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FCA-Gegner: Union ist in Berlin die Nummer eins

FCA-Gegner

Union ist in Berlin die Nummer eins

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    Rani Khedira
    Rani Khedira

    Es war ein Bild mit Symbolkraft: Als Union Berlin mit einem 0:0 gegen den finnischen Klub Kuopio PS die Gruppenphase der Conference League erreichte, war das Berliner Olympiastadion anstatt in Blau ganz in Rot getaucht. Ausgerechnet die Heimstatt der Hertha, in die die Ostberliner für den internationalen Wettbewerb ausweichen hatten müssen. Das Farbenspiel zeigte, wer derzeit die Nummer eins in der Hauptstadt ist. Nur zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Bundesliga sind die Köpenicker das Vorzeigeprojekt für die kleinen Vereine in der Liga und die Romantiker unter den Fans.

    Union dient als Beweis, dass man auch ohne großes Geld in der Bundesliga bestehen kann, weil ein treues Publikum in einem Kultstadion und eine kluge Spielidee mehr bringen kann als ein teurer Kader. Jetzt ist es ja nicht so, dass die Union-Verantwortlichen, die gerne den Underdog geben, sich nicht den modernen Instrumenten des Kapitalmarktes bedienen, so liehen sie sich unter anderem Geld vom Fonds „Quattrex German Opportunities“, was durchaus als Zeichen des gelebten Kapitalismus gesehen werden kann. Aber die Berliner tätigen mit dem Geld anscheinend bessere Investitionen als die Konkurrenz.

    Federführend dabei sind Manager Oliver Ruhnert und Trainer Urs Fischer. Der Schweizer führte Union nicht nur aus der 2. Bundesliga nach oben, sondern scheint auch in der dritten Saison im Oberhaus mit seinem Kader gut unterwegs zu sein. Nach drei Spieltagen liegt Union mit einem Sieg und zwei Unentschieden auf Platz acht der Liga.

    Und so blicken wohl nicht wenige Fans des Tabellenvorletzten FC Augsburg etwas neidisch Richtung Ostberlin. Weil aus ihrer Sicht die sportliche Leitung der Augsburger um Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter derzeit nicht so effektiv arbeitet wie die Berliner. Zudem besetzen zwei Ex-Augsburger zentrale Rollen im Berliner Ensemble. Torhüter Andreas Luthe und Rani Khedira. Der FCA hatte Luthe vor einem Jahr gegen Rafal Gikiewicz eingetauscht. Anders als von vielen erwartet, setzte sich Luthe als Stammtorhüter bei Union durch.

    Als richtiges Schnäppchen scheint sich Rani Khedira für die Ostberliner zu entpuppen. Der FCA wollte oder konnte den Vertrag mit Khedira nicht verlängern und so wechselte der defensive Mittelfeldspieler ablösefrei nach Berlin. Dort etablierte er sich gleich als tragende Säule im defensiven Mittelfeld, während FCA-Neuzugang Niclas Dorsch noch Probleme hat, die Augsburger Zentrale im Mittelfeld effektiv zu verteidigen. Am Samstag (15.30 Uhr) wird man beim direkten Aufeinandertreffen in der „Alten Försterei“ sehen, wer seinen Job besser macht.

    Khedira ist ein Baustein bei den voluminösen Umbauarbeiten, die Ruhnert mit seinem Scouting-Team und Trainer Urs Fischer vor dieser Saison vorgenommen haben. 21 Spieler kamen, 19 gingen. Dabei ließ sich Union den Transfer von Stürmer Taiwo Awoniyi von Liverpool auch 6,5 Millionen Euro kosten. In Zeiten von Corona bemerkenswert. „Wir haben jetzt einen Kader, der definitiv in der Lage ist, die Bundesliga zu halten und den Fans Spaß zu machen“, erklärte Ruhnert in einer Medienrunde.

    Der Ist-Zustand überzeugt auf jeden Fall. Und in einer Hinsicht hat Union Berlin wohl beim FCA abgeschaut. Ruhnert verpflichtet nur Spieler, die auch bereit sind, Verträge für die Zweite Liga zu unterschreiben. Wie beim FCA vergisst man auch bei Union nicht, wo man herkommt.

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