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Der Mollenbach bei Villenbach wird nach und nach renaturiert
![So sieht der Mollenbach im bereits renaturierten ersten Bauabschnitt zwischen Villenbach und Beuren aus. So sieht der Mollenbach im bereits renaturierten ersten Bauabschnitt zwischen Villenbach und Beuren aus.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Mit den Arbeiten am Mollenbach soll ein Naherholungsgebiet entstehen. Aber auch den Bibern, die bei Villenbach für Probleme sorgen, soll Einhalt geboten werden.
![Der Mollenbach bei Villenbach wird nach und nach renaturiert](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop61645611/5193057816-cv1_1-w40-owebp/Laura-Gastl?t=.jpg)
Der Mollenbach bei Villenbach wandelt sein Gesicht. Ein Abschnitt zwischen dem Hauptort und Beuren hat sich bereits verändert. Hier wurde gebaggert: Die Ufer wurden abgeflacht, damit es nicht mehr so steil hinab ins Wasser geht. Der Bach kann jetzt mäandern, ist breiter geworden und kann dank Ausbuchtungen bei starkem Regen mehr Wasser aufnehmen. Und ein Weg für Spaziergängerinnen und Spaziergänger wurde direkt entlang des Gewässers angelegt.
Die Arbeiten in diesem ersten Bauabschnitt wurden im November des vergangenen Jahres durchgeführt, wie Bürgermeister Werner Filbrich auf Nachfrage unserer Redaktion berichtet. In der jüngsten Gemeinderatssitzung beschäftigte sich das Gremium nun mit der möglichen Weiterführung im zweiten Bauabschnitt, der bis an den Ortsrand von Villenbach reicht – und lehnte die Vorschläge des zuständigen Planungsbüros ab.
Die Renaturierung des Mollenbachs bei Villenbach wird vorangebracht
Die Hintergründe: Südlich des Mollenbachs gibt es in diesem Bereich ein Stück Brachland. Die Untere Naturschutzbehörde forderte, der Fußweg solle nicht direkt am Bach, sondern rings um das Brachland herum verlaufen. Allerdings ist das Grundstück, das in diesem Fall bebaut würde, gar nicht im Besitz der Gemeinde und wird auch nicht verkauft. Deswegen möchte der Gemeinderat am Verlauf des bisherigen Wegs direkt am Bach festhalten. Der kann momentan nicht genutzt werden, weil regelmäßige Biberlöcher den Weg versperren. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Behörde damit einverstanden sein wird. Abgraben möchte man in diesem Abschnitt nur von Norden her, da dieses Grundstück der Gemeinde gehört.
Die Renaturierung des Mollenbachs ist bereits seit mehr als zehn Jahren ein Thema in Villenbach. Erreicht werden sollen mehrere Dinge. Zum einen soll den Bibern, die laut Bürgermeister im Mollenbach "ein Schlaraffenland" sehen, Einhalt geboten werden. Seit rund 15 Jahren seien die Tiere hier besonders aktiv – und machen Schwierigkeiten. Landwirte können ihre Äcker nicht bewirtschaften, weil die Flächen mit Gängen der Biber durchzogen sind und die Anlieger fürchten, dass ihre Traktoren einsinken. Deren Situation soll nun verbessert werden. An abgeflachten Uferbereichen haben es die Tiere nämlich schwerer, ihre Tunnel zu bauen.
![Der zweite Bauabschnitt, der womöglich im Herbst 2024 renaturiert werden soll, sieht im Moment noch so aus. Der zweite Bauabschnitt, der womöglich im Herbst 2024 renaturiert werden soll, sieht im Moment noch so aus.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Neben weniger Problemen mit den Bibern möchte die Kommune mit der Renaturierung ein Naherholungsgebiet schaffen. Die Menschen sollen hier spazieren gehen können, die Natur genießen, Vögel beobachten. Und Überschwemmungen sollen verhindert werden: Das Wasser hat bei Starkregen im breiteren Flussbett mehr Platz und erreicht das Dorf nicht.
Die Realisierung des ersten Bauabschnitts hat Werner Filbrich zufolge übrigens um die 80.000 Euro gekostet. Etwa 70 Prozent der Kosten deckt das Wasserwirtschaftsamt mit Förderungen ab. Der zweite Bauabschnitt könnte preislich in einem ähnlichen Rahmen liegen, so der Bürgermeister. Am liebsten möchte die Gemeinde das Vorhaben im Herbst 2024 umsetzen. Doch erst einmal bleibt abzuwarten, ob die Entscheidung der Unteren Naturschutzbehörde und die weiteren Planungen mit dem zuständigen Büro das möglich machen werden.
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