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Lokale Sportgeschichte(n): Leichtathleten auf der Erfolgsleiter

Lokale Sportgeschichte(n)

Leichtathleten auf der Erfolgsleiter

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    Einen neuen Teilnehmerrekord gab es beim Augsburger Landkreislauf, der über elf Etappen von Wehringen nach Langweid führte. 2255 Läuferinnen und Läufer waren dabei. Unser Bild zeigt die Wechselstelle in Bobingen.
    Einen neuen Teilnehmerrekord gab es beim Augsburger Landkreislauf, der über elf Etappen von Wehringen nach Langweid führte. 2255 Läuferinnen und Läufer waren dabei. Unser Bild zeigt die Wechselstelle in Bobingen.

    Sieben Monate nach dem Mauerfall gelang im Tauziehen um eine NATO-Mitgliedschaft des vereinten Deutschland der große Durchbruch: Der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow erklärte nach Gesprächen mit Bundeskanzler Helmut Kohl, dass Deutschland „uneingeschränkte Solidarität“ erhalten soll und über seine Bündniszugehörigkeit frei entscheiden könne. In der damals noch autonomen DDR spitzte sich die Regierungskrise zu. Die Liberalen erklärten gegenüber SPD-Chef Thierse den Austritt aus der Koalition.

    Sportlich war der Juli vor drei Jahrzehnten ein Traum für jeden Deutschen. Die Fußball-Nationalmannschaft sicherte sich in Italien im Endspiel gegen Argentinien mit 1:0 den dritten Weltmeistertitel. Andras Brehme schoss per Elfmeter den entscheidenden Treffer. Teamchef Franz Beckenbauer lief nach dem Abpfiff tief in seinen Gedanken versunken über den Platz des Olympiastadions in Rom. Boris Becker verlor in Wimbledon zwar das Finale gegen den Schweden Stefan Edberg in fünf Sätzen, doch einmal mehr überzeugte der frech aufspielende Rotschopf aus Leimen mit seinem couragierten Serve-and-Volley-Spiel. Bei den Weltmeisterschaften der Fechter gewannen Anja Fichtel und Thomas Gerull jeweils eine Goldmedaille für Deutschland. Auf regionaler Ebene sprangen die Leichtathleten der LG Zusam auf die Erfolgsleiter, während beim SV Villenbach die Einweihung eines neuen Fußballfeldes gefeiert wurde. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n). Heute blicken wir auf den Juli 1990 zurück.

    In Topform präsentierten sich am ersten Juli-Wochenende die Leichtathleten der LG Zusam. Für ein herausragendes Ergebnis sorge die 3 x 800 Meter-Staffel der weiblichen Jugend mit Alexandra Fischer, Judith Steige und Sabine Steppich bei den bayerischen Staffelmeisterschaften in Freising. Mit einer Zeit von 7:36,97 Minuten lief das Trio einen neuen LG-Rekord und wurde damit ausgezeichneter Vierter. Christian Wimmer wurde bei den schwäbischen Zehnkampfmeisterschaften mit 5076 Punkten und neuer LG-Bestleistung Fünfter. In der Mannschaftswertung erkämpften sich Christian Wimmer, Werner Friedel und Robert Wengenmayr die schwäbische Vizemeisterschaft. Eine Woche später sicherte sich Hermann Schäffler bei den schwäbischen Titelkämpfen in Donauwörth mit einer bärenstarken Leistung zum zweiten Mal den Sieg über 400 Meter. Für die Stadionrunde benötigte er gerade einmal 48,69 Sekunden. Für Schäffler bedeutete diese Zeit ebenfalls persönliche Bestleistung.

    Insgesamt 205 Mannschaften beteiligten sich beim achten Augsburger Landkreislauf, der am 8. Juli über elf Etappen von Wehringen bis nach Langweid führte. Trotz Dauerregens gab es eine neue Rekordbeteiligung von 2255 Teilnehmern. Am schnellsten waren die Mannschaften der TG Viktoria Augsburg und der SpVgg Auerbach-Streitheim unterwegs. Sie stellten je zwei Siegerteams.

