Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Fußball-Nachlese: Selbstdarsteller und Elferkiller

Fußball-Nachlese

Selbstdarsteller und Elferkiller

    • |
    Linksfüße unter sich: In der Vorsaison waren Christoph Kehrle und Martin Eberle Teamkollegen beim TSV Wertingen. Gestern trafen sie beim Spiel zwischen Wertingen II und Pfaffenhofen aufeinander.
    Linksfüße unter sich: In der Vorsaison waren Christoph Kehrle und Martin Eberle Teamkollegen beim TSV Wertingen. Gestern trafen sie beim Spiel zwischen Wertingen II und Pfaffenhofen aufeinander.

    Region Wertingen Rivalität, Klassenkampf, Relegation – harte Worte werden immer wieder benutzt, um das Fußballgeschehen zu umschreiben. Oft sind die Aufeinandertreffen auf dem Feld allerdings nicht so arg, wie man glauben mag. Denn auch wenn es bei so manchem Spiel ganz schön zur Sache geht, das Gebot des sportlichen Miteinanders sollte jeder Kicker verinnerlicht haben.

    Bei aller Rivalität und trotz mancher rüden Attacke beherzigten die Spieler bei der Bezirksligapartie zwischen dem TSV Neusäß und dem SC Bubesheim dieses Gebot. Im Gegensatz zum Schiedsrichter. Franz Mayr vom SV Holzheim wollte sich nicht in dieses Miteinander einfügen, sah sich keineswegs als Partner der Kicker. Er war ebenso gestenreicher wie wortgewaltiger Schul- oder Lehrmeister, missbrauchte den Fußballplatz als Bühne für eine peinliche Selbstinszenierung. Ich da oben, Ihr da unten – nach diesem Motto leitete er die Begegnung, die, obwohl ihm rein regeltechnisch kaum Fehler unterliefen, um ein Haar ausgeartet wäre.

    In Kenntnis der Art, wie Mayr die gewiss nicht einfache Rolle des Schiedsrichters zu interpretieren pflegt, hatte Stefan Schmid von seinen Schützlingen ein Höchstmaß an Disziplin eingefordert. Die Lohwaldkicker hielten sich an die Vorgabe ihres Trainers, während die Spieler des SC Bubesheim, von denen man weiß, dass sich unter ihnen einige äußerst temperamentvolle Charaktere befinden, ihrem Ärger immer mal wieder Luft machten, reklamierten oder kommentierten. Folge: eine regelrechte Flut an Gelben Karten und drei Platzverweise.

    Ohne Platzverweis, ja sogar beinahe ohne Verwarnungen kam hingegen Florian Wernz beim BOL-Spiel zwischen Wertingen und Dinkelscherben aus. Die direkten Konkurrenten begegneten sich auch nicht unbedingt wie in der sonntäglichen Ballettschule. Unaufgeregt leitete Wernz durch die Partie und gab den Spielern auch ohne den gelben Karton zu verstehen, wie weit sie gehen dürfen. Einmal ging es ihm im Strafraum der Gäste zu weit und er entschied auf Strafstoß für den TSV Wertingen, den Dinkelscherbens Michael Wenni parierte. Dieser Spieltag war wohl überhaupt so etwas wie das Wochenende der Elferkiller. Angefangen hat dies schon am Samstag in der Bundesliga, wo der sonst so sichere Hoffenheimer Standardspezialist Sejad Salihovic vom Punkt aus versagte.

    Mit Reinhold Armbrust trat für den TSV Meitingen ebenfalls einer zum Strafstoß an, der für gewöhnlich weiß, wie es geht. Dass Armbrust vergab, änderte aber nichts an der Tatsache, dass Meitingen beim TSV Burgheim gewann und damit einen großen Schritt Richtung Startplatz für die neue Bezirksliga machte. Einen Riesenschritt zum Klassenerhalt machte auch der TSV Wertingen II im Derby gegen den TSV Pfaffenhofen. Ebenfalls wieder mit großer Hilfe des Keepers beim Elfmeter. Zweimal trat ein Pfaffenhofener vom Punkt an, zweimal wehrte Fabian Knötzinger das jeweils flache Geschoss ab. Dass Patrick Skrotzki beim zweiten Mal den Nachschuss versenkte, änderte aber nichts mehr am Ausgang der Partie. „Ich sag nichts mehr“, meinte Pfaffenhofens Christoph Kehrle augenzwinkernd und konnte dabei schon wieder schmunzeln. Schließlich brachte der Tag für ihn nicht nur eine Niederlage, sondern auch ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern, wie seinem ehemaligen Kabinennachbar Martin Eberle (siehe Bild).

    Knapp ging es auch in den anderen Derbys des Tages zu. „Es wird ein interessantes Spiel“, war sich Zusamaltheims Trainer Andreas Seiler schon im Vorfeld sicher. Dass seine Mannen in den letzten fünf Minuten noch den Ausgleich und den Siegtreffer machten, bescheinigt dem VfL eine gute Moral – Gegner Roggden das oft zitierte „Pech, wenn man unten drin steht“.

    Unweit vom Spielort in Zusamaltheim maßen sich der FC Osterbuch und der SV Villenbach. Ein 1:1 hatte SVV-Trainer Rainer Berchtenbreiter bei der WZ-Elferwette getippt, doch der Tabellenführer blieb seiner Favoritenrolle gerecht und siegte 1:0. Das Spiel der B-Klasse West IV zwischen den Reserven des SC Altenmünster und des SV Kicklingen-Fristingen musste abgesagt werden. Der SCA hatte aufgrund großer Verletzungssorgen schon Mühe, den Kader für die erste Mannschaft stellen zu können. So lief zum Beispiel Routinier Holger Schwarz im Kreisligateam auf. Das Fehlen so vieler wichtiger Kräfte machte sich auch im Ergebnis bemerkbar – 1:4. (phwi/rk)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden