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Villenbach: Villenbach greift in den Sparstrumpf

Villenbach

Villenbach greift in den Sparstrumpf

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    Villenbach investiert in den Breitband-Ausbau. Dafür erhält die Gemeinde aber auch einen hohen Zuschuss. Ein weiterer Kostenpunkt ist der Bau des Geh- und Radweges nach Rischgau.
    Villenbach investiert in den Breitband-Ausbau. Dafür erhält die Gemeinde aber auch einen hohen Zuschuss. Ein weiterer Kostenpunkt ist der Bau des Geh- und Radweges nach Rischgau. Foto: Brigitte Bunk (Archivbild)

    Es geht ums Geld, künftige Entwicklungen und aktuelle Trends. All dies wurde bei der jüngsten Sitzung des Villenbacher Gemeinderates deutlich, als der gemeindliche Etat, sprich der Haushalt beraten wurde. 

    Die guten Nachrichten vorweg. Villenbach muss in diesem Jahr keine neuen Schulden aufnehmen, um die anstehenden Aufgaben und Investitionen in diesem Jahr zu stemmen. Allerdings greifen die Verantwortlichen der Kommune in den Sparstrumpf, sprich in die Rücklagen und entnehmen daraus 1,5 Millionen Euro. Damit wird der

    3,3 Millionen Euro für schnelles Internet in den Ortsteilen von Villenbach

    Kämmerer Matthias Freier erläuterte auch, wofür das Geld in den nächsten Jahren ausgegeben wird. Da ist zu einem der Breitband-Ausbau. Konkret geht es um einen Glasfaseranschluss bis zum Haus. Dafür sind 3,3 Millionen Euro veranschlagt, die dann für den Haushalt 2024 geplant sind. Allerdings bleibt die Kommune am Ende nicht auf den gesamten Kosten sitzen, denn laut Bürgermeister Werner Filbrich wird es einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent geben. Ärgerlich an der Sache sei, dass in Villenbach einige Bürger und Bürgerinnen nicht von den Zuschüssen profitieren werden, so Filbrich. Der Grund: In dem Ort verfügen bereits einige Häuser über einen relativ schnellen Internetanschluss. Deshalb wird es in diesen Fällen für den Breitband-Ausbau keine staatliche Förderung geben. 

    Die Kosten für den Radweg nach Rischgau sind ein weiterer Ausgabenposten. In diesem Jahr sind dafür 810.00 Euro eingeplant. Allerdings wird auch mit einem Zuschuss in Höhe von 400.000 Euro gerechnet. Auf der Ausgabenseite sind außerdem 250.000 Euro für Grunderwerb vorgesehen. Ob diese Summe dann letztlich ausgegeben wird, kann Bürgermeister Filbrich nicht sagen, denn mit diesem Betrag sollen geeignete Tauschgrundstücke erworben werden, falls diese zum Kauf angeboten werden. Zu den Ausgaben der Gemeinde zählen auch die Personalkosten (211.000 Euro), die Kreisumlage (695.000 Euro), die VG-Umlage (210.000 Euro) und die Schulverbandsumlage (216.000 Euro).

    Warum die Stromkosten für die Abwasserbeseitigung in die Höhe gehen

    Eine Kostensteigerung sprach Kämmerer Freier an. So muss der Abwasserzweckverband "Oberes Zusamtal" 100.000 Euro mehr für den Strom zahlen. In diesem Fall hatte der Verband, ebenso wie viele Gemeinden, auf eine spezielle Ausschreibung durch die Firma Kubus Kommunalberatung und Service GmbH – als Kooperationsberater des Bayerischen Gemeindetages – gesetzt. Mit einer Bündelausschreibung zur Stromvergabe sollte ein guter Preis erzielt werden. Doch die Abschlüsse wurden zu einem ungünstigen Zeitpunkt getätigt und somit muss der Abwasserzweckverband nun die höheren Strompreise zahlen. "Der Gemeindetag hat unglücklich agiert", sagt Freier. Die Folge: Die Mehrkosten für Strom werden letztendlich auf die Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen umgelegt. 

    Erfreuliches gibt es von der Einnahmenseite. So steigt in Villenbach die Summe, die die Kommune als Anteil an der Einkommensteuer erhält. Waren es 2021 rund 767.000 Euro, rechnet man in diesem Jahr mit 810.000 Euro. Laut Freier wird diese Summe noch ansteigen, da die Lohnabschlüsse in den einzelnen Branchen hoch ausfallen werden. Außerdem plant die Gemeinde mit einer Gewerbesteuer in Höhe von 270.000 Euro. Hinzu kommen Schlüsselzuweisungen vom Staat (535.000 Euro). Ebenfalls auf die Habenseite fließt ein Zuschuss von 390.000 Euro für den Bau der Kinderkrippe, der bislang noch ausstand, und ein Zuschuss für den Radwegebau in Höhe von 400.000 Euro.

    Das Problem mit der neu ermittelten Grundsteuer

    Der Kämmerer ging kurz auf die Grundsteuer ein, nachdem jeder Grundbesitzer eine Erklärung abgeben musste. Die Sache hat laut Freier derzeit einen Haken. Die Ämter vor Ort würden die Daten digital bekommen, könnten die Zahlen aber nicht lesen, da die Schnittstelle nicht funktioniere. "Das soll im Herbst ausgebessert werden", so der Kämmerer. Er vermutet, dass die Hebesätze für die Grundsteuer gesenkt werden müssen, da einige Betroffene ansonsten massiv mehr zahlen müssten. Dieses Thema werde laut Freier vermutlich für den Haushalt 2025 relevant. 

    Bürgermeister Filbrich wagte auch einen Ausblick auf die kommenden Jahre. Er geht davon aus, dass die Gemeinde im nächsten Jahr wieder einen Kredit aufnehmen muss, um unter anderem den Kanalbau zu finanzieren. 

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