreift werden, wie es vonseiten der dortigen Polizeiinspektion heißt. Und auch weiterhin könnten Zusatzschichten und Hilfe aus Dillingen notwendig sein, um den Betrieb der kleinen Polizeistation mit elf Beamten und zwei Angestellten in der Zusamstadt am Laufen zu halten.

    Schon allein deshalb kommt die Nachricht zu einem schlechten Zeitpunkt, dass Martina Guß die Polizeistation Wertingen verlässt. Sie wird zur Ersten Hauptkommissarin befördert und leitet ab heute die Autobahnpolizei in Gersthofen. Dort wird sie Chefin von rund 40 Beamten sein. Kurios: Sie tritt durch ihren Wechsel nach Gersthofen schon wieder die Nachfolge von Josef Sitterer an, der jetzt in den Ruhestand geht. Er war auch schon in Wertingen Guß’ Vorgänger gewesen.

    Die Bestätigung der Versetzung kam recht kurzfristig

    Damals hatte es etwa vier Monate gedauert, bis die Führungsstelle in der Wertinger Polizeistation neu besetzt worden war. Die Bestätigung ihrer Versetzung habe sie auch erst vor kurzem erhalten, sagt Guß gegenüber unserer Redaktion. „Ich verlasse Wertingen mit einem weinenden Auge“, so die 57-Jährige. „Es ist eine wunderbare Zeit hier gewesen.“ Sie habe viel gelernt, die Stimmung und der Zusammenhalt auf der kleinen Wertinger Polizeistation seien immer sehr gut gewesen. Das bestätigt auch Hauptkommissar Erwin Kalkbrenner, der – quasi im doppelten Wortsinn – kommissarisch die Aufgaben von Guß übernehmen wird, bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger ausgemacht ist. „Sie hat sehr viel zu dieser guten Stimmung beigetragen“, sagt Kalkbrenner. Er bedauere deshalb Guß’ Weggang sehr.

    Die Umstände ihres Weggangs sind sehr unglücklich

    Dieser kommt auch von daher zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da in der Region Wertingen gerade einiges los ist. Noch vor wenigen Wochen kam es fast täglich zu neuen Vandalismus-Delikten, unter anderem auch in der Stadtpfarrkirche (wir berichteten). Auf diesem Feld wurden zwar seit einiger Zeit keine neuen Fälle bekannt, doch dafür ist etwas noch Gravierenderes auf den Plan getreten: Seit dem 14. Februar wurden insgesamt fünf Brandstiftungen an Jägerständen im Gebiet der Wertinger Polizeistation verzeichnet. Einer bei Wortelstetten, einer bei Unterthürheim und drei in der Wertinger Flur. Unklar ist auch bislang, ob diese mit ähnlichen Delikten in Diedorf und Kutzenhausen im Landkreis Augsburg im Zusammenhang stehen.

    Mit Informationen zu der Brandstiftungsserie hält sich die Polizei derzeit aus taktischen Gründen noch bedeckt. Die Kriminalpolizei hat nach Informationen unserer Redaktion die Ermittlungen übernommen. Dennoch: „Es ist ein unglücklicher Zufall, dass ich die Kollegen jetzt zu so einem Zeitpunkt verlassen muss“, sagt Guß.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden