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Handball: Drei Spieltage Corona-Pause

Handball

Drei Spieltage Corona-Pause

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    Der Handball ruht zumindest für die nächsten drei Wochenenden – das hat der BHV wegen der aktuellen Corona-Lage beschlossen.
    Der Handball ruht zumindest für die nächsten drei Wochenenden – das hat der BHV wegen der aktuellen Corona-Lage beschlossen. Foto: Julian Leitenstorfer

    Die Handballerinnen des TV Gundelfingen freuten sich schon mächtig auf ihren verspäteten Bezirksoberliga-Saisonstart. Unter der Leitung des neuen Trainers Tobias Späth hatte die Mannschaft die lange Vorbereitungszeit genutzt, um an neuen Spielzügen und Abwehrformationen zu arbeiten. Vier Vorbereitungsspiele waren erfolgreich absolviert worden. Doch aus dem ersten Pflichtspiel am kommenden Sonntag beim TSV Friedberg wird nun nichts: Der Bayerische Handball-Verband (BHV) stellt wegen der aktuellen Corona-Lage den Spielbetrieb für die kommenden drei Wochenenden ein – in der Hoffnung, dass er Mitte November mit der Runde 2020/21 fortgesetzt werden kann. Die Maßnahme erfolge „aus Verantwortung gegenüber den Vereinen, Spielern, Schiedsrichtern sowie ehrenamtlichen Mitarbeitern“, wie es in einem Mitteilungsschreiben vom Mittwoch heißt. Die Vereine würden Anfang des kommenden Monats über mögliche Szenarien informiert.

    Auch die Gundelfinger Landesliga-Männer können sich damit die weite Fahrt in den bayerischen Norden zur SG Helmbrechts/Münchberg sparen. Heimspiele hätten die Damen und Herren der HSG Lauingen-Wittislingen und des TSV Wertingen am kommenden Wochenende bestritten.

    „Natürlich hätten wir gerne weitergespielt, aber bei den aktuellen Infektionszahlen ist es die richtige Entscheidung zu pausieren“, sagt TVG-Spieler Michael Schaarschmidt: „Das Risiko ist aktuell einfach zu hoch. Wir müssen abwarten, wie sich die Lage entwickelt.“ Ähnlich sieht Christian Rommel von der HSG Lauingen-Wittislingen die Situation und stellt bedauernd fest: „Gerade nach einer so langen Saisonvorbereitung – teilweise seit April – sind unsere Aktiven heiß auf die Spiele. Es gibt zusätzlich leider viele Mannschaften bei der HSG, die noch kein einziges Saisonspiel machen durften.“

    „Ob es eine Fortsetzung Mitte November gibt, weiß im Moment niemand. Keiner kann die Zahlen der nächsten drei Wochen voraussagen. Wir halten uns jedenfalls zu hundert Prozent an die Vorgaben der Regierung und des Verbands“, so Schaarschmidt: „Das Jugendtraining haben wir in allen Altersklassen bis mindestens 8. November ausgesetzt. In den Erwachsenenmannschaften haben wir noch keine Entscheidung getroffen. Auch hier muss man die kommenden Tage abwarten.“

    Der HSG-Vorstand hat in einer virtuellen Sitzung den sofortigen Trainingsstopp bis vorerst einschließlich 8. November beschlossen. „Die Gesundheit unserer Spielerinnen und Spielern und unserer Mitmenschen stehen hier im Vordergrund“, erklärt Christian Rommel: „Gerade weil überall die Corona Fallzahlen immer weiter steigen, gehe ich nicht davon aus, dass wir nach dieser Zwangspause mit dem Spiel- bzw. Trainingsbetrieb wie gewohnt weitermachen werden. Wir behalten natürlich die Situation im Auge und werden dann am 7. November entscheiden, ob wir wieder mit dem Trainingsbetrieb starten oder nicht.“

    Gerne weiter gespielt? Auswirkungen auf das Training? Fortsetzung der Saison Mitte November? – alle drei Fragen beantwortet Trainer Andreas Seitz mit „ja“, hält sie aber „für zu kurz gedacht“. Obwohl die Corona-Ampel im Landkreis „nur“ auf Gelb stehe, müsse man doch gegen Gegner antreten, bei denen die Zahlen durch die Decke gehen: „Der BHV hat eine Entscheidung für den gesamten bayerischen Raum getroffen, was ich entschieden befürworte. Die Lösung, bei der man bis kurz vor Spielbeginn entscheiden konnte, war nicht mehr praktikabel.“ In Sachen Training bereitet Seitz vor allem der Nachwuchsbereich Bauchschmerzen: „Wie soll ich einem Schüler erklären, der von heute auf morgen nur noch mit Maske in die Schule darf, dass es völlig in Ordnung ist, abends im geschlossenen Raum in der großen Gruppe Handball zu spielen?“ Der TSV hat das Training für alle Mannschaften deshalb ausgesetzt.

    „Das ist meine große Hoffnung“, sagt Andreas Seitz schließlich zu einer Saisonfortsetzung im November: „Neben der aktuellen Entwicklung liegt es auch an allen Vereinen, flexibel zu reagieren. Sollte die wellenförmige Corona-Entwicklung bestehen bleiben, werden uns noch weitere Unterbrechungen begleiten.“ Der Trainer befürchtet: „Sobald die Vereine das nicht mittragen und auf einen Saisonabbruch drängen, verlieren wir über kurz oder lang unseren Nachwuchs – und damit auch die Zukunft unserer Abteilung.“

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