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Interview: „Ich finde das bemerkenswert“

Interview

„Ich finde das bemerkenswert“

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    Bei Andreas Rettig schlagen am heutigen Samstag zwei Herzen in einer Brust.
    Bei Andreas Rettig schlagen am heutigen Samstag zwei Herzen in einer Brust. Foto: Fred Schöllhorn

    Hallo Herr Rettig, wo erreiche ich Sie gerade?

    Rettig: Ich mache derzeit mit meiner Frau ein paar Tage Urlaub an der Ostsee.

    Als Manager in der Bundesliga hätten Sie sich das während der Saison nicht leisten können ...

    Rettig: (lacht) Als Funktionär kann ich mir das jetzt leisten. Nein, ganz ohne Fußball geht es da auch nicht. Heute schaue ich mir das Spiel Hansa Rostock gegen Borussia Dortmund II an. Da besuche ich Trainer Andreas Bergmann (Hansa Rostock, Anm. d. Red.), mit dem ich befreundet bin.

    In Augsburg haben Sie sicher auch noch eine Menge Freunde?

    Rettig: Klar, ich war ja auch beim Auftaktspiel gegen Dortmund im Stadion. Da habe ich dann auch Walther Seinsch zu Hause besucht. Und am letzten Wochenende waren wir dann beim 50. Geburtstag von Klaus Emler eingeladen (Geschäftsführer bei Sortimo, Anm. d. Red.).

    Kommen wir zum Spiel Augsburg gegen Freiburg. Sie waren bei beiden Klubs Manager. Gibt es Parallelen zu diesen beiden Vereinen?

    Rettig: Ich habe mir schon gedacht, dass Sie das fragen. Die gibt es sicherlich. In beiden Klubs herrscht große Kontinuität. Beim FCA stehen mit Walther Seinsch und Peter Bircks die verantwortlichen Personen ebenso schon so lange dem Verein vor, wie in Freiburg Heinrich Breit und Fritz Keller. Bei beiden Vereinen steht die wirtschaftliche Vernunft im Vordergrund. Beneiden kann der SC Freiburg allerdings Augsburg um sein schönes Stadion. Andererseits hat der SC Freiburg eine Fußballschule, um die sie wiederum Augsburg beneiden könnte. Das ist das Aushängeschild der Freiburger.

    Wem drücken Sie im Spiel die Daumen?

    Rettig:Ich hoffe, dass die Serie bestehen bleibt. In beiden Heimspielen des FCA gab es bisher ein Remis. Das würde ich mir dieses Mal auch wünschen. Es muss ja nicht unbedingt ein 0:0 sein.

    Der FCA ist in diesem Jahr endlich einmal ordentlich in die Saison gestartet. Bereits zwei Siege nach vier Spielen ...

    Rettig: Ich finde das bemerkenswert, und das war so sicher nicht zu erwarten. Zumal der FCA auch noch unglücklich bei Werder Bremen verloren hat. Es ist immer ganz wichtig, dass man gut aus den Startlöchern kommt.

    Nach Ihnen hat der FCA zunächst zwei Manager gebraucht, um dann mit Stefan Reuter den richtigen Mann zu finden. Wie beurteilen Sie ihn?

    Rettig: Stefan hat das bisher brillant gemacht. In der Phase, in der er kam, hat er Ruhe in den Verein gebracht. Das war sehr wichtig. Mir gefällt auch, dass er sich im Erfolg zurücknimmt und immer bescheiden bleibt.

    Der SC Freiburg hatte zuletzt eine überragende Saison gespielt. Es sieht so aus, als ob sich der Verein in diesem Jahr mehr nach unten orientieren muss ...

    Rettig: Die Freiburger wissen, dass sie eine schwere Saison vor der Brust haben. Durch die zusätzliche Belastung in der Euro League wird es noch schwieriger und dann ist auch bei den Fans die Erwartungshaltung eine ganz andere. Aber im Prinzip ist sowohl für Augsburg wie auch für Freiburg jede Saison in der Bundesliga toll. Da verliert auch keiner die Bodenhaftung.

    Was hat Sie bisher nach den ersten vier Spieltagen eigentlich am meisten überrascht?

    Rettig: Sicherlich der FSV Mainz, der mit neun Punkten außerordentlich gut gestartet ist und auch Hertha BSC Berlin mit Jos Luhukay, der ja auch in Augsburg bestens bekannt ist, spielt bisher keine schlechte Rolle.

    Wird der Kampf um die Meisterschaft ähnlich langweilig, wie in der vergangenen Saison?

    Rettig: Borussia Dortmund hat ja schon mit dem Gewinn des Supercups gegen Bayern ein Ausrufezeichen gesetzt. Außerdem sollte man nicht alles auf den ersten Rang reduzieren. Die nachfolgenden Platzierungen sind ja allesamt auch interessant, wo es um die Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe geht.

    Hand aufs Herz: Reizt Sie eigentlich nicht wieder das Tagesgeschäft in der Bundesliga und das Amt eines Managers?

    Rettig: Momentan nicht. Zumal ich auch nicht als Jobhopper bekannt bin. Meine Aufgabe bei der DFL füllt mich zu meiner vollsten Zufriedenheit aus.

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