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  3. Wertingen: Nach dem Hochwasser hat in Wertingen das große Aufräumen begonnen

Wertingen
06.06.2024

Nach dem Hochwasser hat in Wertingen das große Aufräumen begonnen

Auch Franziska und Tino Ganzenmüller spüren die Folgen der Überschwemmungen.
Foto: Laura Gastl

In der Bürgermeister-Tochtermann-Straße wird entrümpelt, geschrubbt und getrocknet. Betroffene aus der Zusamstadt zeigen den Schaden und erzählen, was sie erlebt haben.

Wer an diesem Mittwoch durch die Wertinger Innenstadt fährt, mag auf den ersten Blick nicht erkennen, was in den vergangenen Tagen los war. Am Marktplatz herrscht Trubel, der Verkehr rollt, die Menschen sind unterwegs. Erst bei genauerem Hinsehen fällt auf: Hier wurde ein Schild zur Straßensperrung auf die Seite geschoben, dort liegen ein paar Sandsäcke. Biegt man ab in gewisse Wohngebiete, wird das Ausmaß des Hochwassers schnell überdeutlich. So wie in der Bürgermeister-Tochtermann-Straße.

In der schmalen Gasse scheint die komplette Nachbarschaft auf Trab. Männer, Frauen, Kinder sind in Gummistiefeln und mit Arbeitshandschuhen im Einsatz. Sie räumen ihre Keller leer. Was die Massen an Wasser beschädigt haben, landet in den Einfahrten: Möbel, Waschmaschinen, volle Müllsäcke. In der Luft liegt der Geruch nach Öl, der seinen Ursprung in überschwemmten Heizkellern hat. Vereinzelt wird noch Wasser abgepumpt, Maschinen und Stromgeneratoren rattern.

Hochwasser-Folgen in Wertingen: beschädigte Häuser und Habseligkeiten

Auch im Hof von Elfriede und Simon Hirn häuft sich das beschädigte Hab und Gut. Emsig verladen Helferinnen und Helfer alles, was nicht mehr zu gebrauchen ist, auf Anhängern. „Wir haben sogar Hilfe aus Niederbayern und Würzburg“, sagt Elfriede Hirn dankbar. Sie zögert nicht, das Ausmaß der Zerstörung zu zeigen. Führt in den Garten, wo der schlammige Pool zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Dafür war der Keller am Wochenende „ein Swimmingpool“, beschreibt die Wertingerin und zeigt am Treppenabsatz im Haus, dass nur noch wenige Zentimeter gefehlt haben, bis das Wasser auch das Erdgeschoss erreicht hätte. Mit dem Hochwasser 1985 in Wertingen sei das Wasser in ihrem Keller 1,70 Meter hoch gewesen – heuer waren es gut 2,30 Meter.

Elfriede Hirn zeigt an der Kellertreppe, wie hoch das Wasser in ihrem Haus reichte.
Foto: Laura Gastl

„Chaos pur“, beschreibt Elfriede Hirn. Die Flut habe etwa vier Tonnen Pellets in ihrem Untergeschoss zu Brei verwandelt, der nun in Eimern herausgetragen werden müsse. Zu ihrem Mann habe sie gesagt: „Ich habe keine Kraft zum Weinen!“ Die brauche sie zum Saubermachen. Auf dem Küchentisch stehen fein säuberlich unzählige Gläser Marmelade, die die Wertingerin retten konnte. „Ich brauche eine ordentliche Ecke, sonst drehe ich durch.“

Der Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe in der Nachbarschaft sind groß. Es wimmelt nur so in der Bürgermeister-Tochtermann-Straße, Traktoren fahren mit vollen Anhängern, Schubkarren werden hin- und hergeschoben, Menschen stehen zusammen und tauschen sich aus. Eine Frau kommt in den Hof gelaufen und bietet Elfriede Hirn einen Muffin an. Die freut sich sichtlich.

