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Bezirksliga Nord: Vom F-Jugend-Kicker zum Cheftrainer

Bezirksliga Nord

Vom F-Jugend-Kicker zum Cheftrainer

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    Zum Cheftrainer beim Bezirksligisten TSV Meitingen wurde diese Woche Eigengewächs Denis Buja berufen. Er löste den zuletzt glücklosen Paolo Mavros ab.
    Zum Cheftrainer beim Bezirksligisten TSV Meitingen wurde diese Woche Eigengewächs Denis Buja berufen. Er löste den zuletzt glücklosen Paolo Mavros ab. Foto: Karin Tautz

    Mit zwölf Treffern führt Denis Buja vom TSV Meitingen derzeit die Torschützenliste der Fußball-Bezirksliga Nord an. Seit dem vergangenen Montagabend trägt der 34-Jährige noch mehr Verantwortung für seinen Klub. Da hat der bisherige Co-Trainer die Nachfolge von Pavlos Mavros als Headcoach angetreten. Im Kellerduell gegen den Tabellenletzten TSV Pöttmes (Sonntag, 14 Uhr) feiert er seine Premiere.

    „Für mich ist es eine Ehre und ein Traum, dass ich in meinem Heimatverein, für den ich seit der F-Jugend spiele, jetzt das Traineramt übernehmen darf“, sagt Denis Buja. „Ich hänge mit dem Herzen an diesem Verein und werde alles geben. Die Situation ist einerseits geil, aber andererseits nicht die, die man sich wünscht.“

    Denn momentan läuft beim TSV Meitingen so ziemlich alles in die verkehrte Richtung. „Es passieren Dinge, die sonst nicht passieren. Alle Fehler werden sofort bestraft“, erinnert sich Buja mit Grausen an die letzten Spiele. Seit sechs Spielen wartet der als Favorit in die Saison gestartete TSV nun schon auf einen Sieg. „Allein in Ziemetshausen hatte ich zwei Dinger auf dem Fuß, die halt einfach drin sein müssen“, ärgert sich Buja auch über sich selbst.

    Den Hebel ansetzen müsse er aber woanders. „Bei 36 Gegentoren müssen wir ausgiebig an der Stabilität der Abwehr arbeiten“, sagt der Mann, der viele Jahre als Sechser vor der Abwehr für das Grobe zuständig war und erst unter Trainer Ali Dabestani zum Stürmer und Goalgetter umgeschult worden ist. Als „agressive leader“ war Denis Buja auch immer mal wieder für eine Rote Karte zuständig. Inzwischen ist der zweifache Familienvater wesentlich ruhiger geworden.

    Das soll sich aber jetzt – zumindest im Training – ändern. „Der Ton wird rauer“, kündigt Buja an, Schon in dieser Woche hat er mit seinen Mitspielern ganz viel geredet. „Ich setze auf Kommunikation, werde Personen auch gezielt auf ihre Fehler ansprechen. Die dürfen dann auch ruhig beleidigt sein“, will er auf das Befinden einzelner Spieler keine Rücksicht nehmen, aber trotzdem immer respektvoll bleiben. „Wir müssen zu unseren Stärken zurückfinden und einfachen Fußball spielen. In unserer prekären Lage dürfen wir jetzt nicht verkrampfen“, sagt er vor seiner Premiere. Dass die ausgerechnet gegen den Tabellenletzten TSV Pöttmes stattfindet, passt ihm gar nicht in den Kram: „Das wird ein ganz schweres Spiel. In unserer Situation ist das ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt. Ich hätte viel lieber gegen den Tabellenführer gespielt.“

    Es ist allerdings nicht sein erster Einsatz als Verantwortlicher an der Seitenlinie. Schon beim letzten Heimspiel gegen den SV Wörnitzstein-Berg (3:4) hatte Denis Buja den aufgrund eines Trauerfalles abwesenden Mavros vertreten. Erfahrungen als Trainer und Co-Trainer konnte der Deutsch-Kosovare auch schon beim SV Echsheim-Reicherstein und SV Münster sammeln. Als der „verlorene Sohn“ nach dieser zweijährigen Abwesenheit vor der Corona-Saison wieder zu seinem Heimatverein zurückkehrte, wurde das von vielen belächelt. Doch Denis Buja antwortete selbst im fortgeschrittenen Fußballer-Alter mit guten Leistungen und Toren. Auch in dieser Saison läuft es für ihn wieder hervorragend.

    Jetzt soll er den nach einer Serie von vier Niederlagen und zwei Unentschieden seit sechs Spielen erfolglosen TSV Meitingen wieder in die Spur bringen. Gerne auch länger? „Wenn der Verein das möchte, dann klar. Aber darüber haben wir noch nicht gesprochen.“

    Zunächst steht jetzt einmal der TSV Pöttmes vor der Brust. Während Daniel Deppner mit Knieproblemen ausfällt, steht Nemanja Ranitovic nach seiner Roten Karte gegen den FC Horgau wieder zur Verfügung. Er wurde nur für ein Spiel gesperrt.

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