Zeichnungen, Malerei, Studien und Skizzen aus ihrer Studienzeit, ein Leben für die Kunst in verschiedenen Phasen – das zeigt eine Ausstellung an diesem Wochenende in Erinnerung an die Wertinger Künstlerin Monika Vogt-Nußbauer. Zusammengestellt hat sie ihr Sohn Raphael Vogt.
„Ich habe schon öfter überlegt, eine Schau mit ihren Werken zu organisieren“, berichtet der 48-Jährige. Doch den Nachlass zu sichten, bereit zu sein, sich auch von den Arbeiten der Mutter zu trennen, brauchte seine Zeit. „Das Loslassen geht nicht so unmittelbar nach dem Tod.“ Nachfragen von Freunden, Weggefährten, Kollegen und Kolleginnen sowie Kunden und Interessenten der in Wertingen überaus aktiven Künstlerin brachten ihn schließlich dazu, bereits zur Wertinger Nacht im November das Vermächtnis zu zeigen. Am Wochenende öffnet die Ausstellung abermals.
Bekannt wurde Monika Vogt-Nußbauer vor allem durch ihre 365 Engelbilder
Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass die Malerin, Illustratorin, Buchautorin, Kunsttherapeutin und Inhaberin eines Kunstgewerbeladens 2014 starb. „Mir war nicht bewusst, wie bekannt und beliebt sie hier war. Das hat mich bewegt“, sagt Raphael Vogt, dessen Kunstausstellung rund um seine Mutter den Titel „In Memoriam: Monika Vogt-Nußbauer“ trägt.
Monika Vogt-Nußbauer, geboren 1954, wuchs in Wertingen auf. Seit der frühen Kindheit faszinierten sie Farben. Farbklänge hatten in ihrer Malerei etwas Sinnliches und Mystisches. Vogt-Nußbauer studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und eröffnete am Marktplatz das „Handwerksstüble“, wo sie nicht nur ihre eigenen Bilder, sondern auch Arbeiten von Kolleginnen und Kollegen und klassisches Kunsthandwerk verkaufte. Und sie wollte bewegen: „Malen ist für mich Leidenschaft, Höhen und Tiefen durchleben, zum einen. Zum anderen: Verbindung mit dem Kollektiv, Sehnsucht nach Leben, nach Freiheit, nach dem Du“, beschrieb sie einst selbst ihre Intention.
Bekannt wurde die Wertinger Künstlerin durch ihr Projekt „Schutzengel“. Dabei entstanden 365 Engelbilder, einer für jeden Tag. Ihr voll bebildertes Buch „Sophies Traum“ ist ein Bilderbuch über die Fragilität des Seins, über die Lebenskrisen und die Möglichkeit, diese zu überwinden. Für Monika Vogt-Nußbauer war die Malerei „ein ständiges Suchen und Weitergehen – niemals Stillstand“. In circa 150 Arbeiten und Zeitungsartikeln, die ihr Sohn ebenso präsentiert, kann man dieses aktive Tun genau sehen. „Ihre Arbeiten waren intensiv, die Bilder und ihre Aussagen sehr tief, oft schonungslos und emotional, geprägt von einer lebendigen Farbigkeit, aber niemals bunt“, beschreibt er das Werk. Er selbst ist ebenso Künstler, nutzt das Elternhaus mittlerweile selbst als Atelier, in dem etwa seine digitale Kunst entstehen soll.
Am kommenden Wochenende wird der Marktplatz 8 allerdings zur Ausstellungsfläche der Vogt-Nußbauerschen Kunst. Geöffnet ist am Samstag, 14. Dezember., von 16 bis 22 Uhr und am Sonntag, 15. Dezember, von 11 bis 18 Uhr.
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