Buttenwiesen Der finale Kampf um den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga beginnt am heutigen Samstagabend um 18 Uhr in Buttenwiesen. Dabei stehen sich in der Riedblickhalle die beiden punktlosen Bundesliga-Schlusslichter TSV Buttenwiesen und das Mitteldeutsche Turn-Team Chemnitz/Halle gegenüber. Beide Vereine haben in der Saison bisher noch keinen Wettkampf gewinnen können. Die Ausgangslage am letzten Wettkampftag ist somit klar: Der Gewinner bleibt auch 2014 im Oberhaus, der Verlierer muss in die 2. Bundesliga absteigen. Aufgrund der mehr gewonnen Gerätepunkte würde den Gästen ein Unentschieden zum Verbleib in Liga eins genügen.
Doch der TSV Buttenwiesen will seinen vor einem Jahr errungen Platz in der Beletage der deutschen Turner nicht freiwillig räumen. Der Aufsteiger sucht mit dem begeisterungsfähigen Publikum im Rücken die Chance um den Klassenerhalt und möchte über den fehlerfreien Wettkampf das Unmögliche schaffen. Nach den bisher geturnten Wettkämpfen gehen die Gäste jedoch als Favoriten in diesen Abstiegskrimi.
Das Mitteldeutsche Turn-Team, das sich 2004 aus den beiden Bundesstützpunkten Chemnitz und Halle zusammengeschlossen hat, wurde damals auf Anhieb Deutscher Meister. Die Truppe um Team-Chef Sven Kwiatkowski turnt seit Jahren nur mit Turnern aus der eigenen Nachwuchsarbeit und verzichtet auf Verstärkung aus dem Ausland.
Matthias Fahrig ist der Star der Gäste
Aushängeschild der Sachsen ist derzeit Nationalturner Matthias Fahrig. Der Boden-Europameister von 2010 und mehrfache Weltcupsieger am Boden und Sprung gilt als einer der charismatischen Typen der Turnszene. Bei seinen Auftritten bei den National-Team-Cups in Buttenwiesen hat er bereits das Publikum in der Riedblickhalle begeistert. Hinzu kommen mit Ivan Rittschik, Tim Leibinger oder Nick Klessing aktuelle Bundeskaderturner, die für eine sehr ausgeglichene Mannschaftsstärke stehen.
Der TSV Buttenwiesen möchte laut Kapitän Luitpold Friedel jedoch nichts unversucht lassen, um den Gegner zu schlagen. Zum ersten Mal in dieser Saison wird Fabian Leimlehner nach langer Verletzungspause wieder ins Trikot der Schwaben schlüpfen. Neben dem Schweizer Silvan Honauer und Leimlehners Nationalmannschaftskollegen Matthias Schwab soll der Österreicher vor allem an seinen Paradegeräten Barren und Reck punkten. Leimlehner freut sich vor allem auf das Duell mit Matthias Fahrig. Sie kennen sich und sind eng befreundet.
Wichtig für Buttenwiesen wird es sein, dass die eigenen Turner ihre Kürübungen, die meist im Schwierigkeitsgrad unter denen der Gäste liegen, ohne Fehler vortragen. Max Weißenhorn, Tobias Quensell, Nicolai und Fabian Ullrich tragen dabei die größte Verantwortung, da sie laut Trainer Helmut Kehl an mindestens drei der sechs Geräte zum Einsatz kommen werden. Die Gerätespezialisten Florian Bau, Thomas Rössler, Anselm Schmid und Florian Raab können je nach Wettkampfsituation als taktische Varian-ten eingesetzt werden. Alle TSV-Turner sind sich darüber klar, dass es eine sehr schwere Aufgabe werden wird. Aber sie werden alles in ihrer Macht Stehende versuchen, um das Abenteuer 1. Bundesliga um ein weiteres Jahr zu verlängern. Geht‘s gut, können sich die Sportfans aus Mittel- und Nordschwaben erneut auf Auftritte von Weltmeistern und Olympiasiegern freuen. (keh/wz)