Wertingen Es ist das Jubiläumsjahr für den TSV Wertingen. Der Gesamtverein feierte sein 150-Jähriges mit einem Festwochenende. Die Fußballer, die zweitgrößte Abteilung, kamen erst ein halbes Jahrhundert später hinzu. Zur 100-Jahrfeier am Wochenende stehen einige Spiele auf dem Plan, darunter das Zusampokalfinale der AH.
Im Jahr 1912 gab es im Turnverein Wertingen Bestrebungen auch anderen Sport, im Besonderen Fußball zu betreiben. Eine neue Abteilung war geboren, doch nach dem Ersten Weltkrieg gingen der Turnverein und die Sportvereinigung getrennte Wege. Erst im Jahr 1928 fanden die beiden Vereine wieder zusammen und wurden zum TSV. Eine Spielstätte samt Umkleideraum entstand an der Josef-Frank-Straße in den Jahren 1937 und 1938. Zuvor kickten die Spieler auf verschiedenen „Wiesen“ im Stadtgebiet.
1960 folgte der Startschuss für den Bau der Sportanlage am Judenberg, wo die Fußballer noch heute beheimatet sind. Sportlich ging dem 1956 der bis dahin größte Erfolg der Vereinsgeschichte voraus. Die Teilnahme an der 2. Amateurliga Schwaben, was in etwa der heutigen Landesliga entsprach. Auch in der Saison 1962/63 spielte die erste Mannschaft in der 2. Amateurliga. Mit dabei die jungen Spieler, wie Rudolf Probst, Martin Emeneth oder Peter Ortlieb, die als A-Junioren schon gegen den FC Bayern München und dabei auch unter anderem gegen Georg „Katsche“ Schwarzenbeck spielten. „In München haben wir 1:7 verloren, zu Hause aber die Bayern mit 4:0 draufgehaut“ , erinnert sich Rudolf Probst an die Zeit in der von vielen als beste Jugend des TSV bezeichneten Mannschaft.
Zwischenzeitlich „Fahrstuhlmannschaft“
Nach der Zeit in der Amateurliga und der Einführung der Bezirksklassen folgte für den TSV ein Auf und Ab zwischen A-Klasse Nord und Bezirksliga. Als eine der erfolgreichsten Spielzeiten in Wertingen ging die Saison 1974/75 in die Geschichte ein. Vor 4200 Zuschauern bestritten die Zusamstädter ein Entscheidungsspiel um den Landesligaaufstieg gegen den TSV Rain, das allerdings mit 0:5 verloren ging. Die Reserve wurde in diesem Jahr ebenfalls Vizemeister.
In der Folge hatte der TSV Wertingen den Ruf als „Fahrstuhlmannschaft“ weg, da er wieder zwischen zwei Klassen hin und her pendelte. Seit 1981 hat sich der Verein in der Bezirksliga etabliert und stieg 1987/88 erstmals in die Bezirksoberliga auf. Wie auch 2009/10 und 2011/12 blieb es bei einem einjährigen Intermezzo. Der jüngste große Erfolg war der Doppelaufstieg beider Mannschaften im Jahr 2011. Auch heuer werden die zwei Teams zu den Favoriten in ihren Klassen gezählt. Mit der Gründung der JFG Riedberg 2008 wurde auch die Jugendarbeit wieder mehr forciert. Sportlich stehen die Fußballer gut da und auch sonst hat sich in jüngerer Vergangenheit viel getan. 2001 wurde im neuen Sportheim Hebauf gefeiert, die Sportanlagen am Judenberg werden stetig verbessert.
Am Wochenende möchte die Fußballabteilung nun ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Rahmenprogramm von Freitag bis Sonntag bietet dabei immer der Fußball selbst. Heute Abend geht es los mit dem Spiel zwischen der ersten Mannschaft und einer Auswahl ehemaliger Spieler. Darunter Oli Remmert, Torsten Menck oder Uli Jall. Am Samstag kommt dann Finalstimmung auf, wenn die Wertinger AH den SV Kicklingen-Fistingen zum Endspiel im Zusampokal empfängt. Am Sonntag testen die beiden Seniorenteams gegen ihre „ewigen Rivalen“ TSV Binswangen beziehungsweise SC Altenmünster. Vor jeder Partie wird eine Jugendmannschaft ein Einlagenspiel bestreiten. Für das leibliche Wohl der Zuschauer ist an allen Tagen bestens gesorgt. (phwi)
Terminplan
Freitag, 20. Juli
Einlagenspiel G-Junioren 17 Uhr
TSV Wertingen – Ehemalige 18.30 Uhr
Samstag, 21. Juli
Einlagenspiel F-Junioren 15 Uhr
TSV Zusmarshausen –
(Zusampokal um Platz 3) 16.15 Uhr
TSV Wertingen – SV Kicklingen-Fristingen
(AH-Zusampokal, Finale) 18 Uhr
Sonntag, 22. Juli
Einlagenspiel E-Junioren 14 Uhr
TSV Wertingen II – Binswangen 15 Uhr
TSV Wertingen – SC Altenmünster 17 Uhr