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Wertingen: Die Wertinger Zeitgeschichte ist jetzt erlebbar

Wertingen

Die Wertinger Zeitgeschichte ist jetzt erlebbar

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    Siegfried Denzel beschenkte das Geburtstagskind Stadt Wertingen bzw. in Vertretung Bürgermeister Willy Lehmeier.
    Siegfried Denzel beschenkte das Geburtstagskind Stadt Wertingen bzw. in Vertretung Bürgermeister Willy Lehmeier. Foto: Buk-Kluger

    Mit der Vernissage zur Dauerausstellung „Zeitstrahl“ begann am Samstagabend auch zugleich das Wertinger Jubiläumsjahr zu 750 Jahre Stadterhebung. Und zahlreiche Bürger und Bürgerinnen der Stadtgesellschaft waren ins Schloss respektive Rathaus gekommen, um offiziell zum ersten Mal die an die 40 Objekte in den Schaukästen im Foyer zu sehen. Als Spiegelbild der Stadtgeschichte, die alle einen Bezug zu Wertingen haben und zum Fundus der Heimatmuseum-Sammlung zählen, lassen sie eintauchen in die wechselvolle Geschichte Wertingens. 

    Geschichte von Wertingern für Wertinger

    Zum Beispiel ins Jahr 1945, als im April in der Gartenstraße 4 (heute Stauferstraße) ein Projektil beim Beschuss des Hauses durch amerikanische Soldaten nur knapp Elisabeth Stadler (später Scheidler) verfehlte. Stattdessen setzte es sich im Bibliotheksregal in einem Buch fest. Selbiges und die Patrone, die in einem Papier eingewickelt war, auf dem die Geschehnisse notiert waren, hat Wolfram Stadler (79) als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. 

    Wolfram Stadler freut sich, dass seine Leihgabe ausgestellt wird
    Wolfram Stadler freut sich, dass seine Leihgabe ausgestellt wird Foto: Marion Buk-Kluger

    „Meine Tante war damals 47, es war im Hause meiner Großeltern. Die Geschichte wurde schon erzählt, aber als ich ihre Notiz im Nachlass entdeckte und las, war es doch bewegend“ so der 79-Jährige, der es als Ehre empfindet, dass dieses Dokument der Wertinger Geschichte aus seiner Familie ausgestellt wird. 

    Auch aus Villenbach, Gottmannshofen und Günzburg

    Weitere Leihgeber und Schenker der Exponate kommen aus Wertingen, Gottmannshofen, Villenbach, Günzburg oder Gilching, aus dem etwa das Modell „Soldatenfriedhof“, von Josef Miller gefertigt, wieder zurück nach Wertingen gelangte. Gefreut hat sich auch Stadtpfarrer Rupert Ostermayer: „Für mich ist es erfreulich, dass man sagt, eine Stadtgeschichte im Schwäbischen und vom Mittelalter her ist ohne Kirchengeschichte nicht nur undenkbar, sondern unmöglich.“ Ausgestellt ist im Zeitstrahl der Posaunen-Engel, der am 26.12.1999 durch Orkan Lothar vom Südturm der Stadtpfarrkirche St. Martin gerissen wurde und im Kirchhof landete. 

    Alexandra und Daniel Fiebig testeten die Audio-Station
    Alexandra und Daniel Fiebig testeten die Audio-Station Foto: Marion Buk-Kluger

    Museumsreferent Cornelius Brandelik und Stadtarchivar Dr. Johannes Mordstein, die nicht nur die finale Auswahl der Objekte getroffen hatten, sondern auch die Texte der Begleitbroschüre verwirklichten, gingen in der Eröffnungsfeier auf sechs Exponate gezielter ein. Das Ansatz „möglichst flexibel, viele Objekte auf wenig Raum spannend zu präsentieren“, so Willy Bürgermeister Lehmeier in seiner Rede, ist gemacht. Nicht zuletzt dank des Entwurfes der Firma Neonpastell aus Augsburg für den Zeitstrahl und der Umsetzung durch die "ZUM Schreinerei" in Gottmannshofen durch Rudi Patz und Elektriker Werner Schilberz. „Ein erster Schritt für die Fortentwicklung des Heimatmuseums“ sei getan. Und dies wurde nach der Eröffnung im Festsaal, musikalisch umrahmt vom Pianisten Kirill Kvetniy und dem Hornisten Ludwig Stegmiller, mit einem Empfang gefeiert. 

    Der Ehrenbürger Alfred Sigg

    Wenn die Vergangenheit in die Gegenwart strahlt wie in den Schaukästen im Wertinger Zeitstrahl, dann kann der Betrachter Geschichte tatsächlich sehen. Und an der Audiostation sogar die neuere mit Geschichten hören. Diese wurden etwa von der jüngsten Teilnehmerin dieses Teilaspektes, Magdalena Krebs und dem erfahrensten in puncto Wertingen und seiner Geschichte, Ehrenbürger Alfred Sigg, eingesprochen. Ein Geschenk an die Wertinger Bürger und Bürgerinnen und die Besucher der Stadt. Diese wiederum wurde als „Geburtstagskind“ ihrerseits von Siegfried Denzel mit einem Buch beschenkt, in dem Urkunden des ehemaligen Klosters Weihenberg in Wertingen gesammelt sind, dessen Gründung 1145 datiert ist und dessen Kirche als letztes Gebäude 1809 abgebrochen wurde.

    Die Begleitbroschüre zur Ausstellung liegt zum Mitnehmen am Zeitstrahl aus oder kann auf der Homepage der Stadt Wertingen im Bereich Tourismus und Kultur und dort bei Heimatmuseum abgerufen werden.

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