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Ohne Chefcoach den Traum vom Aufstieg erfüllt

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Ohne Chefcoach den Traum vom Aufstieg erfüllt

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    Zwei Tage lang haben die Fußballer des SV Grün-Weiß Baiershofen den Aufstieg in die Kreisklasse gefeiert. Natürlich war die Freude bei den Kickern im schmucken Angerdorf groß, wie Abteilungsleiter Rainer Wiedemann gestern mit etwas heißerer Stimme berichtete. Doch bei all den Feierlichkeiten gab es auch einen dicken Wermutstropfen im grün-weißen Freudenbecher: „Schade, dass Toni nicht mitgefeiert hat“, bedauert Wiedemann die Entwicklung vor dem entscheidenden Spiel gegen den SV Münsterhausen (6:2).

    Am Donnerstagabend kamen laut Rainer Wiedemann Verein und Trainer nach einer längeren Aussprache zu der Erkenntnis, sich zu trennen. Über die Gründe möchte Wiedemann freilich nicht sprechen. Nur so viel: „Mir ist das alles auf den Magen geschlagen.“ Gemeinsam mit Co-Trainer Sergej Schmidt coachte Wiedemann die Mannschaft im Spiel gegen Münsterhausen. Durch das gleichzeitige Unentschieden von Mönstetten gegen Breitenthal wurde der Traum vom Aufstieg auch ohne Chefcoach perfekt. Entsprechend groß war die Euphorie bei der spontanen Fete in der Nacht von Samstag auf Sonntag, ehe am Pfingstsonntag bei der offiziellen Saison-Abschlussfeier gemeinsam mit den Fußball-Frauen des Vereins erneut angestoßen wurde.

    Toni Weichselbaumer war nicht zum Feiern zu Mute. „Das ganze Jahr über habe ich die Arbeit geleistet. Mehr, als ich als Trainer müsste. Als ich gekommen bin, hatte das mit Fußball nicht viel am Hut gehabt. Im letzten Spiel sollte ich dann als Zuschauer fungieren? Das kommt ja gar nicht Frage“, zeigt sich der Coach außer sich. Er sei zu emotional an der Seitenlinie gewesen, lautete die Begründung. Zu viel, zu laut, zu aggressiv habe er seine Anweisungen gegeben, dass damit angeblich die Mannschaft verunsichert wurde. „Ich bin impulsiv, aber ich habe nur versucht, die Mannschaft zu pushen“, sagt Weichselbaumer und ist enttäuscht, dass man nicht mit ihm das Gespräch gesucht hat.

    Entscheidenden Anteil an der Rückkehr nach dreijähriger Abstinenz in die Kreisklasse hatte Rainer Wiedemanns Bruder Peter. Obwohl dieser in der Vorrunde aufgrund einer Verletzung kaum auflaufen konnte, wurde er mit 21 Treffern Torschützenkönig in der A-Klasse West I. Aber auch seine Oldies lobt der Baiershofer Fußball-Boss. „Ohne diese hätten wir es nicht gepackt“, weiß Rainer Wiedemann, was er an den alten Hasen hat.

    In der kommenden Saison sollen es aber auch die Jungen richten. Mit David Hass, Jörg Mair, Jonas Fritz und Rupert Doley stoßen vier Eigengewächse von der JFG Zusamtal zu den Senioren; ferner konnten mit Torwart Jürgen Eisenhofer (SV Villenbach) und Abwehrspieler Bernhard Ostermayer (SV Wörleschwang) zwei externe Neuzugänge schon verpflichtet werden. Wer die freie Trainerstelle von Toni Weichselbaumer übernehmen wird, das ist allerdings noch offen: „Momentan bin ich selbst noch überfragt“, gesteht Wiedemann. Bevor er erste Kontakte aufnehmen wird, möchte er im Kontakt mit Kreisspielleiter Rainer Zeiser klären, dass sein Team in der kommenden Saison in der Kreisklasse West II antreten kann. Denn in Baiershofen ist schon jetzt die Vorfreude auf Derbys gegen Zusamzell, Binswangen, Holzheim oder Weisingen riesengroß. (her/oli)

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