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Nachbarschaft: Fußball in einer Kraterlandschaft

Nachbarschaft

Fußball in einer Kraterlandschaft

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    Die Fußballplätze des FC Zell-Bruck gleichen derzeit einer Kraterlandschaft.
    Die Fußballplätze des FC Zell-Bruck gleichen derzeit einer Kraterlandschaft. Foto: Xaver Habermeier

    Wenige Tage vor dem Start der Fußballrückrunde herrscht beim FC Zell/Bruck (A-Klasse Neuburg) Alarmstufe „rot“. Grund ist ein Blick auf das gesamte Sportgelände, vom Hauptplatz bis hin zu den Trainingsplätzen. Alle gleichen mit größeren und kleineren Löchern einem Gehege von Riesenmaulwurfshügeln.

    Die Krater haben Sprengstoffexperten nach der Suche von Bomben und Munitionsteilen hinterlassen. Die Sicherheitsmaßnahmen sind seit einigen Wochen abgeschlossen, aber noch immer warten die Sportler auf die dringende Wiederherstellung der Rasenflächen. Das Fußballgelände des FC Zell/Bruck (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) liegt im Zeller Eichele und in direkter Nachbarschaft des Nato Flugplatzes.

    Zur Erinnerung: Auslöser für die Untersuchungen auf dem Sportgelände waren im Herbst Funde in einem Acker neben der Flugplatzeinfahrt, der im Zuge der geplanten Bundesstraße-16-Umgehung untersucht wurde. Neben einer größeren 25-Kilogramm-Bombe und zahlreichen Metallteilen entdeckten Suchtrupps dort zwei Triebwerke des Düsenjägers Messerschmitt 262. Auf dem Gelände des FC Zell Bruck ließ die Stadt als Grundstückseigentümer die Fußballplätze Ende vergangenen Jahres und bis vor wenigen Wochen untersuchen. Die Sprengstoffspezialisten sondierten mittels Detektoren die Rasenflächen. Wo das Gerät Metallteile in größerer Tiefe orteten, setzte die Firma Bagger ein. Kleinteile wurden ausgegraben und entfernt. Eine Splitterbombe entschärften Spezialisten am 6. Dezember bei einer groß angelegten Aktion.

    Was nach getaner Arbeit der Experten geblieben ist, sind Fußball- und Trainingsplätze, die aussehen wie nach einem Bombenanschlag. „Die Zeit drängt, alle unsere Sportler aus dem Kinder-, Jugend- und Seniorenbereich wollen vernünftig trainieren, in wenigen Wochen beginnt die Saison“, betont Vizevorsitzender und sportlicher Leiter Hubert Eisenhofer. Derzeit findet das Training zwischen all den Löchern auf beengtem Raum statt. „Für unsere Kleinen noch dazu viel zu gefährlich“, so Eisenhofer.

    Ob der Hauptplatz komplett neu angelegt oder wie die anderen Plätze partiell repariert wird, konnte vor kurzem Rainer Mergel von der Stadtverwaltung Neuburg nicht genau sagen. „Erst nach einem Kostenangebot wird endgültig entschieden werden.“ Wie schnell das Angebot und schließlich eine Genehmigung der Maßnahme seitens der Stadt abläuft, konnte Mergel nicht beantworten. (NR)

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