Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Lokale Sportgeschichte(n): Ein torreiches Bezirksliga-Derby

Lokale Sportgeschichte(n)

Ein torreiches Bezirksliga-Derby

    • |
    Ein packendes Bezirksliga-Derby zwischen dem SC Altenmünster und dem TSV Wertingen gab es vor 30 Jahren. Am Ende stand es 4:4. Im Bild links bejubeln die Gäste den letzten Treffer durch Thomas Krieger (Zweiter von links), der insgesamt drei Tore erzielt. Mit der Nummer 12 (ganz links) SCA-Spielertrainer Leo Bunk. Werbung für ein großes Handballspiel machten im Bild rechts der Vorsitzende des TSV Wertingen (Günther Pischel (links) und Abteilungsleiter Günter Lermer. Das Weltklasseteam von ZSKA Moskau kam in die Zusamstadt.
    Ein packendes Bezirksliga-Derby zwischen dem SC Altenmünster und dem TSV Wertingen gab es vor 30 Jahren. Am Ende stand es 4:4. Im Bild links bejubeln die Gäste den letzten Treffer durch Thomas Krieger (Zweiter von links), der insgesamt drei Tore erzielt. Mit der Nummer 12 (ganz links) SCA-Spielertrainer Leo Bunk. Werbung für ein großes Handballspiel machten im Bild rechts der Vorsitzende des TSV Wertingen (Günther Pischel (links) und Abteilungsleiter Günter Lermer. Das Weltklasseteam von ZSKA Moskau kam in die Zusamstadt.

    Eine Woche vor Weihnachten haben sich Michail Gorbatschow, Präsident der UdSSR, und sein russischer Kollege Boris Jelzin geeinigt, dass der Staat Sowjetunion zum 31. Dezember 1991 aufgelöst wird. Gorbatschow leitete 1985 ein Reformwerk ein, das die Welt veränderte. Er nahm West wie Ost die Angst vor der Sowjetunion, einem militärischen Monster, das innerhalb und außerhalb seiner Grenzen Hunderte von Völkern jahrzehntelang unterdrückt hatte. Derweil befand sich der ehemalige DDR-Staatsrats- und Parteichef Erich Honecker in Moskau, wohin er nach dem Mauerfall geflohen war und dort den Schutz der Roten Armee suchte. Später durfte Honecker nach Chile ausreisen.

    Für jüngere Fans des FC Bayern München scheinen die folgenden Zeilen nicht wahr zu sein. Nach dem 20. Spieltag in der Saison 1991/92 lag der Rekordmeister in der Fußball-Bundesliga nur auf Platz zwölf. 18000 Zuschauer sahen im Olympiastadion eine 3:4-Heimniederlage gegen Werder Bremen. Trainer der Gastgeber war Sören Lerby, im Team standen Spieler wie Effenberg, Thon, Berthold oder Ziege. Zu Deutschlands „Sportler des Jahres“ wurde bei den Männern Tennisspieler Michael Stich gewählt, bei den Frauen gewann Leichtathletin Katrin Krabbe. Und Platz eins in der Kategorie „Mannschaften“ belegten die Fußballer des 1. FC Kaiserslautern als amtierender Deutscher Meister. Auf lokaler Ebene machten die Nachwuchsturner des TSV Buttenwiesen von sich reden. Beim Fußball-Bezirksliga-Derby zwischen dem SC Altenmünster und dem TSV Wertingen gab es insgesamt acht Tore zu bejubeln. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n)“. Heute blicken wir auf den Dezember im Jahr 1991 zurück.

    Mit einem starken zweiten Platz kehrten die Nachwuchsturner des TSV Buttenwiesen vom Landesentscheid des Bayerischen Turnverbandes aus Bad Tölz zurück. Nur das Team aus Weißenhorn war um wenige Punkte stärker als die Mannschaft aus dem Zusamtal, für die Rüdiger Knöferl, Markus Käsmayr, Markus Sommer, Klaus Rösner und Stefan Käsmayr an den Start gingen. Nicht ganz so gut lief es für die Mädchenmannschaft, die in der Endabrechnung Platz zwölf belegte.

