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Wertingen: Damit Salat, Himbeeren und Co. gut gedeihen

Wertingen

Damit Salat, Himbeeren und Co. gut gedeihen

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    Die Tiefe des Pflanzlochs, die passende Menge an Dünger, vor dem Einsetzen Wasser in das Pflanzloch gießen – beim Setzen von Himbeeren gilt es, einiges zu beachten.
    Die Tiefe des Pflanzlochs, die passende Menge an Dünger, vor dem Einsetzen Wasser in das Pflanzloch gießen – beim Setzen von Himbeeren gilt es, einiges zu beachten.

    Mit Blick auf das Wertinger Schloss schaufeln die einen den Kompost auf das Gitter über dem Schubkarren. Den Bodenverbesserer brauchen die Mitschülerinnen, die die Erde auf den Beeten lockern und Unkraut entfernen, im Garten zwischen dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem Schulgebäude. Ihr Ziel: Sie säen Möhren und Radieschen aus. Dazwischen setzen sie Steckzwiebeln, damit beim Unkrautjäten klar ist, wo die Reihen sind.

    Die Hochbeete in Wertingen werden hergerichtet

    Andere richten im Gewächshaus die Hochbeete her, um Salat- und Kohlrabipflänzchen einzusetzen. Die vertragen die Kälte, die Ende April noch zu befürchten ist. Im Freien stehen schon mit Drähten verbundene Stangen in einem Beet. Hier finden die Himbeerpflanzen ihren Platz, die ihre Lehrerin Kerstin Kranzfelder zwei Tage zuvor gekauft hat. „Planen Sie beim Anlegen Ihres Obst- und Gemüsegartens immer auch Flächen ein, auf denen Sie nicht jedes Jahr etwas Neues anpflanzen müssen“, erklärt die Lehrerin, auch mit Blick auf die Frauen, die gerade Kräuter vom Laub befreien und Abgestorbenes von Zitronenmelisse, Minze, Schnittlauch und Co. abschneiden. Eigentlich wollte Kerstin Kranzfelder auch Samen von Sommerblumen ausbringen lassen. „Aber dafür ist es heuer noch zu kalt, das mache ich lieber erst Mitte Mai“, erklärt die Fachoberlehrerin, weil Samen, die zu lange im kalten Boden liegen, womöglich verfaulen. Auch die Tomaten- und Gurkenpflänzchen lässt sie lieber noch im Warmen.

    Kleine Steckschilder sind praktisch

    Schon im Winter hatten die angehenden Fachkräfte für Ernährung und Haushaltsführung in der Theorie die Grundlagen über den Anbau und die Fruchtfolge von Gemüse gelernt, damit sie entsprechend planen und mit einer guten Ernte rechnen können.

    Doch die Lehrerin relativiert: „Nur durch eigenes Ausprobieren merkt man, was gut gelingt und was man im nächsten Jahr lieber früher oder später macht.“ Um nicht durcheinanderzukommen, rät sie den Schülerinnen, die Aussaat mithilfe kleiner Steckschilder zu beschriften; auch die Jungpflanzen, wenn sie für ausreichend Platz zum Wachsen versetzt werden. Um zu wissen, was auf dem Boden gut wächst und welcher Dünger gebraucht wird, ist eine Bodenprobe sinnvoll. Und im Jahr darauf sollten die Hauptfrüchte, die viel Zeit und Nährstoffe zum Wachsen und Bilden der Früchte brauchen, nicht am selben Ort stehen. Sonst werden sie anfällig für Krankheiten. Aber: „Stehen Tomaten und Gurken im Gewächshaus, ist nach zwei Jahren ein Austausch der Erde notwendig“, erläutert Kranzfelder auf Nachfrage der Schülerinnen – am besten schon im Februar, die herausgenommene Erde landet auf den anderen Beeten. Dann kann ab Mai das Gemüse gepflanzt werden, das Wärme braucht.

    Wie viel Platz braucht das Gemüse zum Wachsen?

    Beim Aussäen und Pflanzen gibt es einiges zu beachten: Wie viel Platz braucht mein Gemüse zum Wachsen? Wie viel setze ich, etappenweise, damit nicht alles zur gleichen Zeit erntereif ist? Was mag meine Familie, was mag ich am liebsten? Hinweise sind auch auf der Verpackung des Saatguts und des verwendeten Düngers zu finden. Dass der Boden nicht brach der Witterung ausgesetzt werden soll, sondern lieber einjährige Blumenmischungen oder Gründünger wie der Bienenfreund Phacelia ausgesät werden, ist ein weiterer Tipp. Und dass der Boden im Frühjahr nur noch in den oberen 15 Zentimetern gelockert werden soll, da sich darunter die Lebewesen befinden, die für einen guten Boden sorgen.

    Ein Reihenzieher verringert die Zahl der Arbeitsschritte beim Herrichten der Beete vor dem Aussäen. Ansonsten könnte das auch mit einer Hacke Reihe für Reihe gemacht werden.
    Ein Reihenzieher verringert die Zahl der Arbeitsschritte beim Herrichten der Beete vor dem Aussäen. Ansonsten könnte das auch mit einer Hacke Reihe für Reihe gemacht werden.

    Kinder Zuckermais anbauen lassen, um ihn nach der Ernte auf den Grill legen zu können, ist ein Tipp, um die Kleinen an die Gartenarbeit heranzuführen. Und auch Familienmitglieder, die nicht so gern Salat und Gemüse essen, schätzen es eventuell mehr, wenn es frisch aus dem eigenen Garten kommt, meint die Lehrerin.

    Neuer Kurs Wer Lust hat, sich ein breites Wissen über Haushaltsführung und Ernährung anzueignen, und bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, ist bei diesem einsemestrigen Studiengang in Teilzeitform richtig. Der neue Kurs beginnt im September, wenige Plätze sind noch frei. Nähere Informationen und die Möglichkeit, sich anzumelden, gibt es im Internet unter www.aelf-wt.bayern.de oder telefonisch unter 08272/8006-0.

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