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Lokale Sportgeschichte(n): Schmerzensschrei und Budenzauber

Lokale Sportgeschichte(n)

Schmerzensschrei und Budenzauber

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    Als es für die Turner des TSV Buttenwiesen um den Aufstieg in die Regionalliga ging, verletzte sich beim Einturnen Luitpold Friedel (Bild links) am Barren. Beim Creaton-Cup des TSV Wertingen trafen im Gruppenspiel der TSV Unterthürheim und die Gastgeber aufeinander. Im Bild rechts Richard Wörle (links) und Patrick Anton im Kampf um den Ball. Die Wertinger gewannen mit 5:3.
    Als es für die Turner des TSV Buttenwiesen um den Aufstieg in die Regionalliga ging, verletzte sich beim Einturnen Luitpold Friedel (Bild links) am Barren. Beim Creaton-Cup des TSV Wertingen trafen im Gruppenspiel der TSV Unterthürheim und die Gastgeber aufeinander. Im Bild rechts Richard Wörle (links) und Patrick Anton im Kampf um den Ball. Die Wertinger gewannen mit 5:3.

    Einen beispiellosen Wahlkrimi gab es bei den Präsidentschaftswahlen in Amerika. Erst fünf Wochen nach dem Urnengang in den USA stieg der demokratische Kandidat Al Gore aus dem Rennen aus. Er zog die Konsequenzen aus seiner Niederlage vor dem Obersten Gericht der USA im zähen Rechtsstreit um die Stimmenauszählung im Bundesstaat Florida. Damit war der Weg für den Republikaner Georg W. Bush frei, ins Weiße Haus einzuziehen. Einen schweren Schock mussten die Bauern im Allgäu hinnehmen: Kurz vor Weihnachten wurde der erste BSE-Fall in Sulzberg nachgewiesen. Die Rinderseuche sorgte vor zwei Jahrzehnten teilweise für Hysterie unter der Bevölkerung.

    Auf der sportlichen Bühne sorgte ein prominentes Paar zu Beginn der Adventszeit für Schlagzeilen. Babs und Boris Becker gaben kurz vor ihrem siebten Hochzeitstag die Trennung bekannt. Ob die beiden Söhne Noah und Elias bei der Mutter oder beim Vater leben werden, war damals noch nicht bekannt. Die Fußballer des TSV 1860 München waren vor zwei Jahrzehnten noch glücklich „verheiratet“. Sie gehörten nicht nur der Bundesliga an, es gab sogar Auftritte im UEFA-Pokal. Das Rückspiel der dritten Runde gegen den AC Parma ging nach einem 2:2 im Hinspiel mit 0:2 im Olympiastadion verloren. Als Sieger konnte sich hingegen Skispringer Martin Schmitt feiern lassen. Er gewann das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf. In der Region sorgten zwei Hallenfußballturniere für großes Interesse: der Wüstenrot-Cup des SC Biberbach und der Creaton-Cup des TSV Wertingen. Buttenwiesens Turner verpassten den Aufstieg in die Regionalliga. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n). Heute blicken wir auf den Dezember 2000 zurück.

    Eine erfolgreiche Jugendmannschaft hatte die Tischtennis-Abteilung des TSV Wertingen vor zwei Jahrzehnten. Seit vier Jahren ging es für Jörg Plomer, Simon Blech, Joachim Wutte und Bernd Plomer stets bergauf. In der Saison 2000/2001 spielten die 14- bis 16-Jährigen in der Bezirksliga Nord vorne mit. Das Quartett war damals die große Hoffnung der TSV-Verantwortlichen, um die erste Wertinger Herrenmannschaft nach vorne zu bringen.

    Am Wertinger Gymnasium fanden Anfang des Monats die schwäbischen Schulmeisterschaften im Schach statt. Mit 25 teilnehmenden Schulen und 200 Teilnehmern war dieses Turnier die größte Schachveranstaltung im Jahr 2000 in Schwaben. Lehrer Hans Gottmann, Leiter der Schachgruppe am Wertinger Gymnasium, organisierte die Veranstaltung. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung von der Stadt Wertingen, von der Kreis- und Stadtsparkasse Dillingen und vom Schulverein des Gymnasiums. Zwei erste Plätze gingen an die Teams des Gastgebers. In der Wertungsklasse I (bis Jahrgangsstufe 13) siegte das Gymnasium Wertingen, ebenso in der Wertungsklasse der Mädchen.

