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Wertingen: Die Erfolgsgeschichte der Kunstgrundschule Wertingen geht weiter

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Die Erfolgsgeschichte der Kunstgrundschule Wertingen geht weiter

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    Schulleiterin Christiane Grandé (links) und Kunstpädagogin Barbara Mahler sind froh und stolz über den Erfolg des Projekts "Kunstgrundschule" in Wertingen.
    Schulleiterin Christiane Grandé (links) und Kunstpädagogin Barbara Mahler sind froh und stolz über den Erfolg des Projekts "Kunstgrundschule" in Wertingen. Foto: Benjamin Reif

    Jedes Mal, wenn Barbara Mahler die Grundschule Wertingen betritt, dann nimmt sie die Veränderung wahr. Die Veränderung, die sie maßgeblich mitverantwortet hat, und die sie sehr glücklich macht. In den Tagen kurz vor Weihnachten, als sie gemeinsam mit Grundschulrektorin Christiane Grandé, mit unserer Zeitung über die vergangenen fünf Jahre und die Zukunft des Projekts "Kunstgrundschule" spricht, da ist die Aula der

    Die Rakete ist das allererste Projekt, das für die Kunstgrundschule verwirklicht wurde, wie Christiane Grandé sagt. Die Veränderung, die Barbara Mahler bewirken wollte, hat sich im Ausdruck durchgesetzt, vor allem bei den Schülerinnen und Schülern. Doch auch innerhalb des Kollegiums habe das Projekt durchschlagenden Erfolg gehabt. 

    Das Projekt Kunstgrundschule in Wertingen geht weiter

    Seit 2017 ist die Wertinger Grundschule eine "Kunstgrundschule", sie war einst die erste in ganz Schwaben. Obwohl die Förderung durch den Freistaat weitestgehend ausläuft - die Finanzierung war auf fünf Jahre ausgerichtet - wird sie auch künftig das Label behalten dürfen. Denn die Charlotte und Hermann Buhl-Stiftung sei finanziell für das Schuljahr in die Bresche gesprungen, und es könnten weiterhin Fortbildungen für die Lehrkräfte und Projekte verwirklicht werden. 

    Diese Rakete war das erste Projekt der Kunstgrundschule, und sie liegt auch heuer wieder in der Aula aus, um in ein schönes neues Jahr 2023 abzuheben.
    Diese Rakete war das erste Projekt der Kunstgrundschule, und sie liegt auch heuer wieder in der Aula aus, um in ein schönes neues Jahr 2023 abzuheben. Foto: Benjamin Reif

    Das letzte große Projekt der Wertinger Kunstgrundschule waren Bilder für die "Wertinger Music Story", zur Feier der 900 Jahre zurückliegenden ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt. Das Erfolgsmusical wurde in Füssen aufgeführt und begeisterte das Publikum, unter anderem auch wegen der Theaterkulisse. "Da hatte ich wirklich Tränen in den Augen, als ich das gesehen habe", sagt Barbara Mahler. 

    Jedes Kind trägt Kunst in sich, sagt Mahler

    Mahler ist Mitbegründerin von KUK (Kunstkanal), der Kunstschule in der Wertinger Kanalstraße. Nach ihrem Studium der Malerei wurde sie als freischaffende Künstlerin und Kunstpädagogin tätig sowie „Mentor Artist“ für das kanadische Bildungsprogramm „Lernen durch die Künste“. Sie war im Laufe der Jahre schon an vielen Grundschulen tätig und zu Gast, doch die Wertinger Grundschule sei doch eine besondere. "Ich merke hier, dass die Lehrerinnen und Lehrer voll an Bord sind", sagt Mahler. Christiane Grandé unterschreibt das zu 100 Prozent und sagt: "Es ist toll für uns, dass der Aufwand und teilweise auch Mehrarbeit hier so bereitwillig geleistet wird, um etwas Schönes zu erreichen." 

    Denn für die Schülerinnen und Schüler bedeute die Hinführung zur Kunst sehr viel. Der Blick auf sich selbst und die Welt verändere sich positiv. Jedes Kind sei zur Kunst fähig, da sind sich Mahler und Grandé einig. Sollte es bei einem Kind mal nicht klappen - was sie nach eigener Aussage noch gar nicht erlebt habe, so Mahler - dann wäre ihre Anleitung schuld und nicht das Kind. 

    Die Kinder vermitteln auch Erwachsenen Kunstwerke

    Doch die Kinder fertigen nicht nur selbst Kunstwerke an - sie lernen auch, Kunst und deren Hintergründe anderen zu vermitteln. Nicht nur ihren Klassenkameradinnen und -kameraden, sondern auch Erwachsenen. So führten sie etwa durch eine Ausstellung in der Städtischen Galerie, die dem verstorbenen Hartmut Pfeuffer und seinem Lebenswerk gewidmet war, und brachten dem Publikum mehrere seiner Werke aus Kindersicht nahe. Diese und andere Führungen von Kindern für Erwachsene seien immer Höhepunkte, sagt Mahler. 

    Die Kinder lernten, Kunst in ihrer Machart ebenso wie dem Hintersinn zu verstehen. So würden sie im späteren Leben weniger in Schubladen denken, seien kreativer und aufgeschlossener. Diese Erkenntnis sei mittlerweile auch in der Wirtschaft angekommen, sagt Barbara Mahler. Belächelt würden die Anstrengungen der Kunstpädagogik keineswegs. "Die Unternehmer sind froh, wenn sie Auszubildende bekommen, die nicht nur nach Multiple-Choice denken können, sondern selbst kreative Lösungen finden", sagt die erfahrene Kunstpädagogin. 

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