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Wertingen: Dieser Wertinger Baum überragt alle Wohnhäuser

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Dieser Wertinger Baum überragt alle Wohnhäuser

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    Der 85-jährige Ernst Kreuzer hat als junger Mann auf dem Wertinger Ebersberg diesen Silberahorn gepflanzt. 60 Jahre später überragt der gewaltige Baum alle umliegenden Wohnhäuser bei Weitem.
    Der 85-jährige Ernst Kreuzer hat als junger Mann auf dem Wertinger Ebersberg diesen Silberahorn gepflanzt. 60 Jahre später überragt der gewaltige Baum alle umliegenden Wohnhäuser bei Weitem. Foto: Dominik Bunk

    In unserer neuen Serie stellen wir jeden Monat einen besonderen Baum aus der Region Wertingen vor. Der gewaltige Silberahorn von Ernst Kreuzer aus Wertingen ist unser Baum des Monats März.

    Der Baum des Monats März steht auf einem Grundstück am Wertinger Ebersberg, im Garten von Ernst Kreuzer. Menschen, die oft am dnahe gelegenen Spielplatz vorbeilaufen, wird dieser riesige Silberahornbaum, in dessen Grundstamm mehrere Menschen hineinpassen würden, schon bekannt sein. Vor 60 Jahren hat der Wertinger den Baum selbst eingepflanzt, heute überragt er jedes Wohnhaus bei Weitem. „Der ist halt so gewachsen“, erzählt Kreuzer. Er geht davon aus, dass sein Ahorn im Garten einfach den passenden Boden, die passende Feuchtigkeit und die richtige Nahrung hat.

    Pflege des Wertinger Baums nur alle zehn Jahre

    Zur Pflege lässt er lediglich rund alle zehn Jahre einen Baumpfleger kommen, der die abgestorbenen Zweige und Äste entfernt, sonst darf der Baum wachsen, wie er will. „Ich hätte aber nicht gedacht, dass er so groß wird. Sonst hätte ich ihn damals vielleicht gar nicht gepflanzt“, so Kreuzer.

    Doch heute scheint er sehr froh um seinen großen Silberahornbaum zu sein. Denn auch wenn der Gartentrend oft Richtung „sauber, offen und pflegeleicht“ geht, ist für den 85-Jährigen klar: „Ich will einen Naturgarten.“ Und das merkt man auch. Für das Ziel lässt er der Natur auf seinem Grund viel Freiraum. Er mäht das Gras nicht so oft, außerdem lässt er dabei immer einige Ecken stehen, die Lebensraum für Insekten bieten: „Da lasse ich die Natur Natur sein.“ Auch alte Bäumchen, die viele einfach entfernen würden, lässt der Wertinger stehen. Das sei besonders für Wildbienen von Vorteil. „Die bohren Löcher in das Holz und legen dann die Eier hinein“, erzählt er.

    Efeu bietet einigen Vögeln in Wertingen ein Zuhause

    Auch um seinen Ahorn herum gedeiht eine mehrere Meter hohe Efeupflanze. Die sei zwar für den Baum nicht optimal, aber für die Vögel, die zahlreich in seinem Garten nisten. Gerade Freibrüter, also Vögel, die nicht in Kobeln oder Höhlen nisten, hätten dort einen guten Schutz, beispielsweise vor Elstern, Krähen oder auch Katzen. Auch einige Kobel hat er aufgehängt, denn bei ihm sind stets zahlreiche Vogelarten zu Gast. Von mehreren Meisenarten, über Amseln, Spatzen, Rotkehlchen, Buchfinken oder Kleiber, wie der 85-Jährige stolz erzählt.

    Doch gleichzeitig mache er sich auch Sorgen um den Vogelbestand, dessen Rückgang er sogar bei sich zuhause beobachten könne. Gerade Grasmücken und Meisen würden immer seltener werden. Gebrütet hätten im letzten Jahr auch nur seine Kohlmeisen, bei denen nur ein Junges aus dem Ei geschlüpft sei. Als die erwachsenen Tiere aufgehört hätten, Futter in den Kobel zu tragen, hätte er diesen geöffnet – und das Junge tot aufgefunden.

    Auch im Zusamtal weniger Nahrung aufgrund von Insektenrückgang

    Kreuzer ist sich ganz sicher, dass das am Rückgang der Insekten liegt. Für die Vögel würde das weniger Nahrung bedeuten, weshalb es vielleicht für das Meisenjunge nicht mehr gereicht habe. Vor mehreren Jahrzehnten hätte er, wie heute auch noch, im Sommer mit offenem Fenster geschlafen. Hatte er damals noch ein Buch vor dem Einschlafen gelesen, wären schnell viele Insekten um die Leselampe herumgeflogen. Heutzutage sei sogar das bei ihm sehr zurückgegangen.

    Kreuzer hat eine klare Meinung: „Alles muss heute immer wie geschleckt, steril und pflegeleicht sein. Und die Natur wird dabei zurückgedrängt“, meint er. Für ihn steht fest, dass ein naturnaher Garten in jedem Fall zum Erhalt vieler Arten beitragen kann. Deshalb kommt für Ernst Kreuzer auch nichts anderes in Frage.

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