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Jugendfußball: Ein Turnier der Superlative fällt aus

Jugendfußball

Ein Turnier der Superlative fällt aus

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    Ein Turnier der Superlative fällt aus
    Ein Turnier der Superlative fällt aus

    Die Spielpläne und das Programmheft waren bereits digital erstellt. Einem Top-Ereignis in Wertingen und Umgebung stand nichts mehr im Weg. Doch dann explodierten die Corona-Fallzahlen, die kommunalen Behörden schalteten die Ampeln für die Durchführung der „U10 Schwaben-Trophy International“ auf Rot. „Stadt und Landkreis haben uns in den vergangenen Tagen schriftlich mitgeteilt, dass die beiden Dreifachhallen in Wertingen nicht mehr zur Verfügung stehen“, berichtet Markus Rauwolf vom Organisationsteam des TSV Wertingen. Unter Federführung der im Sommer gegründeten Fußball-Akademie Wertingen hätte am Wochenende 27./28. November ein Turnier der Superlative mit insgesamt 27 Mannschaften von Profivereinen und 27 weiteren Teams aus dem Nachwuchsbereich von Amateurklubs stattfinden sollen. Unter anderem hatten Juventus Turin, der FC Bayern München, Benfica Lissabon, Borussia Dortmund und der PSV Eindhoven ihre Zusage gegeben.

    Wer schon einmal Sportereignisse organisiert hat, der weiß, dass man für jede Veranstaltung eine gewisse Vorlaufzeit benötigt. Für so ein Event, wie es in Wertingen (Stadt- und Gymnasiumshalle), Buttenwiesen (Riedblickhalle) und Donauwörth (Sporthalle im Stauferpark) über die Bühne hätte gehen sollen, liefen die Planungen bereits seit dem vergangenen Februar. Umso mehr ist Cheforganisator Bernhard Losleben natürlich enttäuscht, dass jetzt alles abgeblasen werden musste. „Aber es ging einfach nicht anders“, weiß auch der Fußballlehrer der Wertinger Fußball-Akademie um das gesundheitliche Risiko in der momentanen Corona-Gemengelage. Vor allem, wenn Sport in der Halle ausgetragen wird.

    Bei der „U10 Schwaben Trophy International“ wären allein 850 Spieler, Trainer und Betreuer der 54 Mannschaften im Einsatz gewesen. Dazu die zahlreichen Zuschauer, die sich der Veranstalter erhofft hatte, und die vielen Helfer, die in den vier gebuchten Hallen für das Wohlbefinden der Besucher hätten sorgen sollen. Mindestens 100, so Bernhard Losleben, waren dafür vorgesehen. „Wir hätten das notwendige Personal zusammenbekommen“, versichern Rauwolf und Losleben unisono. Vor allem die Eltern der U10-Junioren des TSV Wertingen sowie zahlreiche Akteure der „Alten Herren“, der ersten und zweiten Mannschaft erklärten sich bereit, mit anzupacken. Aus diesem Grund wurde zum Beispiel das Bezirksliga-Lokalderby des TSV Wertingen gegen den SC Altenmünster vom ursprünglichen Termin am Sonntag auf Freitag, 26. November, vorverlegt. Alles für die Katz? „Mitnichten“, schüttelt Bernhard Losleben den Kopf und freut sich, dass das Turnier in einem Jahr in der gleichen Größenordnung nachgeholt werden soll.

    Muss der 53-Jährige dann wieder alle Vereine persönlich kontaktieren, um erneut die Zusagen beispielsweise von Dynamo Zagreb, Bayer Leverkusen oder Austria Wien zu erhalten? „Nein, das musste ich schon bei der Zusammenstellung des diesjährigen Teilnehmerfeldes nicht tun“, war Losleben froh, dass ihm dabei eine Agentur aus Krumbach geholfen hat. Ohne externe Unterstützung sei so eine Mammutorganisation nicht möglich, weiß der in Herbertshofen lebende Fußballexperte. Dabei hat Losleben schon in jungen Jahren Erfahrungen mit Großveranstaltungen gemacht. 1994 organisierte er die Endrunde um die deutsche Hallenfußballmeisterschaft der Ministranten in der Meitinger Ballspielhalle. Ausrichter war das Dekanat Meitingen. Auch damals mussten Bahnreisen, private Unterkünfte oder Hotels/Pensionen für die teilnehmenden Mannschaften gebucht werden. Auslandsflüge zu organisieren stand jedoch nicht auf der Agenda. Und auch keine Stornierungen, wie sie in den vergangenen Tagen vorgenommen werden mussten.

    Gebührenfrei ließen sich nicht mehr alle Flüge rückgängig machen, sodass der Ausrichter auf einigen Kosten sitzen bleibt. Um beispielsweise Mannschaften aus Portugal, Italien, Kroatien oder aus den Niederlanden nach Wertingen zu holen, müsse schon für deren Anreise und Unterkünfte gesorgt werden, berichtet Losleben.

    Mit einem Gesamtbudget von circa 50.000 Euro habe man kalkuliert. Durch Eintrittsgelder, Spenden und den Verkauf von Speisen und Getränken hätte man einen größeren Teil davon wohl erwirtschaftet, so Losleben. Im gleichen Atemzug betont er aber auch, dass es ohne die Unterstützung von Sponsoren wie zum Beispiel „Buttinette“ oder die Ulrich Reitenberger Bau GmbH unmöglich wäre, so ein internationales Event auf die Beine zu stellen. Geht Corona im kommenden Jahr vorüber, können sich nicht nur die U10-Kicker des TSV Wertingen auf die Schwaben-Trophy International“ im November 2022 freuen, bereits im Sommer soll im Freien auf Kleinspielfeldern ein U11-Turnier mit einem ähnlichen Klassefeld ausgetragen werden.

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