Vor sechs Jahren übernahmen Nuh Arslan und Sahin Tasdelen gemeinsam als Spielertrainer die sportliche Leitung bei den Fußballern von Türk Gücü Lauingen. Und es dauerte nicht lange, bis sich beim kleinen Verein von der Donau (90 Mitglieder) der Erfolg einstellte. In der Coronasaison 2019/21 führte das Duo Türk Gücü als Meister der Kreisklasse West II in die Kreisliga West, wo der Neuling auf Anhieb auf Rang drei landete und in den Folgejahren jeweils Platz acht erreichte. Doch nun ist für das Trainergespann Arslan/ Tasdelen Schluss. Als Nachfolger konnte der Verein Sezgin Er verpflichten, als Spieler bleiben Arslan und Tasdelen Türk Gücü Lauingen aber erhalten.
„Beide haben ihr Traineramt aufgegeben, weil sie der Meinung waren, dass die Mannschaft nach sechs Jahren einen Tapetenwechsel benötige und weil sie sich privat mehr um ihre Familien kümmern möchten“, erklärt Mannschaftssprecher Erol Kaylan. So stehe bei Sahin Tasdelen demnächst die Hochzeit bevor, bei Nuh Arslan sei das Private zuletzt ein wenig zu kurz gekommen. Dem Amtsnachfolger Sezgin Er werde er anfangs zumindest beratend unterstützen, teilt Erol Kaylan mit.
Nicht nur auf dem grünen Rasen hatte das Trainergespann Arslan/Tasdelen Erfolg, vor allem in der Halle sorgten sie mit Türk Gücü Lauingen immer wieder für Furore. So wurde das Team einmal Dillinger Landkreismeister, holte zweimal den Titel im Fußballkreis Donau und war zweimal Teilnehmer bei der schwäbischen Endrunde. „Unvergessliche Zeiten für uns“, schwärmt Kaylan.
Mit Sezgin Er übernimmt ab dem kommenden Dienstag, 2. Juli, ein Mann das Kommando bei Türk Gücü, der zuletzt beim SV Aislingen zwei Jahre das Zepter als Trainer in der Hand hielt und zuvor unter anderem in Kleinkötz, Wittislingen und Reisensburg seine Spuren hinterlassen hatte. In der Saison 2004/05 trainierte der inzwischen 47-Jährige schon einmal bei Türk Gücü: „Er betritt hier in Lauingen kein Neuland“, lacht Mannschaftssprecher Kaylan.
Das gilt auch für drei Neuzugänge, die am Dienstag beim Trainingsauftakt begrüßt werden: Oguzhan Baki kommt vom Lokalrivalen FC Lauingen zurück, Hakan Kaya von der SSV Glött und Baris Er, der Neffe von Trainer Sezgin Er vom SV Aislingen. Externe Neuzugänge sind Yusuf Yokus (TV Gundelfingen), Hamzacan Tufan (FC Blaubeuren), Bora Babur (BC Schretzheim) und Venhar Nezirik (FC Lauingen). Als Abgang steht lediglich Tarik Öz auf der Transferliste. Er wechselt zu Catania Kirchheim an der Teck. „Insgesamt sind wir für die kommende Saison bereiter aufgestellt. Kein Wunder, dass sich die Lauinger Verantwortlichen für die neue Saison ehrgeizige Ziele gesetzt haben. „Wir wollen im ersten Drittel landen“, betont Erol Kaylan. Will heißen, am Ende unter den besten fünf Mannschaften in der Kreisliga West landen. Wohlwissend, dass dazu auch eine Portion Glück notwendig sein wird.
Timur Cukur wird neuer Co-Trainer und bleibt Spieler
Mit Timur Cukur, lange Jahre Spieler bei Türk Gücü, wurde auch ein neuer Co-Trainer installiert, der die Mannschaft wie aus dem Effeff kennt. „Er wird sicherlich dem Team ebenfalls viele Impulse geben können“, ist Erol Kaylan überzeugt. Neben den vielen Trainingseinheiten in den kommenden Wochen wurden auch etliche Testspiele vereinbart. Den Auftakt bildet dabei das Stadtderby im Totopokal gegen den FC Lauingen (Freitag, 5. Juli). Es folgen die Vergleiche beim TSV Inchenhofen (Samstag, 6. Juli), bei der SSV Höchstädt (Donnerstag, 18. Juli), bei Türkiyemspor Krumbach (Samstag, 27. Juli), beim SV Megesheim (Sonntag, 28. Juli) und als Generalprobe für den Punktspielauftakt das Gastspiel beim SV Mauren (Sonntag, 4. August).
Gespannt sind die Verantwortlichen bei Türk Gücü Lauingen nicht nur auf das eigene Abschneiden in der kommenden Saison, derzeit fiebern viele Spieler vor allem mit der türkischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Deutschland mit. Da geht es für das Team um Kapitän Hakan Calhanoglu am Dienstag im Achtelfinale in Leipzig gegen Österreich. Da wird dann Neucoach Sezgin Er den Türken beim Public Viewing im Lauinger Sportheim ebenso die Daumen drücken wie Mannschaftssprecher Kaylan. Wobei der 35-Jährige einräumt, dass Österreich als Favorit gesehen werden müsse: „Die haben bisher bei der EM viel gut gemacht“, so sein Urteil über den Türkei-Gegner.