Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten

Wertingen: Warum stinkt es so am Roggdener Aufbach?

Wertingen

Warum stinkt es so am Roggdener Aufbach?

    • |
    Grauer Schleim und Gestank stören die Roggdener Dorfidylle am Aufbach.
    Grauer Schleim und Gestank stören die Roggdener Dorfidylle am Aufbach. Foto: Benjamin Reif

    Im Wertinger Ortsteil Roggden plätschert der Aufbach gemütlich vor sich hin und trägt erheblich zum dörflichen Idyll bei. Erst kürzlich wurde zudem die größte Brücke über den Bach von der Stadt für viel Geld saniert. Doch mit dem stimmigen Dorfidyll ist es seit kurzem vorbei, Passanten bietet sich ein unschönes Bild für die Sinne. Im Bereich der Brücke hat sich ein Teppich aus grauem, widerlich aussehenden Schleim gebildet, der furchtbar stinkt. Zudem wuchert großflächig dickes Gras im Bachbett.

    Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, zuständig für alle Gewässer im Landkreis, ist alarmiert. Auf Anfrage unserer Redaktion antwortet die Behörde: „Im Aufbach ist ein Abwasserpilz – das sind Bakterien, die auf eine sehr starke Verschmutzung des Gewässers hinweisen, ab Kirchstraße 22, und das den ganzen Ort durch, zu sehen. Besonders stark ausgeprägt ist der

    Im Aufbach in Roggden hat sich ein Abwasserpilz gebildet

    Die Behörde sei am 23. November über den Zustand des Aufbachs informiert worden. Noch am gleichen Tag sowie nochmals am darauffolgenden Tag seien demnach Ortseinsichten durchgeführt sowie die Polizei in Wertingen und das Landratsamt Dillingen vom Wasserwirtschaftsamt informiert worden.

    Das Wasserwirtschaftsamt habe im Rahmen der Ortseinsichten zahlreiche Wasserproben aus dem Aufbach gesichert, die derzeit analysiert würden. „Die Untersuchungen dauern noch an“, so ein Sprecher der Behörde.

    Doch es scheint bereits einen Verdacht zu geben, woher die Verschmutzung stammen könnte. So heißt es in dem Statement weiter: „Erste Ergebnisse der Untersuchungen deuten auf eine Verunreinigung aus einer Biogasanlage hin. Es liegt eine massive Gewässerverunreinigung des Aufbachs vor.“ Die Suche nach der Ursache werde derzeit durch die fachkundige Stelle des Landratsamtes Dillingen durchgeführt. Die Polizei in Wertingen ermittelt ebenfalls.

    Erst vor kurzem wurde die Brücke über den Aufbach saniert

    Wertingens Umweltreferentin Hertha Stauch (Grüne) war ebenfalls schon vor Ort und ist bestürzt über den Zustand des kleinen Gewässers. „Es ist sehr schade um den Aufbach, da erst in den vergangenen Jahren rund um den Bach ein schöner Bereich im Dorf entstanden ist“, sagt sie gegenüber unserer Redaktion. Die Aufbachbrücke sei erneuert worden, Stufen führen zum Bachbett herunter und ein Grasweg am Bach entlang. „Das hat sehr zur Verschönerung von Roggden beigetragen.“ Jetzt, durch die Verunreinigung, gebe es auf den ersten Blick in den betroffenen Bereichen kein Leben mehr im Aufbach.

    Sie steht in der Angelegenheit auch im Austausch mit dem Betriebshof der Stadt Wertingen. Dieser habe die Pflege des Bachs an eine Firma vergeben, das Ufer wird zweimal jährlich gemäht. Was es mit dem dicken Schleim und dem Gras auf sich hat, könnte sich bislang niemand erklären.

    Nach Auskunft der Behörden wurde eine Biogasanlage in der Nähe des Aufbachs bereits besichtigt – es konnte aber keine Ursache für die Verunreinigung gefunden werden. „Sobald die endgültigen Ergebnisse der Wasserproben vorliegen und eine eindeutige Eingrenzung des Schadenverursachers möglich ist, werden entsprechende Maßnahmen zur Mängelbeseitigung in die Wege geleitet werden“, heißt es aus dem Landratsamt.

    Der Betreiber versichert, dass keine Schadstoffe von seinem Grundstück in den Bach flossen

    Der Betreiber der vom Wasserwirtschaftsamt untersuchten Biogasanlage sagte unserer Redaktion, dass von seinem Grundstück definitiv keine Schadstoffe in den Aufbach geflossen seien. Einen entsprechenden Vorfall habe es nicht gegeben.

    In der Vergangenheit gab es einen Vorfall: Anfang Oktober 2019 waren übel riechende Gase aus der Anlage ausgetreten, weil sich die Folie über einem Fermenter zersetzt hatte. Das Ergebnis war beißender Gestank in der Umgebung, an mehreren Häusern bildeten sich zudem rötliche Ablagerungen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden