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Wertingen: 125 Jahre Kolpingsfamilie Wertingen

Wertingen

125 Jahre Kolpingsfamilie Wertingen

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    50 Jahre Kolpingfrauen – unser Bild zeigt von links Edeltraud Tischmacher, Rosi Bauer, Paula Beckert, Roswitha Schneider, Isolde Hietmann, Vorständin Angelika Munz, Traudl Karmann, Hildegard Gilg, Erna Höchstädter, Evi Engelhardt, Anneliese Schneider, Karin Brandelik, Marlene Steinmetz, Gertrud Steppe, Anneliese Rau, Ingrid Friedrich und Gertrud Kotter. Auf dem Foto fehlen Hildegard Bohatsch und Annemarie Egger.
    50 Jahre Kolpingfrauen – unser Bild zeigt von links Edeltraud Tischmacher, Rosi Bauer, Paula Beckert, Roswitha Schneider, Isolde Hietmann, Vorständin Angelika Munz, Traudl Karmann, Hildegard Gilg, Erna Höchstädter, Evi Engelhardt, Anneliese Schneider, Karin Brandelik, Marlene Steinmetz, Gertrud Steppe, Anneliese Rau, Ingrid Friedrich und Gertrud Kotter. Auf dem Foto fehlen Hildegard Bohatsch und Annemarie Egger. Foto: Konrad Friedrich

    Mit einer Feier im Rahmen vom Kolpinggedenktag begeht am Sonntag, 1. Dezember, die Wertinger Kolpingsfamilie ihr 125-jähriges Gründungsjubiläum zusammen mit 50 Jahre Frauenarbeit. Nach dem 10 Uhr Gottesdienst findet im Pfarrheim die anschließende Feier statt. Dazu werden Kolpingsfamilien aus dem Bezirk Mitteldonau und Ehrengäste erwartet.

    Mit zahlreichen Aktivitäten ist die Kolpingsfamilie Wertingen immer jung geblieben

    125 Jahre feiert die Kolpingsfamilie Wertingen – mit einem Geburtstagskind, das jung geblieben ist, was die zahlreichen Aktivitäten beweisen. Durch sein Wirken sei der Verein ein fester und unverzichtbarer Bestandteil des kirchlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in der Stadt Wertingen geworden, bescheinigt Bürgermeister Willy Lehmeier dem Geburtstagskind. Altkleider- und Papiersammlungen, Faschingsbälle, gesellige Veranstaltungen spielten eine herausragende Rolle im 125-jährigen Vereinsleben. Dazu kommt seit 50 Jahren zudem eine erfolgreiche Frauenarbeit. Hier sind als besondere Aktivitäten das Binden von Palmbuschen, Gestalten von Osterkerzen, Legen vom Blumenteppich an Fronleichnam sowie die Teilnahme am jährlichen Christkindlesmarkt hervorzuheben. Mit dem Erlös aus diesen Aktionen wird seit Jahren die Lebenshilfe Dillingen-Wertingen unterstützt, aber auch andere Einrichtungen wie krebskranke Kinder, Frauenhaus, die Tafel und die Pfarrei erhalten Spenden.

    Rund 180 Mitglieder sind in der Wertinger Kolpingsfamilie. Die Gruppe der Frauen bildet dabei das Rückgrad. Seit dem Jahr 1974 bis 2007 stand Helmut Bauer ununterbrochen an der Spitze des Wertinger Kolpingsvereins. Seine Gattin Anni leitete die Kolpingsfrauen. Im Moment besteht der Vorstand aus Präses Rupert Ostermayer, der Vorsitzenden Angelika Munz, ihrem Stellvertreter Johann Reiter jun. sowie Schriftführerin Ingrid Friedrich und Kassierer Johann Meitinger.

    Joseph Greinwald gründete im Jahr 1899 die Kopingsfamilie in der Zusamstadt

    Gründer der Kolpingsfamilie war damals 1899 Präses Joseph Greinwald. Diesem Mann ging es damals darum, die Jugend von der Straße zu holen und den Älteren und Verheirateten Geborgenheit und Geselligkeit in einem katholischen Verein zu geben: Als erster Kolpingssenior ging der Geselle Fritz Eberhart aus der hiesigen Kolpingsfamilie hervor. Es folgten Georg Höchstädter, Edmund Rigel und Josef Gumpp, 1919 Hans Helmschrott, 1920 Andreas Mehler, 1932 Max Gerblinger, 1933 Anton Seitz, 1947 Richard Heindel, 1950 Franz Zink, 1952 Eugen Heindel, 1958 Ludwig Deisenhofer, 1963 Martin Müller, 1971 Helmut Duschek, 1974 Helmut Bauer, ab 2007 Eva Beate Pischel, ab 2015 Egon Siwi und ab 2019 Angelika Munz.

    Die Wertinger Kolpingfamilie blickt auf eine vielfältige Geschichte zurück. 50 Jahre nachdem Adolph Kolping in der Kolumbaschule in Köln und in Eberfeld einen Gesellenverein gegründet hatte (1848) wurde im Jahre 1899 in Wertingen der Gesellenverein ins Leben gerufen. Führende Bürger haben sich damals mit Benefiziat Greinwald um die Gründung bemüht. Weil in den umliegenden Städten (Augsburg, Dillingen, Günzburg, Donauwörth) Gesellenvereine bestanden, war es damals naheliegend, das Netz der Gesellenhäuser zu verdichten. Der junge Wertinger Verein erwarb im Jahre 1903 das Anwesen in der Zusmarshauser Straße 19 (jetzt Montosorrihaus) als Gesellenhaus. Es diente mehrere Jahre als Vereinsheim für Übernachtungen und Versammlungen. Die finanzielle und politische Lage zwang 1918 nach dem Ersten Weltkrieg dazu, das Haus zu veräußern und brachte den Verein an den Rand des Erlöschens.

    1978 erwarb die Kolpingsfamilie mit Vorsitzendem Helmut Bauer ein Gartengrundstück

    1933 im Jahre der Hitlerschen Machtergreifung wurde für alle Gesellenvereine die Bezeichnung „Deutsche Kolpingsfamilie“ eingeführt. In den darauffolgenden Jahren wurde die Kolpingarbeit von den Nationalsozialisten unterdrückt, sodass der Verein zum Erliegen kam. Jede Versammlung musste genehmigt werden. 1948 nahm die Kolpingsfamilie Wertingen wieder ihre Arbeit auf und gestaltete ihre wöchentlichen Versammlungen mit Vorträgen über Beruf, Familie, Religion und Bürgerpflicht.

    Im Jahre 1978, so steht es in der Chronik, erwarb die Kolpingsfamilie Wertingen dann ein Gartengrundstück. Unter dem damaligen Vorsitzenden Helmut Bauer wurde darauf eine Hütte gebaut, der Garten angelegt und 1980 eingeweiht.

    Seit 44 Jahren finden seither dort Kolpingveranstaltungen statt. Auch andere Gruppen und Personen können den Garten gegen eine Aufwandspauschale nutzen. Mittlerweile ist der Garten Dank des ehrenamtlichen Einsatzes vieler Kolpingsmitglieder ein Schmuckstück. Seit 15 Jahren gibt es im Außenbereich eine Boulebahn, die gerne genutzt wird.

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