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Ein Stück weiter die Straße hinunter und einmal ums Eck steht Wilhelm Ganzenmüller vor dem Haus seiner Tochter und schneidet neue Regalbretter für den Keller zu. Auch hier hat nicht mehr viel gefehlt, ehe das Wasser ins Erdgeschoss vorgedrungen wäre. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Ganzenmüller fassungslos. Dabei habe er schon einige Hochwasser mitgemacht und gewisse Vorkehrungen getroffen. Nach 2021 zum Beispiel habe er sich drei Pumpen angeschafft. Aus Erfahrung weiß er auch, dass der Schlamm mit einem Hochdruckreiniger beseitigt werden muss, solange er noch nass ist – ansonsten werde er steinhart. Und so sieht das Haus von außen schon wieder sehr sauber aus.

In der Bürgermeister-Tochtermann-Straße in Wertingen ist aufräumen angesagt.
Foto: Laura Gastl

Wilhelm Ganzenmüller zeigt den Garten, wo Habseligkeiten aus dem Keller stehen. Vieles hatte Tochter Franziska Ganzenmüller in Plastikkisten mit Deckeln gelagert – die schwammen zwar im Wasser, doch der Inhalt sei unbeschädigt. Anderes wiederum sei nicht mehr zu retten, mehrere tausend Euro kaputt. „Es muss etwas passieren“, sagt Franziska Ganzenmüller bestimmt. Schon sechs oder sieben Mal habe sie Hochwasser mitgemacht. Sie und ihr Mann loben die Arbeit der Feuerwehr und den Zusammenhalt der Menschen. Doch sie hätten sich gewünscht, dass die Stadt schneller reagiert, früher und mehr Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks und der Bundeswehr geschickt hätte. Klar, für eine Unterkunft und Verpflegung in der Stadthalle sei gesorgt. "Aber wer lässt schon gern sein Hab und Gut zurück?"

In der besagten Notunterkunft ist es am Mittwochvormittag ruhig, die vielen Tische im Foyer unbesetzt. "Zum Mittagessen erwarten wir 50 bis 60 Personen", sagt Wilhelm Nittbaur vom BRK, der die Zuflucht für Hochwasser-Betroffene in der Stadthalle koordiniert. Schon in der Nacht zuvor haben ihm zufolge nur noch fünf Menschen hier geschlafen. Die Evakuierten schauten jetzt wieder vermehrt nach ihren Wohnungen. Zur Verpflegung und zum Duschen kommen viele wieder in die Stadthalle.

Volodymyr Briukman lebt in der Laugnastraße – das Haus, in dem er wohnt, wurde evakuiert. In der Notunterkunft in der Stadthalle hat er Strom, Internet und kann duschen.
Foto: Laura Gastl

So auch der Ukrainer Volodymyr Briukman, der in der Laugnastraße in Miete wohnt und am Sonntag mit einem Boot aus dem Haus geholt wurde. In seiner Wohnung gebe es noch keinen Strom, kein Internet und kein warmes Wasser. Deshalb sitzt er allein an einem der vielen Tische und lernt Deutsch. Das Hochwasser habe im Haus seiner Vermieter das Erdgeschoss überflutet, jedoch nicht den ersten Stock erreicht, in dem er lebt. Somit wurden Briukmans Möbel und Besitztümer nicht beschädigt. Noch die habe er so etwas erlebt. Trotz allem zeigt er sich dankbar: "Hier herrscht wenigstens kein Krieg." 

Für kostenfreies Internet in der Stadthalle hat übrigens das Jugendhaus Wertingen mit seinem Freifunk-Projekt gesorgt. Das erzählt Tobias Kolb, der sich gemeinsam mit Dominik Maier darum kümmert. Eigentlich hätte man in dieser Woche das ehemalige Amtsgericht und das Schloss erschließen wollen, doch nun habe man erst einmal gratis WLAN für die Betroffenen in der Stadthalle geschaffen. Lange werden sich diese dort aber wohl nicht mehr aufhalten. "Wir sind am Auslaufen", sagt Wilhelm Nittbaur vom BRK. Er geht davon aus, dass die Unterkunft am Donnerstag oder Freitag aufgegeben werden kann.

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