Kissing In einem bis zur letzten Minute spannenden und hochklassigen Bezirksoberligapartie trennten sich gestern Nachmittag die Frauen des Kissinger SC und des TSV Wertingen 21:21. Ein gerechtes Unentschieden. Da Kissings Bayernligareserve sehr gut aufgestellt war und Spielerinnen aus der ersten Mannschaft aufliefen, ging der Punktgewinn durchaus in Ordnung, auch wenn vielleicht sogar ein Sieg für Wertingen möglich gewesen wäre.
Von Beginn an merkte man beiden Mannschaften an, dass sie gewillt sind, die Partie unbedingt zu gewinnen. Allerdings schlich sich auch der ein oder andere Konzentrationsfehler ein, sodass der erste Treffer über vier Minuten auf sich warten ließ. Das 1:0 der Gastgeberinnen egalisierte Karoline Sailer umgehend, und zwei Treffer von Andrea Gump brachten die Wertingerinnen in Führung. Mehr als ein Zwei-Tore-Vorsprung war in der gesamten ersten Hälfte keiner Mannschaft vergönnt, was zum einen die Spitzenleistung von Lisa Stumpf im Wertinger Tor geschuldet war, zum anderen immer wieder unnötigen Ballverlusten und technischen Fehlern im Angriffsspiel der Gäste. So konnten die Zusamstädterinnen auch mehrmals Überzahlsituationen kaum nutzten und mussten immer wieder Tempogegenstöße der Kissingerinnen hinnehmen. So kam es dann auch, dass aus einer 9:8-Führung für den TSV fünf Minuten vor dem Seitenwechsel ein 11:12-Rückstand zur Pausensirene wurde.
Der Beginn der zweiten Halbzeit hätte besser laufen können. Kissing legte vor und führte trotz Unterzahl plötzlich 15:12 (34. Minute). Doch dann wachten die Spielerinnen von Trainer Manfred Szierbeck auf und glichen durch einen verwandelten Konter von Karo Sailer Wertingen in der 39. Minute aus. Ab diesem Moment war es wieder das enge Duell wie in Hälfte eins. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, und erst eine Unterzahlsituation für die Gäste brachte Vorteile für Kissing. Schon zuvor stand die Defensive des KSC immer besser und ließ so kaum Chancen zu. In Überzahl konnten sie dann in Führung gehen und sahen drei Minuten vor dem Ende der Partie wie der Sieger aus. Mit 21:19 führten die Hausherrinnen, doch Wertingen hatte sich noch nicht aufgegeben. Lisa Beutmiller nahm sich ein Herz und verkürzte erst aus dem Stand auf 21:20, um dann zehn Sekunden vor dem Ende einen Sprungwurf ins Kissinger Gehäuse zu versenken. Der Ausgleich bewirkte unter den zahlreichen Wertinger Zuschauern – unter ihnen das Männerteam – großen Jubel. Denn in der verbleibenden Zeit schaffte es Kissing nicht mehr, entscheidend nachzulegen. Somit endete die Partie mit einem gerechten Unentschieden und Wertingens Trainer Manfred Szierbeck war nach dem Spiel froh über den gewonnenen Punkt: „Die Mannschaft hat große Moral und Kampfgeist bewiesen und gegen einen starken Gegner einen wichtigen Zähler geholt. Jetzt kann nächste Woche Gundelfingen zum Spitzenspiel kommen.“ (rstoll)
TSV Wertingen: Lisa Stumpf, Miriam Wenninger, Lisa Beutmiller (9), Karoline Sailer (6/1), Andrea Gump (3), Annika Petersen (1), Jana Giel (1), Daniela Selmigkeit (1), Marion Kühnel, Miriam Buhl, Anja Heindel,