    Für einen versöhnlichen Abschluss sorgten die Fußballer des TSV Wertingen beim Lokalderby in der Bezirksliga in Glött. Mit einem 3:1-Sieg untermauerten die Schützlinge von Trainer Werner Schoupa Platz sechs. Der jetzige Abteilungsleiter Christoph Krebs sowie Ewald Gebauer (2) erzielten die Tore für die Gäste, während für Glött Markus Schuster zum zwischenzeitlichen 1:1 erfolgreich war.

    „Breitensport und das Streben nach Höchstleistungen lassen sich nicht voneinander trennen. Beides wäre wiederum ohne die ehrenamtlichen Mitglieder der Vorstände, ehrenamtlichen Übungsleiter und anderen Helfer nicht denkbar“, sagte Buttenwiesens Bürgermeister Leo Schrell bei der Sportlerehrung in seiner Gemeinde. Besondere Auszeichnungen erhielten Michael Rauch, der erneut deutscher Meister im Autoslalom wurde, Turner Helmut Kehl für den Gewinn der schwäbischen Meisterschaft und den zweimaligen Gewinn der deutschen Hochschulmeisterschaft, Martin Bucher als zweifacher bayerischer Meister im Turnen sowie Andrea Tischmacher vom Schützenverein „Eustachius“ Frauenstetten, welche beste Schützin im Damenrundenwettkampf des Schützengaues Wertingen geworden war.

    Zahlreiche Ex-Profis wie zum Beispiel Nationalspieler Bernd Förster (VfB Stuttgart) oder Edgar („Euro-Eddy“) Schmitt zauberten beim Wüstenrot-Cup des SC Biberbach in der Langweider Sporthalle. Das Fußballturnier unter dem Dach lockte 660 Zuschauer an und sah am Ende das Team von Unitas Karlsruhe als Sieger. Der TSV Wertingen und der SC Altenmünster scheiterten im Halbfinale.

    Eine vorzeitige Bescherung gab es für die Handball-Mannschaften des TSV Wertingen. Die Frauen gewannen ihr letztes Bezirksoberligaspiel vor der Weihnachtspause gegen den TV Aichach mit 18:17. Trainer Sepp Schwab war vor allem mit den Leistungen von Anika Hofbaur, Petra Holand und Sonja Schmid zufrieden. Auch die Wertinger Herren konnten sich trotz durchwachsener Leistung mit 20:17 gegen den TSV Gersthofen durchsetzen. Torhüter Herbert Reitenauer parierte insgesamt drei Siebenmeter.

    Zum vierten Mal wurde der Ehrenvorsitzende von „Frohsinn“ Binswangen Schützenkönig seines Vereins. Johann Denzel gewann mit einem 8,3-Teiler den Titel ganz souverän. Philipp Schuster triumphierte mit einem 11,9-Teiler bei der Jugend.

    Nichts wurde es mit dem Aufstieg in die Regionalliga für die Turner des TSV Buttenwiesen. Beim Aufstiegsturnier in Leipzig belegte das Team aus dem Zusamtal lediglich Platz sieben. Mit einem Schmerzensschrei von Luitpold Friedel endeten die Aufstiegsträume. Beim Einturnen am Barren vergriff sich der beste Turner des TSV an der rechten Hand und konnte somit nicht an den Start gehen.

    550 Zuschauer sahen beim Hallenfußall-Turnier um den Creaton-Cup in der Wertinger Gymnasiums-Halle ein packendes Finale zwischen dem TSV Wertingen und dem SC Altenmünster. Die Gastgeber führten durch Tore von Ewald Gebauer und Robert Hutter mit 2:0, Fabian Herdin glich mit zwei Treffern zum 2:2 aus. Eine Rote Karte für Tobias Ott und eine Zeitstrafe für Holger Dieminger (beide SCA) nutzten die Wertinger in Überzahl in den Schlusssekunden zu zwei weiteren Toren, welche erneut Gebauer und Hutter erzielten. (her)

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