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Unterthürheim: Eindrucksvolles Bekenntnis für Frieden und Freiheit

Unterthürheim

Eindrucksvolles Bekenntnis für Frieden und Freiheit

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    Die Friedenswallfahrt in Unterthürheim war auch in diesem Jahr wieder beeindruckend.
    Die Friedenswallfahrt in Unterthürheim war auch in diesem Jahr wieder beeindruckend. Foto: Richard Drexler
    Die Fahnenabordnungen nehmen links und rechts vom Altar Aufstellung.
    Die Fahnenabordnungen nehmen links und rechts vom Altar Aufstellung. Foto: Helmut Sauter

    Der Himmel hatte ein Einsehen und bescherte der traditionellen Friedenswallfahrt zur Kapelle Maria Salzbeinbach nach etlichen „Eisheiligentagen“ ideales Wallfahrtswetter. Vorstand und Mitglieder der Soldatenkameradschaft Unterthürheim, die Fahnenabordnungen der 17 teilnehmenden Vereine und die zahlreichen Wallfahrer aus dem Zusamtal und angrenzenden Gemeinden strahlten mit der Sonne um die Wette. Vom Kirchplatz aus zog die große Pilgerschar unter den spirituellen Klängen der Musikkapelle

    Vorsitzender Stefan Käsmayer freute sich bei seiner Begrüßung über die vielen Gläubigen, die aus allen Himmelsrichtungen zur traditionellen Friedenswallfahrt nach Maria Salzbeinbach gekommen waren, darunter Landrat Markus Müller, Landtagsabgeordneter Manuel Knoll, Bürgermeister Hans Kaltner, etliche Kreis- und Gemeinderäte, die Ehrenvorstände des Kreisverbands, die Vorstände der teilnehmenden Vereine und Pfarrer Mathias Kotonski mit seinen Ministranten, der die Gestaltung der Friedensmesse übernahm. 

    Vom Turmbau Babel und dem verbundenen Größenwahn

    Sowohl Evangelium, als auch Ansprache und Fürbitten sind auf dieses traditionelle Ereignis am Pfingstmontag abgestimmt. Pfarrer Kotonski zeigt anschaulich an der biblischen Geschichte des Turmbaus zu Babel, wohin Größenwahn und „Bauen ohne Gott“ führen können. Es liegt nahe, dass er den Vergleich zu Putins Machtträume von der Wiederherstellung des großen russischen Zarenreichs zieht. Solche irrationalen Träume ließen sich nur mit Krieg und Gewalt erzwingen und brächten letztendlich nur Leid und Zerstörung. Sehr anschaulich und mit persönlicher Betroffenheit-, seine Eltern stammen aus dem Sudetenland, schildert er den aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörern die bemerkenswerte Geschichte der Versöhnung der Tschechen und Sudetendeutschen, die ihre gegenseitige Entrechtung und Entwürdigung während und nach den Kriegsjahren durch jahrzehntelange kommunikative Annäherung überwunden und so ein offenes und freundschaftliches Verhältnis geschaffen haben. 

    Gerade der „pfingstliche Geist“ könne nach dem Bibelwort „Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu“ auch in der Gegenwart Verhärtungen aufbrechen, Brücken bauen und verfeindete Völker oder Gruppen zur Versöhnung führen, wenn der Wille dazu da ist.

    Landrat Markus Müller über die Bedeutung des Grundgesetzes

    Pfarrer Mathias Kotonski bei seiner engagierten Ansprache.
    Pfarrer Mathias Kotonski bei seiner engagierten Ansprache. Foto: Helmut Sauter

    Landrat Markus Müller stellt in seiner Friedensansprache anlässlich der 75-jährigen Geschichte des Grundgesetzes die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft in den Mittelpunkt. Das Wertefundament der jährlichen Friedenswallfahrt entspräche ebenfalls den Grundwerten Frieden, Freiheit. Gerechtigkeit und Menschlichkeit, so der Landrat. Die Pfingstwallfahrt zur Salzbeinbachkapelle lege ein öffentliches Bekenntnis für die demokratischen Rechte ab, die nicht nur durch die Folgen des Kriegsgeschehens in der Ukraine wie Inflation, Migration und Gütermangel gefährdet seien, sondern auch durch die inneren Feinde unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

    Sein Aufruf, gemeinsam die Heimat zu gestalten und die Demokratie zu verteidigen, findet großen Anklang. Abschließend dankt er den Vereinen und allen Wallfahrern, die als gläubige Wegbegleiter sich öffentlich dazu bekennen, für Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit zu beten und im Alltag dafür einzutreten.

    Mit dem aufrichtigen Dank des Vorstands Stefan Käsmayr an alle, die zum Gelingen der Wallfahrt beigetragen haben, und dem Totengedenken an die Gefallenen, Vermissten und Toten der Vereine hier und an die Opfer der gegenwärtigen Kriege und Kämpfe in der Welt endet eine beeindruckende und von Zuversicht getragene Friedenswallfahrt, die mit der gemeinsam gesungenen Bayernhymne und Nationalhymne einen stimmgewaltigen Abschluss findet.

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