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Fußball: Mangelnde Kooperation beklagt

Fußball

Mangelnde Kooperation beklagt

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    Wortelstettens Trainer Reinhard Badke (links) und Linienrichter Johann Kratzer, der auch Ehrenamtsbeauftragter des Vereins ist, waren am vergangenen Sonntag „arbeitslos“. Die Partie gegen den TSV Harburg fiel aus.
    Wortelstettens Trainer Reinhard Badke (links) und Linienrichter Johann Kratzer, der auch Ehrenamtsbeauftragter des Vereins ist, waren am vergangenen Sonntag „arbeitslos“. Die Partie gegen den TSV Harburg fiel aus. Foto: Georg Fischer

    Bei den vergangenen Sonntag angesetzten beiden Fußball-Spielen zwischen dem SV Wortelstetten und TSV Harburg in der Kreisklasse Nord II bzw. der B-Klasse West III konnte das Heimteam in Wortelstetten coronabedingt nicht antreten: Erste positive PCR-Tests von eigenen Spielern waren dem Verein einige Tage zuvor bekannt geworden. Weil Gegner Harburg Spielverlegungen nicht zustimmte, ist man in Wortelstetten verstimmt. Sportlicher Leiter Stephan Wolf, Vorsitzender Stefan Kratzer, dessen Stellvertreter Tobias Fech und Abteilungsleiter Tobias Kreis hätten sich eine andere Lösung gewünscht. Über die Wertung der Partien wird nun das Sportgericht entscheiden. Ob die Begegnungen neu angesetzt werden oder ob sie mit Niederlagen für Wortelstetten gewertet werden, bleibe abzuwarten, heißt es in einer Stellungnahme des Vereins.

    Die SVW-Verantwortlichen hatten laut Auskunft von Stephan Wolf unverzüglich Sofortmaßnahmen angeordnet. Neben durchgeführten Selbsttests und Kontaktbeschränkungen wurden die weiteren Trainingseinheiten abgesagt. Zwischenzeitlich wurde dem Verein bekannt, dass es unter den Zuschauern des sonntags zuvor stattgefundenen Derbys zwischen dem SVW und dem FC Pfaffenhofen-Untere Zusam ebenfalls mehrere bestätigte Corona-Fälle gibt. In den Tagen vor dem Spiel gegen Harburg am 7. November wurden weitere Fälle unter den SVW-Spielern gemeldet, somit war die Infektionskette noch nicht unterbrochen. Am Spieltag selbst waren insgesamt acht Spieler aus den beiden Herrenteams coronapositiv. Außerdem befanden sich drei weitere Spieler in vom Gesundheitsamt angeordneter Quarantäne.

    „Aufgrund der sich abzeichnenden Entwicklung äußerte der SVW bereits frühzeitig gegenüber dem TSV Harburg seinen Wunsch auf Verlegung der Spiele“, so Wolf: „Trotz der Kontaktaufnahme mit verschiedenen Funktionären des TSV Harburg und Darstellung der Situation kooperierte man dort zu keinem Zeitpunkt und beharrte auf den Spielansetzungen. Der SVW hält die Verhaltensweise des TSV Harburg für grob unsportlich und verantwortungslos. Hier werden drei Punkte in der Kreisklasse höher bewertet als der Gesundheitsschutz für die Spieler, Funktionäre und Zuschauer.“ Auch vonseiten des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) habe man sich in Wortelstetten mehr Verständnis und Unterstützung erhofft. Der Verband, so Wolf, verwies auf die Spielordnung, die sehr strenge Regeln für eine coronabedingte Spielabsage vorsieht. Am Spieltag waren diese Vorgaben nicht eindeutig erfüllt. Weitere Testergebnisse und etwaige behördliche Quarantäneanordnungen standen zu dieser Zeit noch aus.

    Beim SVW entschied man sich am vergangenen Sonntag dennoch zur Absage der beiden Spiele, zu einem Zeitpunkt, als die Krankenhaus-Ampel im Landkreis Dillingen auf Rot stand und die Krankenhäuser in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries sehr stark ausgelastet waren. Wolf: „Der gesellschaftlichen Vorbildfunktion für den Gesundheitsschutz und der Verantwortung des Vereins für das Wohlbefinden der Spieler und Zuschauer wurde ein höheres Gewicht beigemessen, als der Durchführung zweier Fußballspiele in der untersten und in der drittuntersten Spielklasse.“

    Der SVW appelliert derweil in zukünftigen, ähnlich gelagerten Fällen an einen sportlichen Umgang miteinander und mehr gegenseitiges Verständnis. „Das Verhalten des TSV Harburg sollte einmalig bleiben. Für den SVW hat jedenfalls die Gesundheit höchste Priorität“, so Stephan Wolf. Man ist überzeugt davon, richtig gehandelt zu haben – auch für den Fall, dass das Sportgericht dies anders beurteilen sollte.

    Ob das morgige Heimspiel gegen den SV Eggelstetten ausgetragen werden kann, stand gestern Nachmittag laut Vorsitzendem Stefan Kratzer noch nicht fest. (pm/wz)

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