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Selbstverteidigung: Jetzt brechen die Bretter im Sportheim

Selbstverteidigung

Jetzt brechen die Bretter im Sportheim

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    3. DAN-Träger Thomas Brugger
    3. DAN-Träger Thomas Brugger

    Wenngleich Taekwondo viele Ähnlichkeiten mit anderen asiatischen Kampfsportarten aufweist, unterscheidet es sich in einigen Punkten doch von diesen. Die Taekwondo-Technik ist mehr auf Schnelligkeit und Dynamik angelegt, wie Thomas Brugger vom TWIN-Taekwondo-Center Wertingen erklärt. Dieses ist seit einigen Tagen nicht mehr im ehemaligen Post-Gebäude an der Augsburger Straße untergebracht, sondern hat sich nun im Obergeschoss des Sportheims des TSV Wertingen auf dem Judenberg eingemietet. Die Verantwortlichen der Wertinger Taekwondo-Schule sind froh, eine feste Bleibe in der Zusamstadt gefunden zu haben. „Die Verhandlungen mit TSV-Präsident Roland Stoll waren für uns sehr angenehm“, unterstreicht Thomas Brugger und sprach nach dem Vertragsabschluss von einer „Win-win-Situation“.

    Als Anfang des Jahres die Nachricht kursierte, dass das alte Post-Gebäude den Besitzer wechselt und die Taekwondo-Schule deshalb ausziehen müsse, war die Sorge bei den Freunden dieser Sportart groß, dass der Trainings- und Schulungsbetrieb in Wertingen ganz eingestellt wird. „Für etliche Eltern war diese Kunde wie ein Schock“, berichtet Tobias Schmid, der an der Wertinger Grundschule während der Ganztagsbetreuung den Kindern einer Taekwondo-Arbeitsgruppe diese Sportart näher bringt und dabei feststellt, mit welcher Begeisterung all die Buben und Mädchen gewisse Techniken üben. Der Lehrer an der Musikschule Wertingen und langjährige Dirigent der Bläserphilharmonie der Stadtkapelle Wertingen ist ob seiner Tätigkeiten an der Grundschule für Thomas Brugger (3. DAN) ein wichtiges Bindeglied zum Taekwondo-Center. Noch in diesem Herbst möchte Schmid selbst die Prüfungen zum Schwarzgurt ablegen.

    Über die Möglichkeit, seit Anfang September im Dachgeschoss des TSV-Sportheims die Taekwondo-Schule Wertingen fortsetzen zu können, sind Schmid und Brugger mehr als froh. Zumal viermal die Woche zwischen 25 und 30 Teilnehmer dabei sind, all die Techniken dieser Sportart zu erlernen. Die Altersstruktur reicht vom fünfjährigen Kind bis zum 70-jährigen Opa. „Taekwondo können alle erlernen“, betont Thomas Brugger, der seit dem Jahr 2011, als in Wertingen alles anfing, die dortige Schule leitet. Wer neu einsteigt und intensiv trainiert, der könne bereits nach drei bis vier Monaten seine erste Prüfung zum 9. Kup ablegen.

    Dabei werden immer wieder auch Bruchtests mit Brettern verlangt. Angst vor Verletzungen brauchen die Teilnehmer dabei nicht haben, wenn man sich dabei entsprechend im Kopf vorbereite und voll konzentriere, so Brugger. Um Verletzungen zu vermeiden, wird beim Bruchtest zuerst auf ein Polster eingeschlagen.

    Die Einheit von Körper und Geist sind auch beim Bruchtest mit den Brettern ein wichtiger Bestandteil beim traditionellen Taekwondo. Wer sich selbst und seinen Körper beherrscht, der kann auch die Schwierigkeiten des täglichen Lebens besser meistern, wird immer wieder von Insidern propagiert. Taekwondo als Zen-Kunst heißt nicht nur, sich gegen körperliche Angriffe zu wehren, sondern vor allem auch Selbstverteidigung gegen sich selbst zu üben, Schwierigkeiten nicht auszuweichen, sondern sie gegen seine Ängste zu meistern.

    Mit welcher Motivation vor allem die Kindergruppe des TWIN-Centers Wertingen an Taekwondo-Übungen herangeht, demonstrierte sie beim diesjährigen Stadtfest Anfang August. Vor allem der Gruppenbruchtest war sensationell. 25 Kinder zerschlugen im Sekundentakt ein Brett nach dem anderen. Die zahlreichen Zuschauer honorierten dies mit unterstützendem Applaus.

    Die Teilnehmer beim Kindertraining und auch im Erwachsenenbereich kommen nicht nur aus Wertingen, sondern aus dem gesamten Umland. Beispielsweise aus Emersacker, Zusamaltheim, Buttenwiesen oder Donauwörth. Das TWIN-Center Wertingen ist eine Außenstelle der Taekwondo-Schulen Augsburg und München, welche von den Großmeistern und Zwillingen Gerhard und Georg Maier geführt werden. Im Wertinger Sportheim wird pro Woche viermal trainiert. Am Montag und Dienstag von 18 bis 20 Uhr, am Freitag von 17.30 bis 19.30 Uhr und am Samstag von 10 bis 12 Uhr.

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