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Wertingen: Eltern eilten mit Pumpen zum Kindergarten

Wertingen

Eltern eilten mit Pumpen zum Kindergarten

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    So sah es unterhalb es Kindergartens Sonnenscheins am Kalteck in Wertingen aus. In dem Gebäudekomplex (Hintergrund rechts) stand der Keller im Altbau unter Wasser. Engagierte Eltern reagierten rasch und brachten sogar Pumpen mit. Unser Bild zeigt das weggespülte Pflaster und eine Passantin.
    So sah es unterhalb es Kindergartens Sonnenscheins am Kalteck in Wertingen aus. In dem Gebäudekomplex (Hintergrund rechts) stand der Keller im Altbau unter Wasser. Engagierte Eltern reagierten rasch und brachten sogar Pumpen mit. Unser Bild zeigt das weggespülte Pflaster und eine Passantin.

    Viele Hausbesitzer in Wertingen und Umgebung sind damit beschäftigt, die Schäden des Unwetters zu beseitigen oder mit der Versicherung zu verhandeln. Nicht anders geht es derzeit im Rathaus zu. In vielen städtischen Gebäuden stand nach den sintflutartigen Regenfällen am Sonntagabend das Wasser in den Kellerräumen oder sogar im Erdgeschoss. Die Folge: Kindergärten waren am Montag geschlossen, Möbel und Teppiche müssen getrocknet oder entsorgt werden. Viele Trocknungsgeräte stehen nun in den betroffenen Gebäuden.

    Ein Lob für besonders engagierte Eltern in Wertingen

    Den Überblick über die Schäden hat Konrad Höchstätter. Er ist für die städtischen Immobilien zuständig. „Die Firmen kamen am Montag mit großen Lastern voller Trocknungsgeräte, die nun in den verschiedenen Gebäuden stehen“, erklärt er. Ein Lob hat Höchstätter für besonders engagierte Eltern parat. Als sich am Sonntag abzeichnete, dass die Keller einiger städtischer Kindergärten volllaufen, machte sich mancher Papa mit der Wasserpumpe unter dem Arm auf den Weg, um vor Ort mitzuhelfen. So konnte mancher Schaden abgehalten werden. Folgende Gebäude der Stadt waren betroffen:

    Wie ein Bach sei das Wasser in das Seniorenzentrum St. Klara gelaufen. Die Feuerwehr und die Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun.
    Wie ein Bach sei das Wasser in das Seniorenzentrum St. Klara gelaufen. Die Feuerwehr und die Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun.

    Seniorenzentrum St. Klara: „Das Wasser rauschte wie ein Bach über den Bereich der hinteren Feuerwehrzufahrt herein“, berichtet Heimleiterin Pauline Wiesenmayer. Die Brühe flutete den Keller und stand sogar im Erdgeschoss. Wiesennmayer berichtet, dass das Wasser im Keller zwischen 50 und 130 Zentimeter hoch stand, im Erdgeschoss waren es zwischen 10 und 15 Zentimeter. Es seien vor allem die geschlossenen Feuerschutztüren gewesen, die dafür verantwortlich waren, dass sich die Wassermassen anstauen konnten. „Die Zimmer der Bewohner im Erdgeschoss waren Gott sei Dank nicht betroffen, da diese etwas höher liegen“, so Wiesenmayer. Die Heimleiterin erlebte in den turbulenten Stunden nach dem Unwetter eine große Solidarität. „Ohne die Feuerwehr hätten wir es nicht geschafft, das Wasser herauszubekommen“, so Wiesenmayer.

