Osterbuch „Weihnachtsengel zu gewinnen“, hieß die Aktion des FC Bayern München, bei der Fußballvereine den Besuch einer Spielerin der ersten Mannschaft „gewinnen“ konnten. Der FC Osterbuch hatte ebenfalls daran teilgenommen und bekam Nationalspielerin Julia Simic als Gast zugelost.
Als im Rahmen eines Probetrainings beim FCB die Entscheidung fiel, „war ich kurz sprachlos“, so Elmar Mair. Mair ist die treibende Kraft hinter dem Mädchenfußball beim FCO. 2007 hat er die Sparte ins Leben gerufen und seitdem die Mädchen nicht nur als Trainer vorangebracht. Der Besuch von Julia Simic war nach dem Kreispokalsieg und dem Überwintern auf dem vierten Rang „die Krönung“ eines erfolgreichen Jahres der mittlerweile im B- und C-Juniorenalter angekommenen Kickerinnen.
Im Gegensatz zu Elmar Mair waren sich die Spielerinnen nicht gleich ganz bewusst, was für ein gutes Los sie gezogen haben. Doch bei der Weihnachtsfeier am vergangenen Freitag waren die Mädchen eingeimpft auf den Besuch von „Bayerns Nummer 10“ - und die machte mächtigen Eindruck bei den Beschenkten. Schon bei der Brotzeit wurde die Fußballerin umgarnt und anschließend mit Fragen gelöchert. Bereitwillig und hin und wieder mit einem Augenzwinkern beantwortete die 22-Jährige, was die Osterbucher wissen wollten. „Bis auf mein Gehalt, könnt ihr mich alles fragen.“ Sie erzählte von ihrem Werdegang der mit 13 Jahren beim FC Bayern richtig losging, dem Stand ihrer derzeitigen Verletzung (Kreuzbandriss) und Nationalmannschaftsambitionen. Elmar Mair führte durch das Programm und wollte zum Beispiel wissen, ob sie neidisch auf den Verdienst der Männer im Fußball ist? „Man darf nicht immer den Fehler machen und das vergleichen, wir füllen auch keine Allianz-Arena aus.“ Dass es keine Millionen braucht, dass Simic den Fußball liebt, nimmt man ihr gerne ab. Neben dem Fußball studiert Simic Sportwissenschaften und hat die Trainer-B-Lizenz gemacht. „Wenn es blöd läuft, trainiere ich vielleicht mal hier“, scherzte der Ehrengast. Dies ist zwar eher unwahrscheinlich, trotzdem mussten die Mädchen wenigstens noch Simic‘ taktisches Verständnis am Tischkicker prüfen. Auch dafür war der „Weihnachtsengel“ zu haben und hatte sichtlich Spaß. Selbst will sie wieder ab März gegen den Ball treten.
Kuchen für den Gast
Damit etwas von Julia Simic den Spielerinnen des FC Osterbuch erhalten bleibt, gab es zum Abschied noch für jeden ein Trikot der Bayern. Im Gegenzug hatte der FCO einen Kuchen anfertigen lassen, der Bilder der Spielerinnen zeigt. Dazu - für den Profisportler - eine Liste der Zutaten. Doch nachdem die letzten Autogramme geschrieben und Bilder gemacht wurden, musste man die sympathische junge Frau wieder entlassen - nicht ohne das Versprechen, dass man sich wieder begegnen wird.