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Lokale Sportgeschichte(n): Der Traum von einer Europameisterschaft

Lokale Sportgeschichte(n)

Der Traum von einer Europameisterschaft

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    Viele erfolgreiche Sportler der LG Zusam schwelgten beim 20. Jubiläum an den Schauwänden in Erinnerungen. Von links: Wolfgang Haupt, Hermann Schäffler, Judith Steige, Angela Schreiber und Abteilungsleiter Werner Friedel.
    Viele erfolgreiche Sportler der LG Zusam schwelgten beim 20. Jubiläum an den Schauwänden in Erinnerungen. Von links: Wolfgang Haupt, Hermann Schäffler, Judith Steige, Angela Schreiber und Abteilungsleiter Werner Friedel.

    Alles einmal schon da gewesen. In der Fußball-Champions-League spielen in dieser Saison der FC Bayern München und Paris St. Germain in der gleichen Gruppe. Das Hinspiel in Paris verloren die Münchner vor wenigen Wochen mit 0:3. Im November 1997 lief es nicht viel besser. Damals setzten sich die Franzosen im eigenen Stadion mit 3:1 durch. Der damalige Bayern-Präsident Franz Beckenbauer kommentierte die Pleite so: „Wenn man aus einer Niederlage lernen will, dann kann man es aus dieser.“ Einziger Torschütze der Münchner an der Seine war Markus Babbel. Trotz der Niederlage in Paris zog der FC Bayern in die nächste Runde ein. Im Tennis war Hannover der Nabel der Welt. Bei der ATTP-Weltmeisterschaft in der niedersächsischen Hauptstadt triumphierte Pete Sampras nach Belieben. Er gewann das Endspiel gegen den Russen Jewgeni Kafelnikow in drei Sätzen (6:3, 6:2, 6:2). Auf regionaler Ebene feierte die LG Zusam ihr 20-jähriges Bestehen und träumte dabei von der Ausrichtung einer Europameisterschaft im Crosslauf. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte“. Heute blicken wir in den November 1997 zurück.

    Nachdem sich die Jugendmannschaft des TSV Wertingen bereits den Gaumeistertitel im Turnen gesichert hatte, machten es die Kleinsten ihren Vorbildern nach. Beim letzten Gauligawettkampf in Bäumenheim trumpften die E-Schüler groß auf und gewannen den Titel mit Florian Berweck, David Fünffinger, Dominik Mitschke und Peter Bachmeier. Außerdem gewann unter 85 Teilnehmern Peter Bachmeier auch noch die Einzelwertung. Entsprechend groß war die Freude bei den Trainern und Betreuern der Wertinger. – Gejubelt wurde auch beim TSV Buttenwiesen. Die Damenmannschaft mit Katrin Kehl, Bianca Gruber, Regina Foag, Katrin Hartl und Kerstin Riechert qualifizierte sich für den Regionalentscheid.

    Ihr 20. Jubiläum feierte die LG Zusam. Im Herbst 1977 hoben Josef Caesar, Manfred Schmid und Ingrid Schneider das Kind im Lauterbacher Sportheim aus der Taufe. Zwei Jahrzehnte später gehörten der Leichtathletik-Gemeinschaft bereits rund 300 Mitglieder an. Ein Leichtathletik-Verein ohne 400-Meter-Bahn, das sei wie eine Eishockeymannschaft ohne Eisfläche, hieß es bei den Feierlichkeiten im Schlosskeller von Wertingen. Dennoch schaffte es Wolfgang Haupt, der zu Bayer Leverkusen wechselte, Deutscher Meister über 100 Meter zu werden. Seine Karriere begann bei der LG Zusam. Nachdem der Wunsch nach einer optimalen Sportanlage nie erfüllt werden konnte, haben die Verantwortlichen der LG aus der Not eine Tugend gemacht und sich auf die Ausrichtung von Crossläufen spezialisiert. Höhepunkt war die Ausrichtung der deutschen Meisterschaft im Jahr 1986 mit mehr als 2000 Teilnehmern. Auch nach 20-jähriger Ehe hatten die LG-Verantwortlichen noch Träume. Werner Friedel berichtete, dass es seit einiger Zeit eine Europameisterschaft im Crosslauf gibt. Die LG Zusam stünde für so eine Veranstaltung bereit.

    Ein rabenschwarzes Wochenende erlebte die Fußballmannschaft aus der Großgemeinde Buttenwiesen am 13. Spieltag in der B-Klasse Donau. Die drei Vertreter TSV Unterthürheim, TSV Pfaffenhofen und TSV Buttenwiesen verloren allesamt und schossen dabei kein einziges Tor. Unterthürheim verlor zu Hause gegen Bissingen mit 0:1. Pfaffenhofen holte sich in Peterswörth eine 0:3-Schlappe ab und Buttenwiesen unterlag beim TSV Zusamzell mit 0:1. – Immerhin ein 1:1 erzielte am letzten Spieltag in der A-Klasse Nord (jetzt Kreisliga) der TSV Wertingen im Heimspiel gegen den VfB Oberndorf (Torschütze war Peter Träger) und sicherte sich vor Flotzheim und Möttingen die inoffizielle Herbstmeisterschaft. In der damaligen A-Klasse West belegte der TSV Meitingen nach einer 1:5-Heimniederlage gegen den SC Ichenhausen zur Halbzeit den vorletzten Platz. Die Tabelle führte sensationell der kleine BSC Heretsried an. Inzwischen spielen die Meitinger an der Spitze der Bezirksliga Nord mit, der BSC Heretsried hat seine Fußballmannschaft vor eineinhalb Jahren abgemeldet.

    Ganz schwach waren die Handballer des TSV Wertingen in die Bezisksliga-Saison 1997/1998 gestartet. Erst am vierten Spieltag gelang mit 20:18 gegen den TSV Schwabmünchen der erste Saisonsieg. Überragender Mann war dabei Torwart Herbert Reitenauer. Er überzeugte auch seinen Trainer Robert Vetterle voll und ganz.

    Bei der Sportlerehrung des Schützenbezirks Schwaben in Nersingen (Landkreis Neu-Ulm) wurde Tanja Wagner vom Schützenverein „König Ludwig“ Hirschbach-Possenried die Auszeichnung „Schießsportlerin des Jahres 1997“ verliehen. Tanja Wagner belegte bei den bayerischen Meisterschaften im KK-Liegendschießen den zweiten Platz.

    Das beliebte Gaupokalschießen im Schützengau Wertingen wurde 1997 an den Schießständen in Ostendorf, Meitingen und Herbertshofen ausgetragen. Den Pokal nahmen dabei einmal mehr die „Hubertus“-Schützen aus Unterthürheim mit nach Hause. Das Finalschießen der vier tagesbesten Schützinnen gewann Sabine Winkler (Meitingen) vor Karola Hegele (Binswangen).

    Zum Schluss noch eine kuriose Geschichte vom Fußball. Im Spiel der C-Klasse Augsburg Nordwest zwischen dem SV Nordendorf und dem SV Stettenhofen. Als die Abwehr und der Torhüter der Gastgeber beim Stande von 1:3 bereits ausgespielt waren und ein Stettenhofer Spieler den Ball aufs leere Tor schob, sprang ein Zuschauer über die Absperrung und verhinderte somit einen möglichen vierten Treffer der Gäste. (herd)

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