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Fußball-Nachlese: Rote Köpfe und Rote Karten

Fußball-Nachlese

Rote Köpfe und Rote Karten

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    Roter Kopf mal anders: Peter Spannrunft vom SC Biberbach muss behandelt werden. Die Platzwunde nach einem Zusammenprall zwang ihn später zum Aufhören.
    Roter Kopf mal anders: Peter Spannrunft vom SC Biberbach muss behandelt werden. Die Platzwunde nach einem Zusammenprall zwang ihn später zum Aufhören. Foto: Foto: Oliver Reiser

    Region Woran es liegt, kann wahrscheinlich keiner so wirklich sagen, doch einige unschöne Szenen und daraus folgende Maßnahmen bestimmten das Bild des vergangenen Spieltages. So ließ sich sogar Deutschlands Vorzeigefußballer Mario Götze zu einem Nachtreten hinreißen. Dies gab die zweite Rote Karte in einem Spiel zwischen zwei Teams, die eigentlich für attraktiven Fußball anstelle von Unfairness stehen.

    Andere wiederum haben ihren Ruf als Kartensammler schon weg. So wie die West-Kreisligisten Türkyemispor Krumbach. Auch im Spiel gegen den TSV Binswangen mussten die Krumbacher das Spiel zu neunt beenden. Nach Schiribeleidigung und Tätlichkeit zückte der Unparteiische in der Schlussphase zweimal Rot. Beim Aufeinandertreffen zwischen dem SV Aislingen und dem SSV Dillingen ging es sogar bis über den Schlusspfiff hinaus. Nachdem Schiedsrichter Matthias Ernst bereits während der 90 Minuten zwei „dauerhafte Feldverweise“ und eine Ampelkarte aussprach, ließ sich ein weiterer SSVler im Anschluss zu einer Unsportlichkeit hinreißen – Rot. Wäre dies noch innerhalb der Zeit geschehen, hätte man dann nicht die Partie abbrechen müssen? „Nicht zwingend“, klärt Ernst auf, „aber die Möglichkeit hätte bestanden.“ (siehe auch Fußball in der Region im Hauptsport, Seite 20)

    Der SC Altenmünster komplettierte den farbenfrohen Spieltag in der Kreisliga West. Auch hier blitzte der rote Karton nach der finalen Pfeife auf: SCA-Spieler Stefan Fischer, teilte dem Schiri lautstark die Meinung über seine Leistung mit. Besonders sauer aufgestoßen war Fischer wohl die gelb-rote Karte für Fabian Herdin, in deren Folge der SCA das Spiel verlor.

    Wer Peter Piak kennt, der weiß, dass es in seiner Coaching-Zone auch gerne mal etwas lauter werden darf. Piak, der mindestens drei seiner Spieler bei der Partie gegen den FC Donauwörth deutlich benachteiligt sah, platzte in der 80. Minute der Kragen, worauf der leitende Schiedsrichter, Manfred Reuter, den Meitinger Coach zum ersten Mal nach zehn Jahren auf die Tribüne schickte. „Nach meinem Kommentar war diese Entscheidung von ihm richtig. Manfred war aber in diesem Spiel nicht unparteiisch. Ich hatte das Gefühl, bei einigen Spielern gab es noch Altlasten, irgendwann war das Fass voll“, hakt er nach. Gut, dass betreffende Spieler nicht so patzig reagierten wie ihr Trainer. Dass die beiden Söhne von Reuter ihrem Vater assistierten, fand Piak darüber hinaus unglücklich. „Ich finde es gut, wenn junge Schiedsrichter früh herangeführt werden, aber Lehrjahre macht man nicht im eigenen Betrieb. Ich finde das gilt hier auch.“ Hinzu kommt, dass schon im Vorfeld eine hitzige Partie zweier Kriselnder erwartet wurde. Doch bei allem Hader überwog am Ende die Freude über den zweiten Sieg in Folge. Schon nach dem Befreiungsschlag unter der Woche gegen den VfR Jettingen hatten einige Wertinger Spieler ihrem alten Trainer gratuliert. Doch auch Piak kann sich mit seinen ehemaligen Schützlingen freuen: „Jeder einzelne Spieler hat die BOL verdient. Nach diesem Start traue ich ihnen alles zu.“

    In Wertingen freuten sich hingegen die beiden befreundeten Trainer über die Fairness der Partie zwischen dem TSV und den Gästen aus Rain. Selbiges war über das Vorspiel, dem mit Spannung erwarteten Derby zwischen Wertingen II und Unterthürheim zu berichten. Die Aufsteiger wollten sich vom Tabellenführer nicht deklassieren lassen. Mission geglückt, doch trotzdem siegte der favorisierte Gast mit 1:0. Das eine Tor macht auch in der Tabelle den Unterschied und hält die „Roten“ aufgrund des Trefferverhältnisses weiter vor dem punktgleichen TSV Pfaffenhofen.

    Den ersten Sieg landete Absteiger TSV Herbertshofen in der Kreisklasse Nordwest. „Das Spiel kann auch 15:5 ausgehen“, konstatierte Trainer Helmut Gumpp nach dem 5:2 gegen den TSV Lützelburg. Dabei geriet seine Truppe schon nach zwei Minuten durch ein Eigentor von Christoph Deisenhofer in Rückstand. „Schöner kann man es als Stürmer auch nicht machen“, konnte Gumpp hinterher gut lachen. Auch hier verlief das Spiel ohne Platzverweise.

    Härte in

    Zu größeren Auseinandersetzungen kam es in Kaufbeuren: „Ich habe schon unfaire und ich habe schon undisziplinierte Mannschaften erlebt, aber so einen Sauhaufen noch nie“, schüttelte Herbert Wiest, Trainer des TSV Dinkelscherben nach dem 2:1-Sieg bei der SpVgg Kaufbeuren den Kopf über den Gegner und dessen übertriebene Härte. Zur Eskalation kam es drei Minuten vor Schluss. Aus Sicht der Kaufbeurer soll Dinkelscherbens Co-Trainer Gerhard Holzmann die Sache mit einer Unsportlichkeit ins Rollen gebracht haben. Wiest stellt klar: „Der Kaufbeurer Spieler hat den ins Aus gegangenen Ball geholt und damit angetäuscht, als ob er ihn Holzmann ins Gesicht werfen wolle. Der hat nur eine Abwehrbewegung gemacht.“ Doch dann ging es rund. Vor der Dinkelscherbener Bank kam es zur ausgeprägten Rudelbildung von Spielern und Funktionären. Schiedsrichter Richard Augustin sah anscheinend genau hin. Er verbannte Gerhard Holzmann auf die Tribüne und schickte Agostino Dellaira und Emanuel Richter mit Rot in die Kabine (siehe auch im Hauptsport).

    Dem Ganzen setzten die Spieler vom etwas weiter entfernten Ditib Landsberg die Krone auf. Weil sie sich nach zwei Platzverweisen ungerecht behandelt fühlten, verließen sie in der 70. Minute das Feld, sodass es anschließend zum Spielabbruch kam. Beim Gang zur Kabine wurde der Schiedsrichter Ernst Hontschik von zwei Ditib-Spielern abgepasst und ins Gesicht geschlagen. Statt Punkten oder Toren bleibt solch aggressiven Akteuren, auf die dieser Sport gerne verzichten könnte, ein Gerichtsverfahren.

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