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Wertingen/Buttenwiesen: Für diese Zusamtaler Friseure ist es ein doppelter Neustart

Wertingen/Buttenwiesen

Für diese Zusamtaler Friseure ist es ein doppelter Neustart

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    Freuen sich auf die Wieder-Eröffnung ihrer Geschäfte in Wertingen und Pfaffenhofen: Michaela Tertinek (vorne) mit ihrer neuen Kollegin Renate Langer (links), Vreni Bauer und Luke Wamser.
    Freuen sich auf die Wieder-Eröffnung ihrer Geschäfte in Wertingen und Pfaffenhofen: Michaela Tertinek (vorne) mit ihrer neuen Kollegin Renate Langer (links), Vreni Bauer und Luke Wamser. Foto:  Marion Buk-Kluger

    Wertingen Wochenlang blieben die Scheren still und kamen die Kämme nicht zum Einsatz. Das Friseurhandwerk musste wegen des Lockdowns die Geschäfte schließen. Jetzt darf ab 1. März wieder geöffnet werden. Für drei Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region ein freudiger Moment. Sie alle hatten erst kurz vor dem Lockdown ihre Geschäfte eröffnet und müssen nun ein zweites Mal durchstarten.

    Doch sie sind voller Elan und trotz der schwierigen Situation zu Beginn ihrer Selbständigkeit hoch motiviert. Michaela Tertinek hatte erst Mitte Dezember ihr eigenes Geschäft in Wertingen geöffnet und musste bereits zwei Tage später wieder zusperren. Doch die 42-Jährige lässt sich nicht unterkriegen und wird bei ihrem „zweiten“ Start sogar auch zu zweit sein. Denn ab sofort wird sie von Kollegin Renate Langer (48) unterstützt, die sie voller Zuversicht eingestellt hat.

    Auch Pfaffenhofenerin hat neue Mitarbeiterinnen im Team

    Inge Hartmann ist glücklich, wieder Kunden bedienen zu können
    Inge Hartmann ist glücklich, wieder Kunden bedienen zu können

    Die beiden Frauen freuen sich auf die Zusammenarbeit. Auch Vreni Bauer aus Pfaffenhofen, die im August 2020 ihr eigenes Unternehmen begonnen hat, wird ab Montag zwei neue Mitarbeiterinnen im Team begrüßen. „Besonders gefreut hat mich, dass mein Vermieter die Miete der beiden Monate, Januar und Februar 2021, zurücküberwiesen hat“, berichtet die 31-Jährige. Eine klasse Geste, wie sie hinzufügt, denn bis dato habe sie keine staatliche Unterstützung, trotz laufender Kosten erhalten.

    Luke Wamser (29), der dritte im Bunde der Neu-Geschäftsführer hat im November 2020 seinen Herrenfriseur-Salon in Wertingen eröffnet. Seit 2007 ist der Friseurmeister im Beruf und kann den Wieder-Neustart wie seine Kolleginnen kaum erwarten. „Ich werde jetzt dann die ersten vier Wochen zwar sechs Tage die Woche von 7.30 bis 19.30 Uhr zu tun haben, um die Schließung der letzten zweieinhalb Monate aufzufangen und die Kunden glücklich zu machen. Die werden langsam verrückt ohne Friseur.“ Er hofft, dass sein Salon nun dauerhaft offen bleiben kann, denn demnächst steht der Umzug seines Geschäftes in das neue Gebäude am Thürheimer Tor an.

    Wertinger Geschäftsinhaberinnen haben Zeit des Lockdowns positiv genutzt

    Auch langjährige Geschäftsinhaberinnen haben die Zeit des Lockdowns positiv genutzt und freuen sich auf die Arbeit. So beispielsweise auch Inge Hartmann und Julia Spatz. Die beiden Frauen betreiben je ihre eigenen Friseurbetriebe in Wertingen und sind voller Elan, trotz bevorstehender anstrengender Wochen.

    Julia Spatz machte aus dem Lockdown das Beste und renovierte ihren Salon.
    Julia Spatz machte aus dem Lockdown das Beste und renovierte ihren Salon.

    „Ich konnte neun Wochen meinem Beruf nicht nachgehen. Ich habe genügend Kraft, um von 9 bis 21 Uhr den ersten Schwung an Kunden zu bedienen. Geht nicht, gibt es nicht“, so Inge Hartmann, die heuer ihr 40-jähriges Berufsjubiläum begehen kann. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie in Sachen Haare aktiv. Sie befürchtet allerdings, dass sich allgemein Kundschaft abgewandt haben könnte und vieles nun selbst macht. „Ich bin dennoch extrem motiviert, freue mich, wenn es wieder los geht.“

    Wertinger Friseursalon wurde im Lockdown renoviert

    Julia Spatz hat die Lockdown-Zeit genutzt, um den Salon Gutekunst, den sie seit 2007 führt, zu renovieren. „Es gab neue Auflagen. Ich hätte um zwei Plätze reduzieren müssen, jetzt haben wir im ersten Stock dafür zwei Bedien-Plätze und einen Waschplatz installiert.“ Die 37-Jährige will damit zudem ihren Kunden mit Premium-Angeboten dort ein besonderes Wellness-Gefühl ermöglichen, denn „diese mussten in puncto Friseurbesuch in den vergangenen Wochen viel zurückstecken.“

    Sie und ihre Mitarbeiterinnen werden jetzt erst einmal sechs Tage bis zu 13 oder 14 Stunden waschen, schneiden und mehr, um Corona bedingt abgesagte Termine nachzuholen, „Wir arbeiten chronologisch ab, unsere Stammkunden haben dabei natürlich Vorrang.“ Besonders wichtig ist allen, das wurde in den Gesprächen deutlich, obwohl man Mitbewerber sei, ein gutes Miteinander zu leben: „Denn wir sitzen alle im gleichen Boot und müssen sehen, diese Krise so gut es geht zu meistern.“

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