Wertingen: Mit der Zeitmaschine in das frühere Wertingen reisen

Es wird oft als „Gucki“ bezeichnet, im Fachjargon heißt unser Objekt des Monats Juli jedoch Plastiskop. Dieses funktioniert wie eine Art Diaprojektor. Man schaut mit einem Auge durch die rückseitig angebrachte Linse. Der Kamin des Hauses ist der Schalter für den Bildtransport. Bei dem ausgestellten Objekt sind 8 Fotos mit unterschiedlichen Wertinger Motiven zu sehen. Interessant ist die Motivauswahl der damaligen Zeit: Blick vom Gänselieslbrunnen in die Hauptstraße – Schloss – Mittelschule (Realschule) – Marienbrunnen – Volksschule (heute: Grundschule) – Rathaus am Marktplatz – Blick vom Ochsengässchen auf St. Martin – Kreiskrankenhaus.

Kurios wirkt das Gehäuse, in das die Bilderfolge eingebaut ist: eine Allgäuer Alpenhütte mit den typischen Felsbrocken auf dem Dach. Ein schwäbisches Haus stand für die Wertinger Motive wohl nicht zur Verfügung. Auf der grünen Grundplatte, auf der das Haus steht, ist auf einem Schild „Wertingen/Schwaben“ aufgedruckt. Plastiskope waren seit den späten 1950er Jahren bis hinein in die frühen 1980er Jahre ein beliebtes Mitbringsel aus dem Urlaub. Das Souvenir aus Wertingen entdeckte vor vielen Jahren Peter Bogner auf dem Recyclinghof im Sperrmüll. Er übergab es dem Museum.

Das Modell „Alpenhütte“ gibt es übrigens immer noch zu kaufen. Die Firma arbeitet inzwischen in dritter Generation. Sie verwendet dabei die originalen Modelle mit den alten Formen. Es steht einer Neuauflage „Wertingen / Schwaben“ somit nichts im Weg. Man müsste nur die passenden 8 Motive aussuchen.