    Im Seniorenzentrum in Wertingen lief das Wasser auch ins Erdgeschoss

    Außerdem habe sich gezeigt, was für ein Spitzenteam sie habe. „Die Mitarbeiter packten an und zögerten nicht, in das Wasser und den Schlamm zu steigen. Egal ob Mann und Frau, jeder packte an und trug durchnässte und somit schwere Säcke nach oben.“ Das Credo des Teams lautete: „Wir lassen uns nicht unterkriegen und auch nicht überschwemmen.“ Dabei hatten die Mitarbeiter schon schlimme Monate hinter sich, da viele Bewohner der Einrichtung am Corona-Virus gestorben waren. Wie hoch der Schaden im Seniorenzentrum ist, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. In den Kellerräumen befindet sich die Waschküche mit großen Waschmaschinen und Trocknern, die Umkleideräume samt Spinden sowie Lagerräume mit Schutzmaterial und Masken. Die elektronischen Geräte müssen laut Wiesenmayer erst getrocknet und gereinigt werden, ehe ein Elektroniker schauen kann, was alles defekt ist. Viele Materialien, die im Keller lagerten, waren aber nicht zu retten. Mittlerweile seien bereits zwei mittelgroße Abfallcontainer damit gefüllt worden. Derzeit würden im Seniorenheim gerade Probebohrungen durchgeführt, um zu sehen, wie die Trocknung am besten durchgeführt werden kann. Laut Höchstätter ist angedacht, von unten Löcher in die Erdgeschossdecke zu bohren, um die Dämmung trocken zu bekommen. Das sei eine größere Prozedur.

    Grundschule Dort lief das Wasser über einen Nebeneingang in die Werkräume und in den Keller. „Schränke mussten ausgeräumt und Teppiche und Stühle zum Trocknen gestellt werden“, berichtet Höchstätter. Der Schulbetrieb konnte aber weiterlaufen. Derzeit versuche man die Boden zu trocknen und hoffe, dass man den Estrich nicht zum Trocknen anbohren muss.

    Alte Berufsschule Über ein Kellerfenster sei dort das Wasser in das Gebäude eingedrungen. Betroffen waren die Lagerräume der Trachtler, der Tafel, des Radiomuseums und eines Musikers. Letzterer sei „glücklicherweise“ am Sonntag vor Ort gewesen und habe versucht, so schnell wie möglich das Wasser aus den Räumen zu bekommen.

    Mittelschule Weil der Hausmeister schnell reagierte, sei in der Mittelschule in Wertingen kaum etwas passiert, so die Auskunft aus dem Rathaus. Dort seien gleich Pumpen aufgestellt worden und derzeit laufen die Trocknungsgeräte.

    Bauhof und Feuerwehr Während die Feuerwehr zahlreiche Keller in Wertingen auspumpte und vielen Betroffenen half, lief in die Räume des Bauhofes und der Feuerwehr in der Dillinger Straße das Wasser. Die Folge: Der Brenner der Heizung stand unter Wasser und ist nun defekt. Auch all die Dinge wie Holz oder Papier, die auf dem Boden lagen, waren durchnässt.

    In einem Kindergarten in Wertingen drückte es das Wasser sogar aus der Toilette

    Kindergärten Sogar aus der Toilette drückte es im Kindergarten Sonnenschein das Wasser. „Der Keller im Altbau stand unter Wasser“, berichtet Höchstätter. Vor allem hier und im Kindergarten Kunterbunt hätten die herbeieilenden Eltern samt Pumpen einigen Schaden abgewandt. Im Kindergarten Kunterbunt drückte es das Wasser durch die Kanalisation nach oben. Hier sei der Keller betroffen, der nun getrocknet werde. Gleiches gilt für den Kindergarten in Gottmannshofen. Auch auf der Baustelle für den neuen Kindergarten in der Industriestraße gibt es Schäden. Dort lief der Keller voll und setzte die neue Heizung, die noch gar nicht in Betrieb war, unter Wasser. Nun muss ein Gutachter entscheiden, was genau gemacht werden kann.

    Feuerwehr Roggden In das ebenerdige Gebäude der Feuerwehr in Roggden lief das Wasser und beschädigte auch die Einbauküche. Derzeit laufen die Gespräche mit der Versicherung, um die nächsten Schritte abzuklären.

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