    Nicht nur mit dem schlechten Wetter, sondern auch mit der sportlichen Konkurrenz, wie dem Augsburger Landkreislauf und dem WM-Finale der Fußballer in Rom, hatten die Teilnehmer beim Wertinger Triathlon vor 30 Jahren zu kämpfen. Die gemeinsame Veranstaltung von Wasserwacht und Schwimmabteilung des TSV Wertingen lockte gerade mal 50 Teilnehmer in die Zusamstadt. In den Disziplinen 800 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und neun Kilometer laufen waren am Ende Judith Steiger bei den Damen und Josef Magg bei den Herren die Besten.

    Ein dreitägiges Fest feierte der SV Villenbach anlässlich der Fertigstellung eines neuen Fußballfeldes. Knapp 390000 Mark hat der Verein aus dem oberen Zusamtal dafür ausgegeben, wie Bürgermeister Xaver Feistle beim Festabend berichtete. Karl Förg, Beauftragter des Bayerischen Landessport-Verbandes (BLSV), beglückwünschte den damaligen SVV-Vorsitzenden Artur Bihler für die Erweiterung des Sportgeländes.

    Gleich zwei Fußball-Nachwuchsmannschaften des TSV Unterthürheim spielten vor drei Jahrzehnten erfolgreich auf und sicherten sich in ihren Spielklassen die Meisterschaft. Die F-Jugend gewann den Titel in der Gruppe Dillingen 2 mit 22:6-Punkten und 86:9-Toren. Trainiert wurden die Jungs von Alois Tochtermann und Stefan Mayershofer, dem heutigen Abteilungsleiter des TSV. Platz eins fuhr in der Saison 1989/90 auch die D7-Jugend mit 26:4-Punkten ein. Die beiden Trainer Roland Bacher und Günter Bihlmayr hatten allen Grund zum Strahlen.

    Eine wahre Flut von Auszeichnungen konnte Meitingens Bürgermeister Alfred Sartor im neuen Bürgersaal bei der fünften Sportlerehrung der Marktgemeinde vornehmen. Insgesamt wurden 40 Sportlerinnen und Sportler geehrt. Zu den Assen zählte dabei auch Brigitte Kotter als Deutsche Meisterin im Karate. Ebenso wie sechs weitere Athleten erhielt sie die Anstecknadel in Gold.

    Bis ins Landesfinale bei den bayerischen Schulmeisterschaften im Hockey schafften es die Jungen II der Hauptschule Wertingen. Lehrer und Trainer war Peter Holfeld. Beim Qualifikationsturnier in München setzten sich die Buben aus dem Zusamtal mit 4:2 Punkten als Tabellenerster durch und trafen im Landesfinale in Bayreuth auf die Mannschaft des Christian-Emmerich-Gymnasiums aus Bayreuth. Hier waren die Wertinger beim 3:7 letztlich chancenlos, doch mit der Silbermedaille im Reisegepäck konnten die Verantwortlichen mehr als zufrieden sein.

    Den Heimvorteil haben die Tennisspieler des TC Wertingen bei den Dillinger Landkreismeisterschaften voll ausgenutzt. Insgesamt sieben Titel holten die Spielerinnen und Spieler aus der Zusamstadt. Bei den Herren B dominierte Achim Dittmann, bei den Seniorinnen Reinhilde Kaiser, im Junioren-Einzel der Altersklasse II Andrea Helmschrott, bei den Junioren der Altersklasse III Stefan Popp sowie in den Doppeln die Paarungen W. Rudhart/A. Hillenbrand (Senioren), M. Helmschrott/M. v. Heyden (Seniorinnen) und A. Helmschrott/S. Alexey bei den Juniorinnen D. (her)

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