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Untere Fußball-Ligen: Die Opferrolle ist kein Rothosen-Ding

Untere Fußball-Ligen

Die Opferrolle ist kein Rothosen-Ding

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    Zur SSV Höchstädt zurückgezogen hat es Trainer Michael Mayerle (Mitte), der hier noch vor der Bank seines vorherigen Vereins TSV Binswangen die Kommandos gibt.
    Zur SSV Höchstädt zurückgezogen hat es Trainer Michael Mayerle (Mitte), der hier noch vor der Bank seines vorherigen Vereins TSV Binswangen die Kommandos gibt. Foto: Karl Aumiller

    Die Quotientenregelung der abgebrochenen Fußball-Saison 2019/21 meinte es mit der SSV Höchstädt alles andere als gut. „Wir hatten ein Spiel weniger, das wir gar nicht selber abgesagt hatten. Und sahen uns dadurch im Nachteil“, äußert sich in leicht grimmigen Ton Sportlicher Leiter Johannes Ebermayer. Die Höchstädter wollten dies nicht kommentarlos hinnehmen und hatten Beschwerde beim Verband eingelegt – die abgelehnt wurde. Der Abstieg als Tabellenzwölfter in die Kreisklasse Nord II war ebenso besiegelt wie zunächst niederschmetternd.

    Langes Lamentieren gab es aber nicht im Lager des Ex-Kreisligisten. Stattdessen wurden alsbald Nägel mit Köpfen gemacht. Die Zielsetzung lautete einvernehmlich, ehemalige Kicker wieder neu an den Verein zu binden. Mit Michael Mayerle wurde der Wunschkandidat auf der Trainerposition vorgestellt. Mit ihm schlossen sich Sebastian Letzing und Sebastian Kölle (beide TSV Binswangen) erneut ihrem Heimatverein an. Sportleiter Ebermayer war dies aber noch nicht genug. Er machte auch den beiden Juniorenspielern Manuel Fischer und Mihael Zecevic (beide FC Lauingen) eine Rückkehr ins Josef-Konle-Stadion schmackhaft.

    Schon in den Vorbereitungsspielen gegen höherklassige Gegner wurde deutlich, dass mit den Rothosen in der Kreisklasse zu rechnen ist. Nun nach zwei glatten Auftaktsiegen (5:0 in Genderkingen und 8:0 gegen FC Pfaffenhofen-Untere Zusam) folgte jüngst die Niederlage beim Spitzenspiel in Harburg. Johannes Ebermayer hatte die Burgstädter bereits im Vorfeld dieser Partie als ersten Gradmesser beurteilt und zählt den Gegner zum Favoritenkreis. Das 0:2 könnte also nur ein kleiner Ausrutscher auf dem Weg zurück in die Kreisliga gewesen sein.

    Die SSV vertraut auf die eigenen Stärken. Das Gerüst des Teams stellen Michael Mayerle als Abwehrchef, Florian Kratzer als Sechser, Kapitän Sebastian Wanek und als Angreifer Sebastian Letzing. Mit Letzing als Aktivposten in der Mannschaft hatten die Donaustädter eigentlich gar nicht gerechnet. „Er war nur als Co-Trainer eingeplant und hat sich nun selbst ins Spiel gebracht. „Welch ein Glücksfall für uns“, freut sich Johannes Ebermayer über die Entscheidung des 27-Jährigen. Neben diesen erfahrenen Kickern sorgen Jungspunde wie Tizian Korittke, Manuel Fischer, Benedikt Wurm oder Mihael Zecevis für die nötigen PS.

    Wunschlos glücklich indes ist Ebermayer dennoch nicht ganz. Aktuell fehlt nämlich Höchstädts bester Kicker Patrick Wanek (Bandscheibenvorfall). Ebermayer: „Vielleicht kann er zur Rückrunde wieder eingreifen.“ Vermisst werden auch Luka Gerstmeier (Muskelfaserriss) sowie Jannis Weißbecker (Muskelbündelriss). Und mit Abdul Wahab Ibrahim-Ussif hat der Funktionär eine weitere Hoffnung parat. „Er kann momentan leider nicht zu uns kommen, da er kein Auto zur Verfügung hat“, sagt Ebermayer, der den Mann aus Ghana auch deswegen lobt, weil er sich „ganz toll in der Mannschaft integriert hat“.

    Die Kameradschaft bei der SSV wird ohnehin groß geschrieben. Zuletzt wurde mit Feuereifer die neue Beregnungsanlage am Trainingsgelände fertiggestellt. Zukünftig wird der Hauptplatz neben einer neuen Beleuchtung auch damit ausgestattet. In Höchstädt wäre man mit dem Umfeld fast wunschlos glücklich, gäbe es nicht die vakante Sportheimgaststätte. Ebermayer: „Wir hoffen sehr, dass bald ein neuer Pächter gefunden wird.“

    Ganz wichtige Mitstreiter auf der Funktionärsebene sieht Ebermayer in Thomas Korittke, Tobias Konle und Thomas Kehrle. Gegenseitige Unterstützung tut not, die Herausforderungen der nächsten Spieltage sind groß. Nach dem Sonntag-Spiel daheim gegen Eggelstetten wäre da das Lokalderby in acht Tagen bei der SSV Steinheim. Es folgen die Partien gegen die Favoriten Wertingen II und Unterthürheim. Zunächst gilt es aber, den Heimsieg gegen Eggelstetten einzufahren. Den Vorbericht für das Stadionheft hat Johannes Ebermayer schon verfasst, damit die „Heftle-Produzenten“ Jürgen Filzinger und Johann Mayerle rechtzeitig zum Anpfiff liefern können. „Liefern“ ist dann auch das Stichwort für die Mannschaft …

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