Wertingen Viel Zeit blieb den Frauen des TSV Wertingen nicht, um die bittere Niederlage der Vorwoche gegen Gundelfingen zu verarbeiten. Denn schon am Samstag mussten sich die Zusamstädterinnen dem Landesliga-Absteiger TSG Augsburg stellen. Nach einer bis zur letzten Sekunde spannenden Partie konnten die Wertingerinnen einen knappen 24:23-Erfolg feiern.
Die Vorgaben von Trainer Manfred Szierbeck waren zu Beginn des Spiels klar: Durch eine „bombenfeste 6:0-Abwehr“ das quirlige Spiel der TSG unterbinden, im Angriff die eigene Chance suchen und konsequent nutzen. Dies gelang den Gastgeberinnen zunächst sehr gut. Die in der Abwehr hart erarbeiteten Bälle wurden sicher von der Außenspielerin Verena Kühnel und Kreisläuferin Andrea Gump im gegnerischen Tor versenkt. So konnte der TSV Wertingen seine 6:3-Führung weiter auf 10:6 erhöhen. Doch acht Minuten vor der Pause schlich sich der alte Schlendrian durch technische Fehler und das Auslassen klarer Torchancen wieder ein. Und so konnten sich die Augsburgerinnen bis zum Seitenwechsel ein 11:11-Unentschieden erkämpfen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass die Partie des Tabellenvierten gegen den Dritten noch sehr spannend werden würde.
Besonders da die Wertingerinnen nicht an ihre Leistung aus den vorherigen dreißig Minuten anknüpfen konnten und die TSG auf 13:15 davonzog. Diese Phase erinnerte deutlich an den Spielverlauf gegen den TV Gundelfingen, und deshalb nahm Szierbeck nach nur sieben Minuten eine Auszeit, um seinen Spielerinnen noch einmal lautstark ins Gewissen zu reden. Zurück auf dem Spielfeld, nahmen die Frauen um Marion Kühnel das Heft in die Hand und glichen zum 17:17 aus. Während die Augsburger Gäste dreimal von der Siebenmeter-Linie an der Wertinger Torfrau Lisa Stumpf scheiterten, verwandelte auf der Gegenseite Karoline Sailer ihre Strafwürfe sicher (19:17).
Doch die Spielerinnen der TSG mobilisierten noch einmal ihre letzten Kräfte und kamen auf ein Tor heran. Fünf Minuten vor Abpfiff gab es noch eine Schrecksekunde für die Gastgeberinnen, als die immer wieder hart angegangene Lisa Beutmiller verletzt am Boden lag. Sie sah von der Seitenlinie aus, wie ihr Team zwei perfekte Angriffe vortrug, an deren Ende sich Selina Resch erfolgreich durchsetzten konnte (24:22). Die Kubasta-Schützlinge erzielten noch ein Tor und kamen Sekunden vor Schluss sogar noch einmal durch einen technischen Fehler auf Seiten des TSV in Ballbesitz. Doch die Zeit lief gegen sie und so konnten die Zusamstädterinnen und deren begeisterten Zuschauer einen 24:23-Sieg feiern. Manfred Szierbeck resümierte das Spiel als einen wichtigen Sieg, da sein Team so einen direkten Konkurrenten in der Tabelle hinter sich lassen konnte und die Spielerinnen neues Selbstvertrauen sammelten: „Kompliment an meine Mädels. Sie haben meine Vorgaben sehr gut umgesetzt.“ (hada)
TSV Wertingen: Lisa Stumpf, Miriam Wenninger, Karoline Sailer (9/5), Lisa Beutmiller (3), Verena Kühnel (3), Annika Petersen (2), Marion Kühnel (2), Jana Giel (2), Selina Resch (2), Andrea Gump (1), Miriam Buhl, Daniela Selmigkeit,