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Tischtennis: Alle Möglichkeiten offen

Tischtennis

Alle Möglichkeiten offen

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    Seit vielen Jahren rührt Gert Jungbauer, der Vorsitzende des TTC Langweid, die Werbetrommel für den Tischtennissport. Hier bei einem Empfang 2006 in der Staatskanzlei beim ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber.
    Seit vielen Jahren rührt Gert Jungbauer, der Vorsitzende des TTC Langweid, die Werbetrommel für den Tischtennissport. Hier bei einem Empfang 2006 in der Staatskanzlei beim ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber. Foto: Foto: Oliver Reiser

    Langweid Der MTV Tostedt und der TSV Schwabhausen schocken die Tischtennis-Bundesliga. Beide Vereine werden ihre Mannschaften in der kommenden Saison aus der Eliteliga der Frauen zurückziehen.

    Nach dem 6:1-Sieg des MTV Tostedt gegen den TSV Schwabhausen gab Teamchef Friedel Laudon den Rückzug in die 2. Bundesliga zur Saison 2012/13 offiziell bekannt. Die Niedersachen verabschieden sich nach elf Jahren Bundesliga. „Unser Entschluss steht fest, wir wollen nicht mehr“, war bei Laudon die Enttäuschung nicht zu überhören. „Es ist in erster Linie einfach zu mühsam geworden, die entsprechenden Mittel zusammenzutragen.“

    Der Ausstieg des MTV Tostedt und des TSV Schwabhausen würde den Weg für den TTC Langweid freimachen, der aktuell ohne einen einzigen Punktgewinn auf dem letzten Tabellenplatz steht, in der Bundesliga zu verbleiben. Doch in der Lechtalgemeinde ist man skeptisch. „Es ist noch keine Entscheidung gefallen“, so Vorsitzender Gert Jungbauer, „derzeit sind noch alle Möglichkeiten offen.“ Bis zum Meldeschluss am 15. März muss man sich entscheiden. Ohne potente Sponsoren mache es jedoch momentan keinen Sinn. Jungbauer: „Wir wollen nicht über unsere Verhältnisse leben.“ Seit dem Ausstieg des damaligen Namensgeber Müllermilch knabbert der achtfache deutsche Meister und mehrfache Europapokalsieger finanziell am Hungertuch.

    Gert Jungbauer sieht seinen Verein gegenüber der Konkurrenz in der Bundesliga vor allem durch die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabte Förderung in Zusammenhang mit Lotto/Totto im Nachteil. Der 71-Jährige spricht sogar von Wettbewerbsverzerrung. Im Staatsvertrag für das Glücksspielwesen des Saarlandes sei zum Beispiel geregelt, dass 12,5 Prozent der Spieleinsätze an den Landessportverband zur Förderung des Sports ausgeschüttet werden. „Ein Spitzenverein des Saarlandes deckt fast zwei Drittel seines Haushalts über Lottogelder“, so Jungbauer, „noch höher ist die Beteiligung von Lotto/Totto in Rheinland-Pfalz beim FSV Kroppach.“ Auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin fließe Geld aus Glücksspielen in den Tischtennissport. „In Bayern werden nur Fußball, Wintersport und Basketball unterstützt“, ärgert sich der TTC-Vorsitzende. Zuletzt hat er seinem Unmut in einem Brief an Bayerns Finanzminister Dr. Markus Söder Luft gemacht. „Die Werbung für Lotto ist eine Umgehung des Verbotes der Werbung für Sportwetten! Wie sonst ist die Oddset-Werbung im VIP-Bereich bei den Basketballspielen in der Bamberger Sportarena zu erklären?“

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