Jetzt wird es ernst: Der neue Standort der Sicherheitswacht für Wertingen, Buttenwiesen und Zusamaltheim geht am 1. Juni an den Start. Darüber informiert Josef Mayer als Leiter der Wertinger Polizeistation. Beginn der Ausbildung in Augsburg ist am 5. Mai. Interessentinnen und Interessenten, die sich vorstellen können, für dieses Ehrenamt im Einsatz zu sein, können sich jetzt bewerben.
Im vergangenen Jahr besuchte der Stationsleiter einige Gemeinderatssitzungen im Raum Wertingen, um die Kommunen von der Einführung einer Sicherheitswacht zu überzeugen. Dafür entschieden sich Buttenwiesen und Zusamaltheim, während Villenbach, Binswangen und Laugna ablehnten. In Wertingen sind bereits seit 2013 Sicherheitswächtler im Einsatz. Diese werden aktuell noch von der Polizeiinspektion Dillingen aus koordiniert. Ab Juni wird neu sein, dass die Ehrenamtler für die drei Kommunen im Raum Wertingen bei der Polizeistation im Städtle „ihren Dienst beginnen und diesen hier auch beenden“, sagt Mayer.
Sicherheitswacht in Wertingen, Zusamaltheim und Buttenwiesen startet am 1. Juni
Ihm ist wichtig, dass es bei der Sicherheitswacht „nicht ums Aushorchen“ gehe. Die Ehrenamtler seien in erster Linie ein Bindeglied und eine Kontaktmöglichkeit zwischen Bevölkerung und Polizei. „Normale Bürger“ als Sicherheitswächtler schafften aus seiner Sicht ein niedrigschwelliges Angebot, um ins Gespräch zu kommen und Sorgen zu äußern. Die Annahme: Vielen falle es womöglich leichter, einen Ehrenamtler anzusprechen als direkt einen Polizeibeamten. „Deshalb müssen die Sicherheitswächtler kontaktfreudig und freundlich sein“, sagt Mayer. Das „objektive Bild der Sicherheitslage“ können sie dann an die Polizei weitertragen.
Wer sich für den Dienst interessiert, muss ein paar Anforderungen erfüllen. So müssen die Ehrenamtlichen mindestens 18 Jahre alt sein und maximal 62, wenn sie einsteigen. Mayer betont explizit, in diesem Bereich alle Altersgruppen ansprechen zu wollen. Die deutsche Staatsbürgerschaft ist keine Voraussetzung, doch die Sprache muss der- oder diejenige einwandfrei beherrschen. Außerdem ist Mayer wichtig, zu betonen, „dass sich interessierte Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrem Wohnort bewerben können“. Das bedeutet: Personen, die zum Beispiel in Villenbach oder Laugna wohnen, können bei der Sicherheitswacht anfangen, auch wenn deren Wohnort aktuell nicht in den Wirkungsbereich eingebunden ist.
Am 5. Mai beginnt die Sicherheitswacht-Ausbildung in Augsburg
Zum Start müssen die Ehrenamtlichen rund 30 Unterrichtseinheiten absolvieren. Dabei lernen sie Teile des Strafrechts kennen und erfahren, wie sie sich als Zeuge vor Gericht verhalten, wie mit der Ausrüstung umzugehen ist und wie der Digitalfunk funktioniert. Hinzu kommt eine jährliche Erste-Hilfe-Schulung. In der Stunde bekommt ein Sicherheitswächtler acht Euro für den ehrenamtlichen Einsatz. Dem Stationsleiter der Polizei Wertingen zufolge werde in einem Dienstplan festgelegt, wann wer wo unterwegs sein soll – und das mindestens zu zweit. Je nach Bedarf ist die Sicherheitswacht dann womöglich mehrere Stunden im Monat in einer Gemeinde unterwegs oder auch einmal gar nicht.
Wenn die Sicherheitswacht im Einsatz ist, tragen die Kräfte eine Uniform, die sich kaum von derjenigen der Polizei unterscheidet. Ausgestattet sind sie mit einem Tierabwehrspray – sprich Pfefferspray –, einer Trillerpfeife und Erste-Hilfe-Ausrüstung. Letzteres ist Mayer besonders wichtig, um zum Beispiel im Falle eines Fahrradunfalls helfen zu können. Per Funk sind sie mit der Polizei verbunden und können diese verständigen. Erlaubt ist es den Sicherheitswächtlern, Personalien aufzunehmen oder einfache Befragungen durchzuführen. "Sie sind jedoch kein Ordnungsamt und nicht die kommunale Verkehrsüberwachung", machte Mayer im vergangenen Jahr immer wieder deutlich, wenn er in verschiedenen Sitzungen über die Funktion aufklärte. Aus seiner Sicht könne die Sicherheitswacht ein gutes Vorbild sein. Er sprach von einem "enormen Mehrwert" und betonte, dass kein Brennpunkt nötig sei, um dieses Ehrenamt in einem Ort einzuführen.
Sicherheitswächtler als Bindeglied zwischen Polizei und Bürgern
Info: Wer sich für das Ehrenamt der Sicherheitswacht in Wertingen, Zusamaltheim und Buttenwiesen bewerben möchte, kann das telefonisch unter 0821/3231212 oder per E-Mail an pp-swn.pp.e2@polizei.bayern.de tun. Oder, Interessierte wenden sich direkt vor Ort an die Polizeistation Wertingen in der Dillinger Straße 57.
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