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Wertingen: Freies Internet für Wertingen: So schreitet das Projekt voran

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Freies Internet für Wertingen: So schreitet das Projekt voran

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    Das Jugendhaus Wertingen arbeitet daran, dass überall im Stadtkern für User kostenfreies WLAN zur Verfügung steht.
    Das Jugendhaus Wertingen arbeitet daran, dass überall im Stadtkern für User kostenfreies WLAN zur Verfügung steht. Foto: Weronika Peneshko, dpa (Symbolbild)

    Ein WLAN-Netz für alle, flächendeckend, öffentlich und für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos: Dieses Ziel verfolgt das Jugendhaus Wertingen für die Innenstadt bereits seit einigen Monaten. „Freifunk Wertingen“ heißt das Projekt, für das 30 Router angeschafft wurden. Rund zehn davon sind bereits installiert, wie Stadtjugendpfleger Tobias Kolb berichtet. Einer hängt etwa im Jugendhaus, ein anderer im Mehrgenerationenhaus, einer gegenüber der Bushaltestelle am Wertinger Marktplatz und einer in der Pfarrgasse. „Im Moment sind wir am Schloss und am Ordnungsamt dran“, sagt Kolb. Schritt für Schritt geht es voran.

    Ermöglicht wird das Projekt durch eine Kooperation mit „Freifunk München“, dessen Infrastruktur und Server genutzt werden dürfen. Dabei handelt es sich um eine nicht kommerzielle Initiative für den Aufbau freier (Funk-)Netze sowie Kommunikationskanäle. Ziel ist, dass die Router, die in verschiedensten Häusern in Wertingen angeschlossen werden, ein großes Netz bilden und schon bald überall in der Innenstadt gratis WLAN verfügbar machen – auch unter freiem Himmel. Deshalb sind die Verantwortlichen darauf angewiesen, dass sich Geschäfte und Privatpersonen dafür bereit erklären, dass die Router an ihre Anschlüsse andocken dürfen. Um die Sicherheit müsse sich niemand sorgen, so Kolb, denn der Datentransfer sei verschlüsselt. Der Stadtjugendpfleger würde sich darüber freuen, wenn sich Freiwillige bei ihm melden, zum Beispiel per Mail an Tobias.Kolb@kjr-dillingen.de oder unter der Telefonnummer 08272/9947393.

    Internetempfang schaffen für Notsituationen in Wertingen

    Wann das Projekt abgeschlossen sein soll? Richtig enden wird es wohl nie, so Kolb. Momentan ist das Ziel, den Stadtkern zu erschließen. Ist das erfüllt, könnte der Freifunk auch auf Gebiete weiter außerhalb ausgeweitet und dafür weitere Router angeschafft werden. Auf einer Online-Karte von Freifunk München ist zu sehen, wo es in Wertingen bereits Anschlüsse gibt und wie diese genutzt werden. Darauf kann Kolb ablesen, dass im Jugendhaus am Tag zwischen 40 und 50 Nutzerinnen und Nutzer das freie Wi-Fi nutzen.

    Ansonsten sind jetzt in den Ferien eher wenige User aktiv. „Aber wenn die Schülerinnen und Schüler wieder in der Stadt sind, wird sich das ändern“, weiß Kolb. Klar, das Projekt beruht schließlich auch auf den Wünschen Jugendlicher. Entstanden ist die Idee aus einer groß angelegten Befragung, dem ZAM-Jugendprojekt (Zusammen-aktiv-mitgestalten). Befragt wurden 1000 junge Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren aus 16 Gemeinden und Städten im Landkreis Dillingen. Die Verantwortlichen wollten beispielsweise wissen, welche Veränderungen sich die jungen Menschen vor Ort wünschen, damit sie nicht wegziehen. 

    Kostenloses WLAN für alle in der Wertinger Innenstadt

    Das Projekt „Freifunk Wertingen“ hat sich aber auch schon in einer ernsten Situation bewährt. Als mit dem Hochwasser Anfang Juni in der Stadthalle eine Notunterkunft eingerichtet wurde und viele Wertingerinnen und Wertinger mit Internet-Ausfällen zu kämpfen hatten, schuf Dominik Baier dort vorübergehend freies Wi-Fi für alle. Als Mitglied der Initiative Freifunk München und Teil der Ideenschmiede Wertingen, die sich regelmäßig im Jugendhaus trifft und unter anderem mit Technik beschäftigt, hat sich Baier darum gekümmert.

    Nun hat Baier angestoßen, für den Freifunk in Wertingen zusätzlich das vom US-Raumfahrtunternehmen SpaceX betriebene Satellitennetzwerk Starlink zu nutzen. Starlink stellt schnelle Internetzugänge in Bereichen zur Verfügung, die sonst nicht versorgt wären. Das kann in einer Notsituation helfen – zum Beispiel, wenn in Wertingen ein Hochwasser für Ausfälle sorgt. Oder auch für schöne Anlässe genutzt werden, wenn etwa außerhalb der Stadt ein Festival stattfinden würde und dafür eine Internetverbindung hergestellt werden müsste. Damit das funktioniert, sind entsprechende Empfangsgeräte notwendig, wie Kolb erklärt. Diese hat Freifunk München zur Verfügung gestellt. Mit laufenden Kosten geht Starlink nicht einher – nur, wenn der Internetzugang für einen bestimmten Zeitraum gebucht wird, muss dieser bezahlt werden. Derzeit testen die Beteiligten um Tobias Kolb und Dominik Baier, ob und wie Starlink in und für Wertingen eingesetzt werden kann.

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