Wertingen Beim 27:25 Sieg der Wertinger Handballer gegen die Gäste aus Dinkelscherben erlebten die Zuschauer zwei Halbzeiten, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Die Vorzeichen für das Spiel waren für die Gastgeber negativ. Neben den Verletzten Andreas Reitenauer und Andreas Seitz fehlte für das Zusamtalderby zudem Matthias Reitenauer. Dementsprechend angespannt war die Personalsituation, die sich mit Beginn der ersten Hälfte noch verschlechtern sollte. Schon beim ersten Angriff der Gäste ging Kapitän Julian Hofbaur nach einem Zusammenstoß zu Boden und es dauerte bis zur 20. Minute, bis er wieder ins Spielgeschehen eingreifen konnte.
Zwei schnelle Zeitstrafen für Manuel Reitenauer
Außerdem erhielt Manuel Reitenauer in den ersten Spielminuten bereits zwei Zeitstrafen. Dies hatte zur Folge, dass eine völlig verunsicherte Wertinger Mannschaft auf dem Feld stand, die dem groß gewachsenen Rückraum der Dinkelscherbener nichts entgegenzusetzen hatte. Kurz vor Ende der ersten Hälfte schienen die Wertinger vollkommen von der Rolle. In der Abwehr fand man keinen Zugriff, und Dinkelscherben konnten sich bis zur Pause mit 14:18 absetzen.
In der Wertinger Kabine muss es daraufhin sehr laut geworden sein, denn mit Beginn der zweiten Halbzeit zeigten die Zusamstädter ein völlig anderes Gesicht. So holten sie Tor um Tor auf und konnten nach 45 Minuten zum 20:20 ausgleichen. Kurz darauf mussten zwei Wertinger Spieler nahezu gleichzeitig auf die Strafbank. Wer nun einen Bruch im Wertinger Spiel erwartete, wurde von dem Willen der Zusamstädter überrascht. Trotz doppelter Unterzahl gelangen zwei Treffer, sodass der TSV das Ergebnis nicht nur halten, sondern sogar in eine erstmalige Führung umwandeln konnte. Zwar war das Spiel bis zur letzten Minute spannend, da die Gäste noch einmal auf ein Tor verkürzen konnten, jedoch ließen sich die Wertinger den Sieg nicht mehr nehmen. Wenige Sekunden vor Spielende war es Fabian Munz vorbehalten, den wichtigen Treffer zur Zwei-Tore Führung zu erzielen und das Spiel zugunsten der Wertinger zu entscheiden. Trainer Munz war danach sichtlich erleichtert: „Das war ein hart erkämpfter Sieg. Die erste Hälfte war indiskutabel. Ich muss meinen Spielern aber ein großes Lob für die Moral in der der zweiten Hälfte aussprechen.“ (hahe)
TSV Wertingen: Matthias Bestle, Ulrich Kempter, Philipp Krestel (Tor), Julian Hofbaur (6/1), Michael Garmair (5), Armin Steininger (4), Sebastian Bohatsch, Matthias Müller (je 3), Fabian Munz, Manuel Reitenauer (je 2), Maximilian Reiner (1),