In Zeiten, in denen auf Einwegtassen „Vorsicht heiß“ steht oder mit anderen Worten vor Verbrennungsgefahr gewarnt wird, gehört der ausgestellte Thermokinderteller der Vergangenheit an. Ihn gibt es heute in Kunststoffausführung. Diese hat den Vorteil, dass das Material nicht so heiß wird und somit Verbrennungen vermieden werden. Zudem ist am Tellerboden oft ein Gummi-Ring eingebaut oder ein Saugnapf, sodass ein Verrutschen des Tellers verhindert wird.
Das technische Prinzip des Warmhaltens ist gleichgeblieben: Früher wurde in den Hohlraum zwischen Porzellan und Stahl mittels Einfüllzylinder heißes Wasser eingegossen. So blieb die Mahlzeit länger temperiert und appetitlich. Die Telleroberfläche (Durchmesser 21,5 cm) ist bemalt. Am Tellerrand finden sich Käfer, ein Rotkehlchen, ein Küken, ein Fantasie-Insekt und ein Schmetterling. In der Mitte des tiefen Tellers ist ein Bub zu sehen, mit weißer Hose, blauem Oberteil und roter Mütze. Rechts neben ihm ein Storch. Beide sehen sich an. Der Junge blickt dabei ehrfürchtig auf.
Langsam-Essern kommt die Wärmevorrichtung entgegen. Die bunten Abbildungen motivieren, den Inhalt des Tellers aufzuessen, um die Motive freizulegen und ansehen zu können. Der Teller war Ende der 1950er bis Anfang der 1960er-Jahre in Wertingen in Benutzung.
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