    Was war das für ein verrücktes Zusamtal-Derby in der Bezirksliga Nord zwischen dem SC Altenmünster und dem TSV Wertingen. 300 Zuschauer sahen am letzten Spieltag vor der Winterpause acht Tore, jedes Team konnte dabei viermal jubeln. Gefeierter Held im Trikot des TSV Wertingen war beim 4:4-Unentschieden der dreifache Torschütze Thomas Krieger, einmal traf Reinhard Badke für die Gäste. Für Altenmünster, dass von Ex-Profi Leo Bunk trainiert wurde und am Ende der Saison Meister wurde, trafen Georg Lehmann, Klaus Mayr, Rainer Hander und Thomas Klemmer. In dem verbissen geführten Klassiker, bei dem der SCA mit 3:1 bzw. 4:2 führte, hagelte es insgesamt fünf Zeitstrafen. Bei Altenmünster musste Jürgen Reitmeier runter, bei den Gästen erwischte es Thomas Krieger, Franz Bohman, Torsten Vrazic und Thomas Roßmann.

    Auf Aufstiegskurs befanden sich vor drei Jahrzehnten die Volleyballer des TSV Wertingen. Nach Heimsiegen gegen den FC Langweid (3:0) und den TSV Pfuhl (3:0) baute das Team aus der Zusamstadt den Vorsprung in der Bezirksliga weiter aus. Michael Schwarz, Wolfgang Meitinger, Bernhard Straßer, Wolfgang Schneider, Christoph van Heyden und Anton Gleich bildeten die Anfangsformation der Wertinger.

    Zum zweiten Mal hatte die Gemeinde Buttenwiesen zur Sportlerehrung ins Rathaus eingeladen. Dabei blieb „König Fußball“ ausgeschlossen. Sportarten wie Turnen, Hockey, Volleyball, Tischtennis und Leichtathletik hatten dem runden Leder im Unteren Zusamtal längst den Rang abgelaufen. Geehrt wurde unter anderem Martin Bucher, der 1991 mit dem TSV Monheim als 14-jähriger bayerischer Mannschaftsmeister geworden war. Bürgermeister Leo Schrell würdigte auch die Leistungen von Leichtathlet Sascha Gottfried, der über 1000 Meter eine Jahresbestzeit von 2:48 Minuten erzielte. Ferner wurden drei Mannschaften ausgezeichnet. Die Mädchen der Hauptschule Pfaffenhofen als Sieger beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“, die Volleyball-Damen des TSV Lauterbach als Meister der Bezirksklasse und die Tischtennisspieler des TSV Buttenwiesen als Aufsteiger in die Schwabenliga II.

    Tiefes Durchatmen herrschte bei den Bezirksliga-Handballern nach dem letzten Heimspiel vor der Weihnachtspause. Der TSV Aichach konnte nach einem packenden Duell mit 20:19 besiegt werden. Zwölf Sekunden vor Schluss verwandelte der siebenfache Torschütze Attila Czifrik einen Siebenmeter zum Endstand. Zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt waren eingefahren.

    Zufrieden waren die Kegler des TSV Wertingen mit dem Verlauf der Kreismeisterschaft vor drei Jahrzehnten. Fritz Schmidt holte sich bei den Senioren B den Titel, für Wolfgang Dittmann reichte es bei den Senioren A immerhin zu Silber. Den undankbaren vierten Platz erreichte Otto Lechner bei den Herren.

    Kräftig Werbung gemacht haben die Verantwortlichen des TSV Wertingen zum Jahresende für ein Handball-Schmankerl am 2. Januar 1992. Für das 130-jährige Vereinsjubiläum war dem Turn- und Sportverein aus der Zusamstadt das Beste gerade gut genug. So konnte eine der weltbesten Handball-Vereinsmannschaften zu einem Freundschaftsspiel verpflichtet werden: ZSKA Moskau. Finanziell unterstützt wurde das Gastspiel des mehrfachen Meisters aus der UdSSR durch die Genossenschaftsbank Wertingen. TSV-Vorsitzender Günther Pischel und Handball-Abteilungsleiter Günter Lermer stellten gemeinsam mit den Sponsoren das Werbeplakat für das Duell zwischen dem TSV Wertingen und ZSKA Moskau vor. (her)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden