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Wertingen/Dillingen: Grünes Licht für das 49-Euro-Ticket in Wertingen

Wertingen/Dillingen

Grünes Licht für das 49-Euro-Ticket in Wertingen

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    Im Altlandkreis Wertingen sind Busse des AVV im Einsatz.
    Im Altlandkreis Wertingen sind Busse des AVV im Einsatz. Foto: Bernhard Weizenegger

    Es kommt im Dillinger Kreistag selten vor, dass so wolkig über ein Thema gesprochen wird. Doch anscheinend müssen die Verwaltung des Landratsamtes und die Kreisräte gleichermaßen aus der Komfortzone heraus, wenn es um die Verkehrswende geht. Doch das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 zugunsten des Klimaschutzes viele Leute vom Individualverkehr weg und hinein in Bus und Bahn zu bringen, bedeutet für den Landkreis vor allem eines: viele Fragezeichen. Oder wie es der zuständige Sachbearbeiter Bernd Rapp ausdrückte – es sei "sehr kompliziert, und alles offen".

    Gemeint ist das Deutschlandticket, im Volksmund 49-Euro-Ticket genannt. Das kommt natürlich vom Bund, aber für die Umsetzung in den Bussen im Landkreis braucht es die Zustimmung der kommunalen Träger der Buslinien. Und hier geht die verwaltungstechnische Nebelfahrt schon los, denn der Landkreis ist in Sachen Busverkehr ein "Flickenteppich", so Benedikt Rapp weiter. Diesbezüglich ist der Landkreis noch immer zweigeteilt. Während im Altlandkreis Dillingen Fahrzeuge von Schwabenbus und Stadtbus Dillingen ihre Runden drehen, wird der Altlandkreis Wertingen vom großen Augsburger Verkehrsverbaund (AVV) mitbedient. 

    Der Dillinger Landrat will "im Flow bleiben"

    Deshalb hat der Dillinger Landrat – seit Mitte vergangenen Jahres bekanntlich der Wertinger Markus Müller (Freie Wähler) – einen Sitz unter den Gesellschaftern des Verbundes. Und da soll er der Einführung des Tickets auch für den AVV zustimmen, so der Beschluss des Kreisentwicklungsausschusses, ebenso gab es grünes Licht für die Dillinger Linien. Das mache man, um im "Flow" zu bleiben, so der Landrat. Außerdem sichert sich der Landkreis ab: Die Anerkennung des 49-Euro-Tickets in AVV, Schwabenbus und Dillinger Stadtbus erfolgen explizit unter dem Vorbehalt "solange der vollständige Ausgleich der dadurch entstehenden Mindereinnahmen durch den Bund und/oder den Freistaat Bayern sichergestellt ist". 

    Für das Jahr 2023 ist das noch eine sichere Bank für den Landkreis, denn was an Kosten aufkommt, will für dieses Jahr der Bund übernehmen. Allerdings gibt es schon für das Folgejahr 2024 keine so konkreten Zusagen. "In welcher Größenordnung sich dann die Kosten bewegen werden, weiß kein Mensch", so Rapp. Fast täglich halten er und der Landrat laut dessen Aussage deshalb Treffen ab, um die aktuellen Entwicklungen zu bewerten. 

    Ob die Entscheidung überhaupt gültig ist, ist noch unklar

    Das Deutschlandticket soll ab 1. Mai verfügbar sein, deshalb bleibt den Landkreisen und Kommunen nicht viel Zeit, sich darauf einzurichten. Es sei nicht einmal rechtlich klar, ob es eine "allgemeine Vorschrift" für die Zustimmung des Landkreises brauche, so Rapp. Das wäre insofern wichtig, da in diesem Fall die Zustimmung des Kreisentwicklungsausschusses nicht ausreichen würde und der gesamte Kreistag entscheiden müsste, ob das Deutschlandticket auch im Landkreis nutzbar ist. 

    Dass dies in jedem Fall geschieht, gilt als ausgemachte Sache. Dietmar Bulling (SPD) rief dazu auf, trotz aller holprigen Begleitumstände das Positive an dem Deutschlandticket im Blick zu behalten. "Man kann froh sein, dass es jetzt kommt." Allen Herausforderungen, die sich auf dem Weg ergeben, könne man sich stellen. Seinem sozialdemokratischen Kreistagskollegen stimmte auch Georg Winter (CSU) zu und bezeichnete die Einführung des in der Ampel-Regierung unter vielen Querelen beschlossene Deutschlandtickets als "Riesenchance – es ist richtig, dass wir uns hier anschließen."

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